Schüler startet Abenteuer Argentinien

Lauchheim. Ab dem 18. Februar tausche ich meinen beschaulichen Wohnort Lauchheim gegen das südamerikanische Argentinien ein, wo ich fünf Monate lang in einer Gastfamilie in Laboulaye in der argentinischen Provinz Córdoba leben werde.
Schüleraustausch bedeutet Urlaub – das mögen viele denken, ist aber falsch gedacht. Schließlich muss ich, wie jeder andere Jugendliche auch, zur Schule gehen, nur eben in Argentinien. Auslöser für die Idee ist Interesse und Neugier an anderen Kulturen. Von früher Kindheit an faszinierte mich die Welt des Reisens. Nachdem meine Reiselust nach kürzeren Aufenthalten in England und Frankreich noch nicht befriedigt war, musste ich zu „anderen Mitteln“ greifen, ein Schüleraustausch sollte es sein!

 Die Suche nach der richtigen Organisation: Da es zirka 60 Organisationen gibt, muss man sich erst einmal durch eine Fülle an Informationen kämpfen. Mein Motto: Es gibt nicht die perfekte, sondern deine perfekte Organisation. Abhängig von Wunschland und Dauer des Austausches schränkt sich die Auswahl natürlich nochmal etwas ein.
Für meine Entscheidung ausschlaggebend war ein Vor- und Nachbereitungsseminar, das auf eventuell auftretende Probleme vorbereiten soll.

 Kriterien bei der Auswahl einer Austauschorganisation können sein: Preis-Leistungs-Verhältnis, Länderangebot und ganz wichtig, die Betreuung während der Zeit im Ausland.
Um nicht in unnötigen Stress zu geraten, sollte man sich zirka ein Jahr vor der gewünschten Ausreise Gedanken zur Organisation machen.

 Das Land: Zuerst standen auch bei mir Neuseeland und die USA hoch im Kurs. Mit der Zeit wurden für mich aber die eher „unbekannten“ Länder interessant. Ich bin dann auf Argentinien gestoßen. Das zweitgrößte Land Südamerikas hat mich mit der überall angepriesenen südamerikanischen Lebensfreude in seinen Bann gezogen. Wer sich damit befasst merkt schnell, dass Argentinien mehr ist als die Klischees Tango, Fußball und Rindersteak. Von trockenen Salzwüsten über tropische Wasserfälle bis hin zu Pinguinen und Gletschern im Süden ist alles vertreten, auch in Bezug auf die Vegetationszonen. Genau diese Vielfalt hat mich in meiner Entscheidung bestärkt.

 Die Kosten: Für meinen Schüleraustausch entstehen folgende Kosten. Ich benötige selbst rund 2000 Euro für Taschengeld und Reisen vor Ort. Dafür habe ich im vergangenen Jahr vier Wochen lang gejobbt und von der Richard-Schieber-Stiftung einen Zuschuss erhalten. Hinzu kommen die Programmgebühren meines Veranstalters in Höhe von 6000 Euro, die meine Eltern bezahlen. Vergessen darf man auch nicht die „versteckten Nebenkosten“, welche die Reisekosten erhöhen, unter anderem Impfungen, Schuluniform, Visum und Beglaubigungen.

 Stipendien Ich rate aber, sich nicht von den Kosten abschrecken zu lassen. Für Familien, die den Aufenthalt nicht selbst finanzieren können, gibt es Stipendien.

 Die Sorgen eines Austauschschülers: Natürlich gibt es auch im Leben eines Austauschschülers Sorgen. Ich mache mir Gedanken darüber, wie es in Argentinien sein wird. Besonders in Bezug auf meine Gastfamilie, die in Laboulaye in der Region Córdoba lebt. In dieser Angelegenheit bin ich jedoch mittlerweile beruhigt. Seit mehreren Wochen stehe ich mit der Familie bereits in Kontakt. Sie erwarten meine Ankunft wohl schon freudig. Sie haben mich sogar nach meinem Lieblingsessen gefragt. Über Heimweh denke ich weniger nach – seither litt ich eher unter Fernweh.

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