Schon vor dem eigentlichen Start der Rallye Dakar hat ein Unfall mit 13 verletzten Zuschauern den zweifelhaften Ruf des Risiko-Rennens bestätigt. Die Chinesin Guo Meiling vom hessischen X-raid-Team kam in ihrem Mini beim Prolog im argentinischen Arrecifes von der Strecke ab und raste in eine Gruppe von Fans. Die Rennleitung brach den Prolog daraufhin ab.
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Auch die Auftaktetappe von Rosario nach Villa Carlos Paz verlief am Sonntag nicht wie geplant. Wegen heftigen Regens musste das Rennen abgesagt werden. Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen könnten die Begleithubschrauber nicht starten, sagte Renndirektor Etienne Lavigne. Die Fahrzeuge würden nun im Konvoi nach Villa Carlos Paz in der Provinz Córdoba fahren. Von dort soll es am Montag nach Termas de Río Hondo gehen.
Fast 70 Tote in der Geschichte der Rallye
Hauptthema war am Wochenende aber der Unfall vom Samstag. Zwei der verletzten Zuschauer befanden sich auch am Tag danach noch in einem kritischen Zustand, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Télam. "Die Schwerverletzten sind Vater und Sohn", sagte der Leiter des Gesundheitsamts von Arrecifes, Carlos Mondino. "Sobald sie stabil sind, werden sie in ein anderes Krankenhaus verlegt." Rennleiter Lavigne sagte, sie hätten Verletzungen an Schädel und Brustkorb erlitten.
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Angesichts der Schreckensbilder bei Kilometer 6,6 wurden sofort Erinnerungen an die lange Reihe von Unglücken beim schwersten Offroad-Abenteuer der Welt wach. Fast 70 Tote zählte die Dakar in ihrer knapp 40-jährigen Geschichte. Immer wieder waren auch Fans, die dicht am Streckenrand den waghalsigen Piloten zujubelten, betroffen.
Pilotin rast in die Zuschauer
Bilder vom schwer beschädigten Mini Cooper von Guo Meiling ließen erahnen, mit welcher Wucht die 47-Jährige am Samstag in die Gruppe von Fans gefahren war. Nach Angaben der Veranstalter eilten umgehend vier Rettungshubschrauber und elf Krankenwagen zur Unfallstelle. Alle Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
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"Von einer Sekunde auf die andere wurde es von einer Party zur Hölle", sagte der argentinische Rennfahrer und Zeuge des Unfalls, Agustín Canapino, im Radio. "Die Pilotin ist gesprungen und beim Aufprall hat sie die Kontrolle über das Auto verloren und ist in die Leute gerast. Es war ein Alptraum."
Ursprünglich 9000 Kilometer Strecke vorgesehen
Beim ersten Prolog seit 2005 in Spanien gewannen der Niederländer Bernhard Ten Brinke und sein belgischer Co-Pilot Tom Colsoul im Toyota. Bei den Motorradfahrern siegten der Spanier Joan Barreda (Honda) und der Portugiese Ruben Faria (Husqvarna). Unter den Quad-Piloten setzte sich der Chilene Ignacio Casale (Yamaha) durch.
Die 38. Ausgabe der Rallye Dakar hatte ursprünglich insgesamt 13 Teilstücke und 9000 Kilometer durch Argentinien und Bolivien bis nach Rosario vorgesehen. Nach der Absage am Sonntag liegen nur 12 Teilstücke vor den Teilnehmern. Insgesamt hatten sich 560 Starter in 347 Fahrzeugen gemeldet: 136 Motorräder, 111 Autos, 55 Trucks und 45 Quads. Seit 2009 wird die Dakar in Südamerika ausgetragen. (dpa)