Argentinien: Aussagen des Beraters sorgen für Unruhe
Seit Juli 2011 trainiert Sabella die Albiceleste, womöglich ist am Sonntag sein letzter Arbeitstag. Ausgeplaudert hat das sein Berater Eugenio Lopez gegenüber der Sporttageszeitung "Olé" am Freitag: "Er geht. Was auch immer passiert, Sabella wird die Nationalmannschaft verlassen. Mit oder ohne Titel geht ein Zyklus zu Ende." Dementsprechend äußerte er sich auch gegenüber dem argentinischen Radiosender FM Delta: "Ich bin sicher, dass Alejandro in der Selección nicht weitermacht. Sabella hat das, was er in der Nationalmannschaft geben musste, gegeben. Es ist der Moment gekommen, einem anderen Platz zu machen. Egal, was jetzt noch kommt, er wird nicht weitermachen." Der Agent schränkte gegenüber anderen Medien jedoch auch ein: "Er kann seine Meinung ändern, aber im Moment glaube ich es nicht."
Den Berichten zufolge plant Sabella schon seit Turnierbeginn, sein Amt nach der WM niederzulegen, sein Vertrag läuft dann aus. "Alejandros Idee ist eine andere als die der Verbands-Offiziellen. Aber Zyklen gehen nun mal zu Ende", meinte Lopez. Der 59 Jahre alte Trainer hatte vor seiner Amtsübernahme den argentinischen Spitzenklub Estudiantes de la Plata zum Sieg in der südamerikanischen Copa Libertadores geführt. Auf Begeisterung dürften die Aussagen von Lopez vor allem beim argentinischen Verband AFA nicht stoßen, sind damit doch Störfeuer vor dem Finale am Sonntag vorprogrammiert.
Inzwischen hat sich auch Sabella, ebenfalls gegenüber der Sportzeitung Olé, zu Wort gemeldet, ohne sich allerdings klar zu den Gerüchten zu äußern. "Meine Zukunft ist das Finale. Über etwas anderes schon nachzudenken, ist eine Respektlosigkeit", sagte er.
Di Maria trainiert mit Ball, Rojo muss abbrechen
Auch der unsichere Gesundheitszustand von Angel di Maria behindert die Planungen vor dem Finale. Einen Funken Hoffnung auf einen Einsatz dürfen sich die Argentinier aber machen. Der am Oberschenkel verletzte Mittelfeldstar von Real Madrid absolvierte auch am Freitagnachmittag im WM-Quartier in Belo Horizonte ein verschärftes Lauftraining und steigerte dabei die Intensität gegenüber dem Vortag. Di Maria versuchte gezielt schnelle Tempo- und Richtungswechsel, eine Kamera filmte ihn dabei durch eine Lücke im Sichtschutz des ansonsten komplett für die Öffentlichkeit abgesperrten Trainingsplatzes. Auch mit dem Ball absolviert er einige Übungen.
Di Maria hatte sich während der Viertelfinal-Partie gegen Belgien eine Oberschenkelblessur zugezogen und musste deshalb bereits das Halbfinale gegen die Niederlande (4:2 i.E.) sausen lassen. Am Donnerstag hatte er wieder mit Lauf- und Sprinttraining begonnen. Ein Sprecher des argentinischen Verbandes wähnte ihn in dieser Einheit bereits wieder bei "einer Intensität von 60 bis 80 Prozent".
Marcos Rojo musste indes die Einheit am Freitag nach einem Schlag auf den rechten Knöchel abbrechen. Der Linksverteidiger hatte gegen die Niederlande eine Verletzung am Schienbein erlitten. Nachdem er im Training noch einen Schlag auf den Knöchel bekam, wurde er aus Vorsicht vorzeitig zum Duschen geschickt. Ein Einsatz am Sonntag gegen Deutschland scheint aber nicht gefährdet. Das nächste Training steht erst für Samstag auf dem Programm.
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