Der Niederländer Bernhard ten Brinke ist bei der berühmt-berüchtigten Rallye Dakar die erste Bestzeit gefahren. Er setzte sich bei dem von einem Unfall überschatteten Prolog in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires mit dem neu entwickelten Toyota Hilux an die Spitze des Teilnehmer-Feldes. Mit drei Sekunden Rückstand folgte Peugeot-Pilot Carlos Sainz aus Spanien auf dem zweiten Platz. Alle vier Peugeot-Werksfahrer schafften zum Auftakt den Sprung unter die ersten Elf des Klassements, darunter auch der neunmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb, der bei seinem Dakar-Debüt als Zehnter gewertet wurde. "Es war wichtig, den Prolog ohne große Probleme zu meistern und Fehler zu vermeiden", sagte Loeb nach seinen ersten Dakar-Kilometern. "Wir werden sehen, wie es auf den längeren Etappen laufen wird."
Vom Mini-Großaufgebot des deutschen X-raid-Teams war Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah aus Katar auf Position vier der schnellste Fahrer an diesem Tag. Der Spanier Nani Roma, der Sieger von 2014, belegte Platz sechs. Dakar-Neuling Mikko Hirvonen aus Finnland war als Siebter ebenfalls vorne dabei. Routinier Giniel de Villiers aus Südafrika und sein deutscher Navigator Dirk von Zitzewitz fuhren im Toyota Hilux die achtbeste Zeit. Für Überraschungen in den Top 10 sorgten der spanische Ford-Pilot Xevi Pons als Dritter und der Pole Marek Dabrowski (Toyota) als Fünfter.
Der Prolog musste wegen eines Unfalls allerdings nach 6,6 von geplanten 11,0 Kilometern abgebrochen werden. Laut einer ersten Mitteilung der Rennleitung sollen vier Zuschauer verletzt worden sein, nachdem ein Fahrzeug von der Strecke abgekommen war. Argentinische Medien sprechen sogar von 13 Verletzten.
Auf der ersten Etappe erwarten die Teilnehmer dann 258 Wertungskilometer auf schnellen und mittelschnellen Schotterstraßen. Dort wird ein erster Eindruck über das tatsächliche Kräfteverhältnis vermittelt. Der X-raid-Mini und der Toyota Hilux dürften leichte Vorteile gegenüber der Konkurrenz haben. Die Buggys wie der 2008 DKR Peugeot lieben dagegen eher offenes Gelände, Dünen und Rüttelpisten, meinen die Experten des Internetportals "motorsport-total.com".
Die 38. Auflage der Rallye Dakar führt vom Rio de la Plata quer durch Argentinien ins mehr als 4.000 Meter hoch gelegene Bolivien und zurück ins argentinische Rosario zur Zielankunft am 16. Januar 2016. Rund 9.500 Kilometer müssen die 110 Teilnehmer der Auto-Kategorie bewältigen, etwa die Hälfte davon als gezeitete Wertungsprüfungen. Außerdem sind noch 143 Motorräder, 55 Trucks und 46 Quads am Start. Nach Terror-Warnungen wechselte die Rallye Dakar 2009 vom afrikanischen Kontinent nach Südamerika.
Der Artikel "Rallye Dakar: Unfall-Schock und Toyota-Bestzeit" wurde am 03.01.2016 in der Kategorie News von Ralf Loweg/mid mit den Stichwörtern Motorsport, Rallye, News, veröffentlicht.