Pegelstand zur Schuldenfrage in Yacyretá

Pegelstand zur Schuldenfrage in Yacyretá



Yacyretá: Argentinien hat nicht nur Sorgen im Hinblick auf die “Geierfonds” aus den Vereinigten Staaten, auch die ungelöste Frage zum Schuldenstand, der mit der Konstruktion des Wasserkraftwerkes Yacyretá zusammenhängt, bereitet Kopfzerbrechen.

Seit nunmehr einem Jahr diskutieren beide Länder, wie groß die Summe ist die Paraguay an Argentinien zahlen muss. Die argentinische Seite gibt an, 9 der 11 Milliarden USD, die für den Bau des Kraftwerkes benötigt wurden, bereitgestellt zu haben. Die verbleibenden 2 Milliarden hat nicht Paraguay dazu geschossen, sondern wurden bereits aus Betriebseinnahmen des Kraftwerkes gedeckt.

Die argentinischen Buchhalter kommen mit Zins und Zinseszins auf eine Summe von 18 Milliarden US-Dollar, die sie von Paraguay fordern. Die paraguayische Seite erkennt grundsätzlich an, in der Kreide zu stehen, uneins ist man bei der Frage der Höhe der Schuld. Der Vertrag, auf dem die Verhandlungen basieren, ist nunmehr 40 Jahre alt und so gibt es unterschiedliche Interpretationen. Die Buchhalter aus dem Land der Guaraní sehen nämlich die in den letzten Jahren produzierte und an Argentinien gelieferte Energie als Teil der Zahlung an und kommen so auf maximal 6.000.000.000 USD, die zu berappen sind.

Der Druck liegt bei den weiß-blauen Nachbarn. In den südlichen Bundesländern wird der Strom knapp und neben dem weiteren Ausbau um 3 Turbinen von Yacyretá will weitere Wasserkraftwerke in Itatí-Itá Corá, Corpu und Añá-Cuá bauen bevor die Lichter ausgehen. Allein die Kosten für die neuen Turbinen und Añá-Cuá belaufen sich auf geschätzte 500 Millionen USD. Die paraguayische Regierung will nicht investieren, bevor die Schuldenfrage gelöst ist.

Die argentinische Zeitung La Nación berichtet, dass es in der vergangenen Woche ein Treffen zwischen dem Kanzler von Paraguay Eladio Loizaga sowie den Ministern für Wirtschaft und Planung in Buenos Aires, in dem eine Botschaft von Horacio Cartes überbracht wurde, dass es keine Bewegung in der Frage gibt, bis eine Einigung über die Schulden erreicht ist. Das Treffen war inoffiziell und La Nación bezieht sich auf diplomatische Quellen beider Länder, die die Information durchsickern ließen.

Für den 30.09. ist ein nächstes Treffen in Asunción zwischen den Verhandlungspartnern geplant. Neben Yacyretá trüben weitere Themen wie der Transit von paraguayischen Schiffen auf argentinischen Wasserwegen, zahlreiche Handelsbeschränkungen trotz Mercosur und das große Thema des geplanten Atomkraftwerkes in Formosa die Beziehungen.

(Wochenblatt / La Nación, Argentinien)

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