Pariser Buchsalon: Kontroverse um Gastland Argentinien

Paris (APA/dpa) - Kurz vor der Eröffnung des Pariser Buchsalons sorgt die Liste der Autoren des Gastlandes Argentinien für Streit. Unter den mehr als 30 eingeladenen Schriftstellern bei Frankreichs größter Buchmesse fehlten Gegner der Politik von Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner, lautet der Vorwurf. Der Hauptkurator, Bertrand Morisset, weist die Kritik zurück: Das sei ein rein argentinisches Problem.

Der Salon du Livre Paris dauert vom 21. bis 24. März. Mehr als 1.200 Verleger aus 45 Ländern nehmen daran teil. Zur Eröffnung für Fachbesucher am Donnerstagabend wird auch die argentinische Präsidentin erwartet. „Die Kontroverse spiegelt die politische Gespaltenheit des Landes wider. Wir wollen kein Austragungsort der Fehde zwischen Anhängern und Gegnern der argentinischen Regierung sein“, sagte Morisset am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Zu den Abwesenden gehört auch Martin Caparros. „Ich war auf der ersten Liste. Man hat jedoch die Anweisung gegeben, mich zu streichen“, zitierte die Tageszeitung „Le Monde“ den Schriftsteller und Journalisten. Das Hauptkriterium der argentinischen Regierung für die Auswahl sei politische Loyalität gewesen, behauptete der Autor von „Wir haben uns geirrt“. Die bekannte Essayistin Beatriz Sarlo ironisiert in „Le Monde“ ihr Fehlen. „Vielleicht glaubten sie, ich hätte keine Tischmanieren.“ Ebenfalls beklagt wird die Nicht-Teilnahme des Historikers Luis Alberto Romero sowie des Romanciers Jorge Asis.

„Die Liste wurde in enger Zusammenarbeit mit dem argentinischen Kulturministerium erstellt“, erklärte Morisset die Auswahl. Wenn zudem bedeutende Intellektuelle wie Ricardo Piglia kurzfristig absagen, könne man dafür nichts, sagte der Kurator weiter.

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