Österreich will bei U17-WM Favoriten ärgern

Österreich will bei U17-WM Favoriten ärgern

ABU DHABI. Brasilien und die Slowakei eröffnen am Donnerstag die Jagd auf den U17-Fußball-WM-Titel. Die Österreichische Mannschaft ist ab Samstag im Einsatz.





Mit Teambuildung zum Erfolg: Österreichs U-17 Nationalmannschaft Bild: ÖFB

Neben Brasilien und Nigeria zählen Titelverteidiger Mexiko, Argentinien, das in der Gruppe E auf Österreich trifft, und Uruguay zu den größten Titelanwärtern. Nicht außer Acht lassen darf man auch Europameister Russland. Die Brasilianer haben gelernt mit Druck umzugehen. "Wenn du in Brasilien geboren bist, und Fußball spielst, gibt es keine Option als zu gewinnen", betonte Brasiliens U17-Coach Alexandre Gallo, in dessen Team die beiden Stürmer Gabriel (FC Santos) und Kenedy (Fluminense) herausstechen. Beide haben in Brasiliens Oberhaus schon Fuß gefasst.

Das Österreichische Team befindet sich gemeinsam mit Kanada, Argentinien und dem Iran in der Gruppe F. Die Argentinier sind hierbei der klare Favorit auf den Gruppensieg.  "Wir haben die Chance in die Geschichte einzugehen, aber das ist keine Bürde für uns. Wir spüren den Druck nicht, sind voll motiviert", sagte der argentinische Stürmer Sebastian Driussi, der sich bei der Südamerika-Meisterschaft in die Notizbücher europäischer Clubs gespielt hat.

Vorerst gilt es aber einmal die Pflichtaufgabe in den Duellen mit der ÖFB-Auswahl, dem Iran und Kanada zu meistern. "Es ist eine enge Gruppe mit drei guten Mannschaften", wusste Coach Humberto Grondona. Die Iraner sehen sich in der Außenseiterrolle. "Es wird nicht einfach und wichtig sein, dass wir mentale Stärke zeigen", betonte Coach Ali Doustimehr. Seine Truppe wolle das bisher beste Abschneiden (Achtelfinale 2009) verbessern. Die Kanadier trauen sich auch den Aufstieg zu. "Es ist keine schlechte Auslosung, wir müssen von Spiel zu Spiel schauen", meinte Trainer Sean Fleming.

Österreicher rechnen sich Chancen aus 

„Man spürt hier im Hotel schon deutlich das WM-Feeling. Unsere volle Konzentration gilt dem Auftaktgegner Kanada. Wir müssen am Samstag von der ersten Minute an voll präsent sein und Gas geben“, fordert der Teamchef Hermann Stadler, der seine Spieler auch durch intensives Videostudium in der Gruppe und in Einzelgesprächen gezielt vorbereitet. "Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen natürlich so lange wie möglich hier bleiben."

Der Teamchef hat in der Vorbereitung besonderen Wert auf den Wechsel von Belastung und Entlastung gelegt. Es standen auch Outdoor-Aktivitäten wie ein Ausflug in die Wüste auf dem Programm. "Es ist unter diesen klimatischen Bedingungen eine Gratwanderung, die Fitness der Spieler auf den Punkt zu steuern. Man darf im Vorfeld keinesfalls zu viele Reserven verbrauchen. Durch die eine oder andere Aktivität außerhalb des Trainingsplatzes wollten wir den Spielern einerseits das Gastgeberland näherbringen, andererseits die Teamgemeinschaft noch weiter stärken."

Wie profesionell es bereits im Jugendbereich abläuft, mussten einige Österreichische Spieler am eigenen Leib erfahren. Am Mittwoch wurden Lucas Bundschuh, Marko Kvasina, Lukas Tursch und Michael Lercher einer speziellen Handwurzeluntersuchung unterzogen, die von der FIFA stichprobenartig bei Spielern aller 24 Teams vorgenommen wird. Mit diesem Verfahren kann das genaue Alter der Spieler bestimmt werden.

Lazaro als Österreichs Star

Valentino Lazaro ist einer der größten österreichischen Hoffnungsträger für die Zukunft. Der Mittelfeldspieler von Red Bull Salzburg hat sich rechtzeitig vor der U17-Fußball-WM nach seiner überstandenen Mittelfußverletzung zurückgemeldet und kann nun bei dem Nachwuchs-Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten wichtige Spielpraxis sammeln. Es soll sein erster Schritt zurück zu alter Stärke werden. Lazaro stand zu Beginn der Frühjahrssaison in der Bundesliga beim 3:3 gegen Rapid in der Startformation der "Bullen", zog sich dabei allerdings einen Mittelfußknochenbruch zu. Die Folge war eine lange Pause. 

ÖFB U17

"Ich freue mich riesig auf das Turnier und werde versuchen das Beste herauszuholen", versprach der Steirer. Auf seinem Topniveau ist der trickreiche Offensivspieler aufgrund der Verletzungspause verständlicherweise noch nicht. "Ich denke, dass ich noch nicht bei ganz 100 Prozent bin. Ich fühle mich im Training aber schon wieder recht gut", gab sich Lazaro durchaus optimistisch.

Auf seinen Schultern lastet jedenfalls schon etwas mehr Druck, hat er es doch als einziger Akteur im Team schon zu den Profis und dort vor allem auch zu Einsätzen geschafft. "Ich darf nicht gleich angefressen sein, wenn nicht alles so klappt. Auch die Mannschaft weiß, dass ich lange verletzt war, ich will dem Team aber trotzdem so gut es geht helfen", sagte Lazaro.

Neben Lazaro dürfen die Österreichischen Fans vor allem auf einige andere talentierte Kicker wie Abwehrspieler David Domej (Rapid), Mittelfeldspieler Sascha Horvath (Austria Wien) oder Stürmer Adrian Grbic (VFB Stuttgart) freuen. Aus Oberösterreich sind Torhüter Marcel Hartl (Ried), Mittelfeldspieler Lukas Tursch (FAL Linz) sowie die Stürmer Luca Mayr (Ried) und Tobias Pellegrini (FAL Linz) dabei. 

Spielplan Österreich-Gruppe

19.Oktober: Kanada - Österreich (15.00 MESZ), Iran - Argentinien (18.00)

22.Oktober: Kanada - Iran (15.00), Argentinien - Österreich (18.00/live ORF Sport +)

25.Oktober: Argentinien - Kanada (18.00), Österreich - Iran (18.00, live ORF Sport +)

Ehemalige Superstars bei der U17-WM

Dass die Nachwuchsweltmeisterschaft oft ein Indikator für eine große Karriere im Erwachsenenfussball sein kann, wurde in der Vergangenheit oft bewiesen. Bei jeder Weltmeisterschaft wird sowohl der beste Spieler als auch der beste Torschütze geehrt. Zahlreiche heute bekannte Spieler konnten diese Preise schon gewinnen, andere hingegen verschwanden danach in der Versenkung. 

Seit 1999 konnten unter anderem Landon Donovan, Florent Sinama-Pongolle, Cesc Fabregas, Anderson und Toni Kroos den Titel des besten Spielers holen. 

Torschützenkönig wurden neben Sinama-Pongolle und Cesc Fabregas auch Carlos Vela und Macauley Christantus. Während Fabregas (Barcelona) und Carlos Vela (Real Sociedad) auch bei den Erwachsenen für Furore sorgen, haben Sinama-Pongolle (Frankreich) und Chrisantus (Nigeria) den Durchbruch nie geschafft. Der Franzose kickt mittlerweile für FK Rostow in Russland, Chrisantus geht in der zweiten Spanischen Liga für UD Las Palmas auf Torejagd. 

Österreichs Kader bei der U17-WM 1997

Für die Nostalgiker hat nachrichten.at noch den Kader der Österreicher bei der U17-WM aus dem Jahr 1997 in Ägypten herausgesucht. Österreich belegte damals in einer Gruppe mit Brasilien, USA und dem Oman den vierten Platz mit Null Punkten. 

Der Kader: Hans-Peter Berger, Yalcin Demir, Bernd Kren, Christian Mikula, Martin Stranzl, Thomas Eder, Gerald Krajic, Jürgen Kampel, Christoph Froch, Lukas Habeler, Michael Mörz, Paul Scharner, Thomas Schmidhuber, Ivan Kristo, Wolfgang Mair, Alexander Ziervogel, Kai Schoppitsch, Klemens Schimpl
Trainer: Paul Gludovatz

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können niemand ärgern.

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Aber auch das immer weniger, seitdem die Nationalmannschaft unter Koller wieder richtigen Fußball spielt und zur europäischen Mittelklasse aufgeschlossen hat.

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