Neuendörfer kommt mit Silber von Faustball-WM zurück

Vorgestern Dienstag kehrte Kevin Nützi mit der Schweizer Faustball-Nationalmannschaft von der Weltmeisterschaft in Argentinien zurück. Mit im Gepäck die Silbermedaille. Nach den zweiten Plätzen an den World Games 2013 und der Europameisterschaft 2014 ist dies Nützis drittes Edelmetall. «Das WM-Abenteuer hat riesigen Spass gemacht», sagt der 25-jährige Neuendörfer rückblickend auf die vergangenen zwei Wochen. «Wir hatten kein einziges Mal Probleme oder sogar Streit untereinander, das ist das Wichtigste.»

Auch sportlich liefs rund für die Schweizer Delegation. Die Krönung, wie Nützi den möglichen Gewinn des Weltmeistertitels vor dem Turnier bezeichnet hatte, blieb allerdings aus. Deutschland war schlicht zu stark. Dies zeigte sich bereits in der Gruppenphase, in der die Schweiz dem Nachbarn deutlich mit 0:3 unterlag.

Die restlichen drei Vorrundenspiele gewannen Nützi und Co. allesamt und qualifizierten sich dadurch souverän für die K. o.- Phase. In dieser spazierten die Schweizer mit drei 3:0-Siegen gegen Südafrika, Chile und Österreich ungefährdet in die Halbfinals. Die letzte Hürde hiess Brasilien. In einer hart umkämpften Begegnung vermochten die Südamerikaner zwar zweimal einen Satzrückstand wettzumachen, am Ende setzten sich die Eidgenossen im Entscheidungssatz aber mit 11:9 durch und feierten den Finaleinzug.

Enttäuschung wich Freude

Im Endspiel stand den Schweizern wie so oft Deutschland vor der Sonne. Nach den World Games 2013 in Kolumbien und der Europameisterschaft 2014 in Olten unterlag die Schweiz Deutschland zum dritten Mal in Folge an einem Grossanlass. Und dies gleich mit 5:11, 2:11, 4:11 und 8:11. «Nach dem Abpfiff war die Enttäuschung sehr gross», resümiert Kevin Nützi. Lange trauerte er dem verpassten Weltmeistertitel aber nicht hinterher.

Mittlerweile überwiege ganz klar die Freude über den Gewinn der Silbermedaille, so Nützi: «Deutschland war einfach eine Klasse besser. Sie haben das gesamte Turnier dominiert. Auch wenn wir im Final alle unser bestes Niveau erreicht hätten, wären wir chancenlos gewesen.» Dem schliesst sich Nationaltrainer Oliver Lang an, der dem Finalgegner ebenfalls viel Tribut zollt: «Deutschland war auf allen Positionen besser. Das war die stärkste Faustball-Mannschaft, die ich je in einem WM-Final gesehen habe.»

Die Chance auf eine WM-Revanche bekommt die Schweizer Nationalmannschaft erst in vier Jahren. Dafür vor eigenem Anhang. Die Weltmeisterschaft 2019 findet in Winterthur statt. Gut möglich, dass auch der dann 29-jährige Kevin Nützi wieder dabei sein wird: «Dass die WM in der Schweiz ist, ist einfach nur geil», freut er sich bereits. Bis zur WM 2019 ist es aber noch ein langer Weg.

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