Showdown
in der griechischen Tragödie? Die Nervosität steigt, kaum jemand wagt sich
vorzustellen, was geschieht, wenn Griechenland eine offizielle Staatspleite
hinlegen würde. Nun, die Welt würde sich weiterdrehen, denn es gibt genügend
Beispiele, wie Staaten ihre Insolvenz überstanden haben, wie zum Beispiel
Argentinien. Der Spezialfall Griechenland ist allerdings bis dato ohne Beispiel,
da er innerhalb einer Währungsunion stattfinden würde.
Nicht
nur wegen eventueller Ansteckungsgefahren bei insbesondere wirtschaftlich
angeschlagenen südeuropäischen Peripheriestaaten, sondern auch wegen
unkalkulierbarer sozialer Spannungen innerhalb Europas wird wohl alles
unternommen, um dem griechischen Staat weitere Rettungsmöglichkeiten zu
eröffnen. Dies setzt allerdings den guten Willen der griechischen Regierung
voraus, die nun die Wahl hat, den Gläubigern entgegenzukommen und damit ihre
Wahlversprechen zu verraten oder diese einzuhalten und die Staatspleite
heraufzubeschwören. Eine Zerreißprobe, die zu Neuwahlen führen könnte. Zumindest
scheint sich auf den Straßen Athens die Erkenntnis durchzusetzen, dass der
Hardliner-Strategie der Tsipras-Regierung kein Erfolg vergönnt sein
wird.
Die Märkte
reagieren wie immer in solch unsicheren Phasen mit erhöhten Schwankungen.
Positive Wirtschaftsmeldungen verpuffen schnell, während negativen Meldungen
eher dauerhafte Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das Thema Griechenland dürfte die
Märkte noch länger in Atem halten, da schnelle Lösungen wohl kaum in Sicht
sind.