Serbien (gegen Kanada) und Titelverteidiger Tschechien (gegen Argentinien) starten als Favoriten in die am Freitag startenden Halbfinal-Begegnungen in der Davis-Cup-Weltgruppe. Neben Novak Djokovic stehen auch Rafael Nadal und Andy Murray für ihr Land im Einsatz.
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Gut 80 Stunden nach seiner Niederlage im Final am US Open in New York geht Novak Djokovic, die Nummer 1 der Welt, am Freitag in Belgrad bereits wieder für sein Heimatland auf Punktejagd. «Ich bin müde und habe Jetlag, aber meine Inspiration und Motivation ist so gross wie immer, wenn ich für mein Land spiele», sagte Djokovic, der gegen Vasek Pospisil die auf Sand ausgetragene Begegnung zwischen Serbien und Kanada eröffnet.
Serbien will den Titel
Serbien strebt zum zweiten Mal nach 2010 den Gewinn der Trophäe an. «Der Triumph 2010 war für alle ein Sprungbrett in ihrer Karriere», sagte Djokovic. Seit dem 3:2-Finalsieg gegen Frankreich vor drei Jahren vor begeisternder Kulisse erreichte der 26-Jährige sechsfache Major-Champion neun von zwölf Grand-Slam-Finals und erklomm die Spitze der Weltrangliste.
Gegen die Aufschlaggiganten Milos Raonic und Pospisil wird Djokovic von Janko Tipsarevic unterstützt, der erstmals seit 16 Monaten wieder im Davis Cup antritt. Neben Raonic und Pospisil figurieren im Aufgebot der Kanadier, die erstmals in den Halbfinals stehen, mit Frank Dancevic und Daniel Nestor zwei Spieler mit serbischen Wurzeln.
Berdych und Stepanek am Start
Im zweiten Halbfinal kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinals zwischen Tschechien und Argentinien. Tschechien siegte damals in Buenos Aires 3:2 und holte danach dank einem Sieg im Final gegen Spanien den ersten Davis-Cup-Sieg nach dem Fall des eisernen Vorhangs. Auch diesmal sind die Tschechen, die in der Startrunde in Genf die Schweiz eliminiert hatten, zu favorisieren.
Einerseits können sie erstmals in diesem Jahr auf Tomas Berdych und Radek Stepanek, die beiden Final-Helden des letzten Jahres, zählen, andererseits geniessen sie in Prag Heimvorteil. Argentinien, das trotz vier Finalteilnahmen noch immer auf den ersten Triumph wartet, tritt wie bereits in den ersten beiden Partien in diesem Jahr ohne Juan Martín Del Potro an.
Nadal und Murray kehren zurück
In den Auf-/Abstiegsplayoffs kann Spanien erstmals seit knapp zwei Jahren wieder auf Rafael Nadal zählen. Der frisch gekürte US-Open-Sieger ist derzeit der beste Spieler auf der Tour, gewann bereits zehn Turniere in diesem Jahr und ist kurz davor, Djokovic als Nummer 1 des Rankings abzulösen. Auf einen Einsatz in der Caja Mágica in Madrid gegen die Ukraine hätte Nadal, der von 21 Davis-Cup-Einzeln nur eines verloren hat, allerdings gerne verzichtet.
«Lieber würde ich mich mental und körperlich erholen, um mich optimal auf meinen Trip nach Asien vorzubereiten», sagte der Mallorquiner vor seinem Auftritt am Freitag gegen Sergej Stachowski. Der fünffache Titelträger Spanien, der mit Fernando Verdasco als Nummer 2 antritt, spielt erstmals seit 2006 wieder gegen den Abstieg aus der Weltgruppe.
Überraschungsmann Evans an der Seite von Murray
Die Rückkehr in die Weltgruppe strebt nach sechsjähriger Absenz Grossbritannien an. Die Briten treten auswärts in Umag auf Sand gegen die ersatzgeschwächten Kroaten an. Wie Nadal spielt auch Andy Murray erstmals seit 2011 wieder für sein Team. Unterstützt wird der Wimbledon-Champion von Daniel Evans, der am US Open überraschend die dritte Runde erreicht hatte.
Davis Cup. Weltgruppe. Programm. Halbfinals: Serbien - Kanada (in Belgrad, Halle, Sand), Tschechien - Argentinien (in Prag, Halle, Hart).
Auf-/Abstiegsplayoffs: Spanien - Ukraine (in Madrid, Sand), Holland - Österreich (in Groningen, Halle, Sand), Kroatien - Grossbritannien (in Umag, Sand), Deutschland - Brasilien (in Ulm, Halle, Hart), Polen - Australien (in Warschau, Halle, Sand), Belgien - Israel (in Antwerpen, Halle, Sand), Japan - Kolumbien (in Tokio, Hart).
(si)