Nach Inhaftierung: Greenpeace-Aktivistin will Entschuldigung – Kölner Stadt

Buenos Aires

Drei Greenpeace-Aktivisten sind nach ihrem Zwangsaufenthalt in Russland wieder in ihren Heimatländern Argentinien und Brasilien eingetroffen. Sie versicherten nach der Ankunft am Samstag, weiter gegen Umweltzerstörung in der Arktis kämpfen zu wollen. Neben einer Frau und einem Mann aus Argentinien erreichte auch eine Brasilianerin wieder ihre Heimat.

„Starkes Gefühl der Ungerechtigkeit“

Die russische Justiz hatte nach einer Amnestie die Verfahren wegen Rowdytums gegen die Umweltschützer eingestellt. Die ersten der insgesamt 30 Aktivisten konnten am Freitag das Land verlassen. Die Crew des unter niederländischer Flagge fahrenden Schiffs hatte am 19. September an einer Ölplattform des russischen Staatskonzerns Gazprom gegen Umweltzerstörung in der Arktis protestiert. Nach ihren Festnahmen hatten die Aktivisten wochenlang in Haft gesessen, ehe sie auf Kaution freikamen.

Die aus russischer Haft freigekommene argentinische Greenpeace-Aktivistin Camila Speziale hat eine Entschuldigung Russlands für die wochenlange Inhaftierung von insgesamt 30 Teilnehmern einer Protestaktion gegen Ölbohrungen gefordert. Während der „Isolation“ habe sie eine „starkes Gefühl der Ungerechtigkeit“ gehabt, sagte die 21-Jährige am Samstag am Ezeiza-Flughafen bei Buenos Aires. „Alle wussten, dass wir absolut unschuldig waren, sie haben uns in internationalen Gewässern festgenommen“.

„Ein Exempel statuieren“

Der 40-jährige Argentinier Hernan Perez Orsi, der ebenfalls in seine Heimat zurückkehrte, warf den Verantwortlichen in Russland eine „sinnlose“ Aggression vor. Die russischen Behörden hätten mit ihrem Einsatz im September „ein Exempel statuieren“ wollen.
Insgesamt 30 Greenpeace-Aktivisten, davon 26 Ausländer und vier Russen, waren wegen ihres Protestes gegen Ölbohrungen des russischen Energiekonzerns Gazprom in der Barentssee festgenommen worden. Sie wurden zunächst wegen Piraterie angeklagt, später wurde dies auf den Vorwurf des Rowdytums abgeschwächt. Unter internationalem Druck wurden sie später auf Kaution freigelassen. Das Verfahren gegen sie wurde schließlich im Zuge einer Amnestie eingestellt. Daraufhin konnten sie das Land verlassen.
Die russische Küstenwache hatte das Schiff „Arctic Sunrise“ in der Barentssee aufgebracht, nachdem die Aktivisten versucht hatten, eine Gazprom-Bohrinsel zu entern. Sie wollten dort auf Umweltrisiken durch die Gas- und Ölförderung in der Region aufmerksam machen. (dpa, afp)

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