Präsidentin Dilma Rousseff will nun Nägel mit Köpfen machen im Handelskonflikt mit Argentinien: Ende 2013 erließ die argentinische Regierung Importrestriktionen für einige Produkte der Automobilbranche Brasiliens, am 28. März diesen Jahres konnten sich beide Regierungen aber bereits auf ein gemeinsame Praxis einigen. „Damit diese aber wirksam werden kann, fehlt immer noch eine Anpassung der Finanzierungslinie der brasilianischen Exporte nach Argentinien“, erklärt Luiz Moan, Präsident der nationalen Vereinigung für Automobilhersteller Anfavea (Associação Nacional dos Fabricantes de Veículos Automotores).
Er nahm an einem Treffen bei Präsidentin Rousseff gemeinsam mit Vertretern von 29 Mitgliederunternehmen teil. Nach dem Veranstaltung verkündete Rousseff, dass der Minister für Entwicklung, Industrie und Außenhandel Mauro Borges und der geschäftsführende Sekretär des Finanzministeriums Paulo Rogério Caffarelli nun so schnell wie möglich mit der argentinischen Regierung in Kontakt treten sollen, um die Probleme zu beheben.
Denn laut Luiz Moan haben die Importrestriktionen große Auswirkungen auf die Branche. „Wir haben dadurch im ersten Quartal 32 Prozent an vorhergesagten Exporten verloren. Damit haben die Restriktion also tatsächlich schon zu einem sehr großen Schaden geführt“, so der Anfavea-Präsident. Er erläuterte zudem, dass der Gesamteffekt auf den Umsatz der Branche bei einem Rückgang von sieben Prozent liege, da die Exporte rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten.
Auf dem Inlandsmarkt leidet die Automobilbranche derzeit laut Moan unter den Auswirkungen der gestiegenen Kosten für Stahl, Logistik und Energie. „Wir zeigen klar unsere Sorgen in Bezug auf die generellen Steigerung der Kosten.“ Allerdings soll diese nicht auf den Verbraucher übertragen werden, die Folge sei nur eine abnehmende Produktivität der Branche. „Heute würde ich sagen, dass die brasilianischen Automobilbranche die wettbewerbsfähige auf der ganzen Welt ist. Wir haben 62 Marken auf dem Markt, bieten dem brasilianischen Verbraucher mehr als 2.500 Versionen und Modelle, dabei gibt es aber keinen Spielraum für Preiserhöhungen. Was wir damit sagen wollen, ist, dass die Kostensteigerung die Produktivität auf ein sehr niedriges Niveau bringt.“ (ls)
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