Nach heftigen Unwettern stieg der Hochwasserpegel des Rio Paraguay, der auch durch die Hauptstadt Asuncion fließt, weiter an. Allein in Asuncion waren tausende Menschen vorübergehend ohne Strom. Im ganzen Land mussten mehr als 140.000 Menschen ihre Häuser verlassen.
Auch im Nordosten Argentiniens verschärfte ununterbrochener Regen die Lage, zwei Menschen kamen ums Leben. Rund 20.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Präsident Mauricio Macri brach seinen Silvester-Urlaub ab, um in die besonders betroffene Stadt Concordia in der Provinz Entre Rios zu reisen.
Uruguay verhängte über mehrere Regionen im Norden den Notstand. Bis Sonntag mussten mehr als 11.000 Menschen in Notunterkünfte wechseln.
Auch in Brasilien gab es schwere Überschwemmungen. Vier Menschen starben durch Erdrutsche in Itapecerica da Serra in der Region Sao Paulo. Präsidentin Dilma Rousseff überflog am Samstag im Hubschrauber Gebiete im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo in den vergangenen Tagen 9.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Die brasilianische Regierung gab umgerechnet 1,7 Millionen Dollar an Nothilfen für die betroffenen Regionen frei.
Die Überschwemmungen werden auf das Wetterphänomen El Nino zurückgeführt. Dabei sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme. Erst im November hatten die Vereinten Nationen gewarnt, das diesjährige El-Nino-Phänomen sei das schlimmste seit mehr als 15 Jahren und eines der stärksten seit 1950.