Weltfußballer, Champions-League-Sieger, vielfacher Meister, Rekordtorschütze der spanischen Liga und für viele Experten der Beste aller Zeiten: Lionel Messis fußballerische Laufbahn liest sich wie ein Märchen, weist jedoch noch einen Makel auf.
Am Samstag kommt es im Rahmen der Copa América zum Duell zwischen Mitfavorit Argentinien und dem Außenseiter aus Jamaika (ab 23:30 Uhr im Liveticker). Für Lionel Messi ist es ein ganz besonderer Vergleich, denn La Pulga steht vor seiner 100. Partie im Dress der Albiceleste.
"Ich bin sehr glücklich, diesen Meilenstein zu erreichen. Hoffentlich kann ich einen weiteren Sieg feiern und am Ende endlich den Cup in die Höhe stemmen", äußerte sich der wuselige Angreifer in einem Interview mit Medienvertretern seines Heimatlandes. Eine Aussage, die die Sehnsucht einer ganzen Nation verdeutlicht. Denn trotz einer überragenden Generation um Messi, Tévez, Agüero oder Mascherano wartet Argentinien seit 22 Jahren auf einen großen Titel: Zuletzt triumphierte die große Fußballnation 1993 bei der Copa América im eigenen Land.
Misslungenes Debüt
Zwölf Jahre nach diesem letzten großen Sieg betrat mit Lionel Messi ein Kicker die Bühne, der die Hoffnungen der erfolgshungrigen Südamerikaner bis heute nährt, dessen Debüt allerdings gründlich in die Binsen ging. Anstatt der heute beinahe obligatorischen Messi-Show folgte im August 2005 ein Ellbogencheck gegen den Ungarn Vilmos Vanczak und der sofortige Platzverweis nach gerade einmal 60 Sekunden. Nach der Partie sollen Messis Mitspieler den Debütanten sogar weinend in der Kabine vorgefunden haben.
98 Partien und 46 Tore später ist diese Episode nur noch eine Randbemerkung in der unglaublichen Vita des Rekordtorschützen des spanischen Oberhauses. Der Dreh- und Angelpunkt des FC Barcelona ist kurz vor seinem 28. Geburtstag auf dem besten Weg, die Rekorde der argentinischen Legenden Javier Zanetti (145 Länderspiele) und Gabriel Batistuta (56 Tore) zu überflügeln. Zum ganz großen Glück fehlt allerdings noch ein bedeutender Titel mit den Gauchos.
Immer wieder Deutschland
Ein Umstand, den Leo nicht zuletzt der deutschen Nationalelf zu verdanken hat: 2006 und 2010 mussten sich die Argentinier der Löw-Elf im WM-Viertelfinale geschlagen geben, 2014 war es erneut die deutsche Mannschaft, die Messis Traum, diesmal im Finale, platzen ließ.
Seine 99 Spiele im Nationaltrikot waren eine "unglaubliche Erfahrung", aber "leider eine ohne Titel", sagt Messi zu diesem Thema. Eines ist jedoch klar: La Pulga wird alles daran setzen, diese Flaute endlich zu beenden. Eventuell ja schon bei den diesjährigen südamerikanischen Kontinentalmeisterschaften.
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wfb/afp