Am 16. Juni 2015 zeigt das ZDF, leider zu einer Unzeit um 0:20
Uhr, eine hervorragende Dokumentation über das WM Finale 2014
zwischen Deutschland und Argentinien. Im Mittelpunkt steht wie die
Bevölkerung, die Fans und Touristen diesen 13. Juli 2014 erlebt
haben. Obwohl die Heimelf von Brasilien von Deutschland im Halbfinale
mit 7:1 gedemütigt wurde, lebte das ganze Land Brasilien und Rio de
Janeiro mit, als Deutschland das Team von Argentinien in der
Verlängerung 1:0 bezwang.
Eine WM der Überraschungen
Das Ausscheiden von Spanien in der Vorrunde, die blamable
Niederlage von Brasilien im Halbfinale gegen Deutschland und eine vom spielerischen
Potential her tolle WM werden in Erinnerung bleiben. Die
Nebengeräusche waren aber auch nicht überhörbar. Kritik an den
Kosten der WM angesichts der sozialen Probleme in Brasilien standen
im Mittelpunkt. Ob es bei der Vergabe der WM sauber zugegangen ist,
ist nach den Turbulenzen in der FIFA rund um die Wiederwahl von Sepp
Blatter und dessen Rücktritt mehr als fraglich. Die Zahlen der WM
sind aber auf alle Fälle beeindruckend. Fast 3,5 Mio. Zuschauer bei
den Spielen, ein Schnitt von über 53.000 pro Spiel. Der
Offensivfußball brannte ein regelrechtes Feuerwerk ab – 2,67 Tore
pro Spiel. 1990 in Italien waren es zum Beispiel 2,21 Treffer pro
Spiel, 2002 in Korea/Japan 2,52.
Deutschland wird zum vierten Mal Weltmeister
Im legendären Maracana Stadion holt Deutschland den WM Titel in
einem spannenden Finale gegen Argentinien. Die Dokumentation „Match
64“ zeigt die Reaktionen, Erwartungen und Hoffnungen der
angereisten Fans vor, während und nach dem Spiel. Nachdem sich ein
Land voll im Fußballfieber befunden hat, sind auch die Auswirkungen
auf das alltägliche Leben interessant. Echte Fußballfans kommen zu
Wort – etwa ein Ehepaar, dass schon 1950 bei der WM in Brasilien
dabei war. Dazu gibt es viele Spielszenen der Finalbegegnung aus
bislang noch nicht gezeigten Perspektiven. Ein Pflichttermin für
Fußballfans – angesichts der Ausstrahlung um 0.20 Uhr und der
wirklich tollen Doku sollte auch unbedingt der Rekorder programmiert
werden.
Foto: Leandro Neumann Cluffo, flickr.com