Mascherano dreht durch

Der Argentinier Javier Mascherano hat am Dienstag einen der wohl ungewöhnlichsten Platzverweise der Fußball-Geschichte provoziert. Der Mittelfeldspieler des FC Barcelona sah beim WM-Qualifikationsspiel in Ecuador (1:1) in der 87. Minute die Rote Karte, nachdem er dem Fahrer eines Elektrowagens, der Verletzte vom Platz transportiert, gleich zweimal in den Rücken getreten hatte.

Mascherano lag auf der fahrbaren Trage, als ihm sämtliche Sicherungen durchbrannten. "Ich hatte Angst, dass ich herunterfalle. Ich habe ihn gebeten, nicht zu schnell zu fahren, aber er hat meine Worte ignoriert, und darauf habe ich reagiert. Das ist natürlich keine Entschuldigung", sagte Mascherano nach dem Spiel kleinlaut. "Es war nicht richtig, was ich getan habe."

Nach der Szene hatte es am Spielfeldrand zunächst ein riesiges Gerangel gegeben. Daraufhin mussten Ordner und sogar Polizisten mit Helm und Schild einschreiten. Mitspieler und Betreuer taten sich schwer, den immer noch aufgebrachten Mascherano zu beruhigen.

Einfluss auf das Spielergebnis hatte die Szene nicht mehr. Das Spiel endete 1:1 (1:1). Sergio Agüero hatte die Argentinier in der 4. Minute in Führung gebracht, Segundo Castillo erzielte den Ausgleichstreffer für Ecuador (17.).

Für Argentinien war es bereits das dritte Remis in Folge. Dennoch ist den "Guachos" bei zehn Zählern Vorsprung auf Rang fünf und nur noch vier ausstehenden Spieltagen eines der vier Direkttickets für die WM kaum noch zu nehmen. In der nächsten Partie am 10. September in Paraguay muss Argentinien-Coach Alejandro Sabelle neben Mascherano auch auf die gesperrten Abwehrspieler Federico Fernández und Ezequiel Garay verzichten.

Das Überraschungsteam in der südamerikanischen WM-Qualifikation bleibt Kolumbien, das sich in Barranquilla dank Toren von Radamel Falcao und Teófilo Gutiérrez gegen Peru durchsetzte. Die Kolumbianer könnten am nächsten Spieltag mit einem Heimsieg gegen Ecuador sogar die Tabellenführung übernehmen, da Argentinien spielfrei hat.

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