Maradona genießt, Higuain feiert Dreierpack

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Nicht einmal ein Aussetzer von Bayern Mnchens Martin Demichelis konnte Argentinien im winterlich kalten Johannesburg vom WM-Weg abbringen - auch wenn das Achtelfinale bei der Fuball-WM in Sdafrika rechnerisch noch nicht perfekt ist. Zwar wurde der Einzug in die K.o.-Runde durch den 2:1- Sieg Griechenlands ber Nigeria vertagt, am Weiterkommen zweifelt im Lager des zweimaligen Weltmeister aber niemand.

Wir wollen diesen Weg weitergehen. Wir denken nicht an mgliche Gegner, betonte der bestens aufgelegte Maradona nach der Gala seines Teams. Sie waren nie in der Lage, uns zu kontrollieren, meinte der Coach und nahm auch Bundesliga-Legionr Demichelis trotz dessen Blackouts in Schutz: Er hat vielleicht ein Problem gehabt, aber das kann jedem Spieler der Welt passieren. Es hat uns nur stark gemacht.

Schon unmittelbar nach dem Abpfiff hatte Maradona seine Treue zu Demichelis sichtbar demonstriert. Keinen hielt er so lange im Arm, was er Demichelis ins Ohr flsterte, drfte jedoch ein Geheimnis bleiben. Untersttzung bekam der Abwehrspieler vom deutschen Rekordmeister auch von Weltfuballer Lionel Messi, der wie schon beim 1:0-Auftaktsieg gegen Nigeria leer ausging.

Der diesmal ganz zentral spielende Messi gab der Vuvuzela-Dauerbeschallung die Schuld am Patzer seines Teamkollegen, der den Ball an den heraneilenden Lee Chung-Yong in der Nachspielzeit der ersten Hlfte (45.+1) verlor und damit das einzige Gegentor verschuldete. Sie htten von allen Seiten geschrien, erklrte Messi: Man kann aber nichts verstehen.

bertnt wurden die Trten vor 82 174 Zuschauern im Soccer City-Stadium zwischenzeitlich nur durch die Schlachtgesnge der argentinischen Fans. Grnde zum Jubeln gab ihnen vor allen Higuain. Dreimal schlug der Strmer von Real Madrid eiskalt zu, nachdem die Albiceleste durch ein Eigentor von Park Chu-Yong (16.) in Fhrung gegangen war.

Der 22-jhrige Higuain, der in der vergangenen Saison bei den Kniglichen schon mehr Treffer erzielt hatte als Superstar Cristiano Ronaldo, setzte sich damit an die Spitze der WM-Torjgerliste. Es macht dich sehr glcklich, wenn Du gewinnst und zum Sieg etwas beitragen kannst, sagte Higuain, der bei seiner Auswechslung kurz vor Schluss mit groem Applaus verabschiedet und anschlieend noch als Man of the Match ausgezeichnet wurde.

Beim 2:0 (33.) kpfte er nach einem Stellungsfehler in Sdkoreas berforderter Hintermannschaft ein. Vor dem 3:1 (76.) stand der Profi, der sich einst gegen Frankreich und fr Argentinien entschied, nach einer wunderbaren Messi-Aktion beim Pfosten-Abpraller goldrichtig. Einmal in Fahrt, lie sich Argentiniens Abteilung Attacke beim 4:1 gerne bestaunen. Nach einer schnen Kombination brachte Sergio Kun Agero den Ball butterweich vors Tor der Asiaten, Higuain krnte seinen Auftritt mit einem Kopfball ins Eck. Wir sind glcklich ber das Spiel, aber nicht zu euphorisch, meinte der Matchwinner.

Im Duell der beiden Auftaktsieger bernahm der Favorit von Beginn an das Kommando auf dem Rasen. Die Asiaten suchten ihr Heil in der Defensive und formierten in der eigenen Hlfte mit allen Feldspielern ein Abwehrbollwerk, an dem sich die Argentinier zunchst die Zhne ausbissen.

Die Fhrung resultierte daher fast zwangslufig aus einer Standardsituation. Messi schlug einen Freisto von der linken Seite in den Strafraum, wo der Ball dem verdutzten Park gegen das Schienbein und von dort ins Netz prallte. Der Gegentreffer lockte die Sdkoreaner etwas aus der Reserve, die harmlosen Offensivbemhungen endeten aber zumeist am Strafraum der Gauchos.

Auch der Ausfall von Innenverteidiger Walter Samuel, der seinen Platz nach 23 Minuten wegen einer Oberschenkelverletzung fr Nicolas Burdisso rumen musste, brachte die Wei-Blauen nicht in Verlegenheit. Die Maradona-Elf kontrollierte Ball und Gegner nach Belieben, ohne sich dabei zu verausgaben. Nachdem Carlos Tevez (29.) mit einem Freisto knapp das Tor verfehlte hatte, nutzte Higuain die nchste Chance.

Glckselig schaute Maradona nach dem Spiel drein, giftig waren indes die Blicke whrend des Spiels zu seinem sdkoreanischen Trainerkollegen gewesen. Ehrlich gesagt habe ich nicht verstanden, was Maradona versucht hat mir zuzurufen. Ich war zu weit weg, sagte Koreas Coach Huh Jung Moo, der Maradona bei der WM 1986 einmal bse gefoult hatte. Es ist nicht angebracht, wenn Trainer sich etwas zurufen. Wir beide haben versucht, unsere Spieler zu beruhigen. Gelassenheit konnte sich nach dem Match aber vor allem Maradona leisten: Wenn Du so ein sensationelles Team hast, ist es einfach.

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