Nach dem Scheitern der Schuldengespräche wächst die Sorge vor einem Zusammenbruch des griechischen Bankensystems und Kurseinbrüchen an den Finanzmärkten. Der freie Kapitalverkehr in Griechenland wird beschränkt, die Geldinstitute und die Börse bleiben geschlossen. Alle Entwicklungen zu Griechenland hier im Newsticker.
+++Dijsselbloem: Tür für Griechenland bleibt offen +++18:10 Uhr
Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone kann nach Ansicht von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem noch verhindert werden. "Ja das ist noch möglich", sagte Dijsselbloem dem niederländischen Radio in Den Haag am Montag. "Ich wiederhole, dass die Tür bei uns offen bleibt, auch wenn die Möglichkeiten und die Zeit sehr begrenzt sind."
+++Argentinien erklärt seine Solidarität+++18:05 Uhr
Aus eigenen bitteren Erfahrungen hat Argentinien Griechenland in dessen aktueller Schuldenkrise seine Solidarität erklärt. "Argentinien hat das bereits selbst mitgemacht", erklärte Regierungschef Anibal Fernández am Montag. Die Investoren warteten nur darauf, Griechenland "auszuplündern", wie sie es auch anderswo getan hätten. Er sehe bereits "die Schatten der Geierfonds" über Griechenland, warnte der Ministerpräsident. Die Krise in Griechenland sei mitbedingt durch die Sparmaßnahmen, die Athen vom Internationalen Währungsfonds (IWF) auferlegt wurden.
Argentinien kämpft bis heute mit den Spätwirkungen der Staatsschuldenkrise von 2001. Das Land war um die Jahrtausendwende in massive Schwierigkeiten geraten und hatte schließlich einen öffentlichen Notstand ausgerufen. Die Schulden des Landes lagen bei 100 Milliarden Dollar (89,27 Milliarden Euro) aufgelaufen. Der Großteil der Schuldenlast wurde anschließend durch Umschuldungsvereinbarungen mit den Gläubigern abgetragen. Die Fonds, die in dieses Verfahren nicht einwilligten, werden in Argentinien als "Geierfonds" bezeichnet.
+++G7-Kreise - Sicherung der Euro-Stabilität vorrangig+++17:03 Uhr
Die sieben führenden westlichen Industrieländer (G7) setzen darauf, dass die Euro-Staaten ihre Gemeinschaftswährung gegen eine Destabilisierung durch die Griechenland-Krise verteidigen werden. Ein G7-Diplomat sagte Reuters am Montag, die stellvertretenden G7-Finanzminister hätten in einer Telefonkonferenz am Sonntag die Ankündigung der Euro-Finanzminister begrüßt, alles Erforderliche zu tun, um die Widerstandskraft der Euro-Volkswirtschaften weiter zu stärken. Dieses Vorgehen solle etwaige Schritte der Europäischen Zentralbank (EZB) ergänzen.
Die G7-Vertreter bedauerten demnach, dass die jüngsten Vorschläge der drei Institutionen EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) zur Lösung der Probleme von der griechischen Seite zurückgewiesen worden waren. An der Telefonkonferenz nahmen auch Notenbankvertreter der G7-Länder - das sind neben Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan - teil. Insbesondere die US-Regierung hatte in den vergangenen Wochen wiederholt an die Beteiligten appelliert, alles zu tun,
um das Griechenland-Problem zu lösen.
+++Ökonom Raffer: "Das Ganze ist keine Überraschung"+++16:47 Uhr
Die derzeitige Situation Griechenlands habe sich schon vor Jahren angekündigt. Das sagte der Wiener Ökonom Kunibert Raffer von der Universität Wien am Montag im Gespräch mit der APA. Ganz egal, wie sich die Lage entwickelt - es werde auf jeden Fall zu einer Schuldenreduktion kommen. "Es wäre falsch, wenn man jetzt noch weiterhin Geld in Griechenland buttert", so Raffer. Was Griechenland angeht, so betreibe die EU seit Jahren eine "Insolvenzverschleppung" - das Land sei bereits seit 2010 zahlungsunfähig. "Allen war klar, dass es einmal so weit kommen würde. Das Ganze ist keine Überraschung." Kommt es wirklich zu einem Staatsbankrott Griechenlands, so solle man sich ansehen, wie das andere Länder gelöst haben. "So etwas kommt immer wieder vor, das ist keine Neuerung." Als Beispiel für einen guten Umgang mit einer Finanzkrise nannte Raffer Island: "Dort hat der Staat die Schulden der Banken nicht übernommen und sie pleitegehen lassen - heute steht man wieder gut da."
+++Renzi - Referendum ist Wahl zwischen Euro und Drachme+++16:36 Uhr
Das geplante griechische Referendum über die Reformvorschläge der internationalen Gläubiger ist nach den Worten von Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi eine Wahl zwischen dem Verbleib im Euro und der Rückkehr zur Drachme.
+++UPDATE: Hunderte Hellas-Banken sollen für Pensionäre vorübergehend öffnen+++16:21 Uhr
In Griechenland sollen laut einem Insider voraussichtlich am Donnerstag Hunderte Bankfilialen zur Auszahlung von Pensionen öffnen. Es gebe entsprechende Bemühungen, sagte am Montag ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Diese Ausnahme gelte für schätzungsweise 850 Filialen. Sie blieben ansonsten die gesamte Woche geschlossen und dürften auch keine anderen Geschäfte abwickeln. Die griechische Regierung hatte nach den gescheiterten Schuldengesprächen mit den Gläubigern angekündigt, die Banken des Landes bis zum kommenden Montag (6. Juli) geschlossen zu halten.
Wütende Pensionisten warten auf ihre Pensionsgelder: Einem Insider zufolge könnten griechische Banken bereits am Donnerstag schon wieder öffnen.
+++EU-Parlament will formale "Brücke" bis Sonntag+++16:15 Uhr
Das EU-Parlament hat sich für eine formale "Brücke" nach dem Auslaufen des zweiten Hilfsprogramms für Griechenland Dienstagabend bis zum Referendum am Sonntag ausgesprochen. Nach einer Sitzung der Fraktionschefs des Europaparlaments mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Montagnachmittag in Brüssel wurden die Chefs der Eurozone aufgefordert, dies sicherzustellen. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte, entweder sollten die Staats- und Regierungschefs der Währungsunion oder deren Finanzminister eine "Form finden", dass nach dem Auslaufen des Programms Dienstagabend "Vereinbarungen'" gefunden werden, die dafür "sorgen, dass das bis kommenden Sonntag zum Referendumstag" dauert. Es müsse eine "Brücke zwischen morgen Abend und Sonntagabend geben", so Schulz.
+++Schulz - Athen handelt irrational+++16:05 Uhr
Europaparlaments-Präsident Martin Schulz sagt, es sei für ihn nur schwer erklärbar, dass eine Regierung so irrational handle, wie die griechische. Ministerpräsident Alexis Tsipras habe ihm in einem Telefonat gesagt, dass bei dem geplanten Referendum die Reformvorschläge der internationalen Gläubiger vom vergangenen Donnerstag zu Abstimmung gestellt werden sollten.
+++China plädiert für Verbleib Griechenlands im Euro-Raum+++16:00 Uhr
China plädiert nach den Worten von Regierungschef Li Keqiang für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Die Gläubiger sollten eine Einigung mit der Regierung in Athen erreichen. China sei bereit, Geld in den EU-Investitionsfonds zu stecken, sagt Li.
+++Griechenland könnte aus Schwellenland-Index fliegen+++15:55 Uhr
Der Indexanbieter MSCI erwägt, Griechenland aus dem Index der Schwellenländer zu werfen. Die Schließung der Athener Börse wie auch die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen könnte zu einer Herabstufung Griechenlands zum "Standalone"-Markt führen, erklärte der Anbieter am Montag. Die Situation werde derzeit analysiert. MSCI hatte krisengeplagte Griechenland erst im Juni 2013 aus dem Index der Industrieländer genommen und auf den Status eines Schwellenlandes zurückgestuft.
+++EZB lehnte Bitte um weitere Banken-Notkredite ab+++15:53 Uhr
Mehrere Insider sagen der Nachrichtenagentur Reuters, dass die EZB am Sonntag eine griechische Bitte nach einer Aufstockung der Notkredite für die Banken um sechs Milliarden Euro abgelehnt hat.
+++Grüne fordern europäischen Sondergipfel zu Griechenland+++15:50 Uhr
Der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fordert unverzüglich einen Sondergipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs. Die Gefahr für den Euro und das Projekt Europa sei größer, als sie vielen erscheine, sagt er.
+++US-Börsen eröffnen mit moderaten Verlusten+++15:39 Uhr
Die Wall Street hat auf die Zuspitzung im griechischen Schuldenstreit am Montag zu Handelsbeginn mit vergleichsweise moderaten Kursverlusten reagiert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte in den ersten Minuten 0,8 Prozent tiefer auf 17.800 Punkten. Der breiter gefasste SP-500 verlor 0,9 Prozent auf 2083 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank rund ein Prozent auf 5030 Punkte. Dagegen war der Dax in Frankfurt mit einem Minus von 2,3 Prozent deutlich stärker unter Druck.
+++Gabriel - Euro wird nicht am Referendum scheitern+++15:35 Uhr
Der Euro wird nach Darstellung des deutschen Vize-Kanzlers Sigmar Gabriel nicht am griechischen Referendum scheitern. Letztlich handle es sich bei dem Referendum zu der Frage "Ja oder Nein" zur Euro-Zone.
+++UPDATE: Griechische Banken könnten am Donnerstag öffnen+++15:31 Uhr
Die Banken in Griechenland könnten bereits am Donnerstag wieder öffnen und damit früher als bisher geplant, sagt ein Vertreter der Regierung in Athen. Rund 850 Bankfilialen würden in dem Fall für die Auszahlung von Renten und Pensionen öffnen.
+++Schäuble: Athen muss für geordnete Zukunft sorgen+++15:22 Uhr
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat die griechische Regierung aufgefordert, "schnell einen Weg zu finden für eine geordnete und gesicherte Zukunft" des Landes. In einem am Montag bekannt gewordenen Brief an die Bundestags-Abgeordneten betonte der CDU-Politiker zugleich, dass Deutschland Griechenland "in besonderem Maße" verbunden sei und bleiben werde.
Die EU-Kommission, der Internationale Währungsfonds (IWF), die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Euro-Staaten würden die Entwicklung in den nächsten Tagen genau beobachten und die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen: "Griechenland und die griechische Bevölkerung bleiben in jedem Fall ein wichtiger Teil der europäischen Familie", schreibt Schäuble.
+++Schäuble hält trotz Hellas-Krise an "schwarzer Null" fest+++15:16 Uhr
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht seine eigene Haushaltsplanung durch eine mögliche Staatspleite Griechenlands nicht in Gefahr. In einem Reuters am Montag vorliegenden Brief an die Bundestags-Abgeordneten schrieb der Minister, Ausfälle bei Zinszahlung oder Tilgung würden sich "erst schrittweise und verteilt über viele Jahre auf den Bundeshaushalt auswirken". Der CDU-Politiker zeigte sich gewiss: "Die damit verbundenen finanziellen Herausforderungen werden die Leitlinie ausgeglichener Bundeshaushalt auf absehbare Zeit nicht gefährden". Die von Deutschland verbürgten Hilfskredite von insgesamt rund 53 Milliarden Euro werden erst ab 2020 fällig.
Schäuble betonte am Tag vor dem Auslaufen des zweiten Hilfspakets, dass solche Programm nur eine Hilfe zur Selbsthilfe leisten könnten. Dies habe in anderen Euro-Ländern auch gut funktioniert. Die Effekte der Hellas-Krise auf andere Länder seien begrenzt. Die Mitglieder der Euro-Zone hätten am Wochenende noch einmal deutlich gemacht, "dass sie alles Notwendige tun werden, um die Finanzstabilität der Euro-Zone als Ganzes zu sichern".
+++Reiseveranstalter: Bisher keine Stornowelle+++15:06 Uhr
Der Präsident des Österreichischen Reiseverbandes (ÖRV), Josef Peterleithner, erwartet weder eine Storno- noch eine Umbuchungswelle. Für Pauschalreisende sieht auch der ÖRV "aktuell keine Auswirkungen der Eurokrise". Für den heurigen Sommer sei die Nachfrage nach Urlaub in Griechenland sogar gestiegen. Vor Ort könnten Leistungen mit Kreditkarte, Bankomat oder Bargeld bezahlt werden. Die derzeit gültige Abhebegrenze bei Bankomaten von 60 Euro pro Tag , die im Zuge der Kapitalverkehrskontrollen dieses Wochenende eingeführt worden ist, sei "für Touristen nicht gültig".
+++Mazedoniens Zentralbank schützt eigene Banken+++14:51 Uhr
Als erstes Nachbarland Griechenlands hat Mazedonien am Montag Maßnahmen zum Schutz der eigenen Banken eingeleitet. Die Zentralbank des Landes verfügte "Präventivmaßnahmen" und wies die Banken des Landes an, ihre bei griechischen Banken liegenden Guthaben zurückzuholen, wie die Notenbank auf ihrer Website mitteilte. Damit sollten sie vor der finanziellen Instabilität geschützt werden, die das benachbarte Griechenland bedrohe. Die Maßnahmen sollen zunächst für sechs Monate gelten. Gedacht seien sie als Schutz vor einem möglichen größeren Kapitalabfluss aus Mazedonien, wodurch die Zahlungsbilanz und die Stabilität des Finanzsystems gestört werden könnten, erklärte die mazedonische Zentralbank. Der entsprechende Kapitalverkehr werde künftig kontrolliert.
+++US-Börsen zur Eröffnung belastet erwartet+++14:49 Uhr
Das anstehende Referendum in Griechenland setzt auch die New Yorker Börsen zum Wochenstart unter Druck. "Die Entwicklungen im Schuldenstreit Griechenlands mit seinen Geldgebern am Wochenende hat die Märkte in Asien und Europa kräftig durchgeschüttelt und drückt auf die Stimmung an den US-Börsen", sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda.
"Kein Benzin" steht auf dem Papierzettel bei einer Tankstelle in Athen. Am Wochenende hatte es aus Angst vor Engpässen einen wahren Ansturm auf die Tankstellen in Griechenland gegeben, die Öffis fahren deswegen vorerst gratis.
+++Griechenland zahlt Gebühr an EFSF+++14:38 Uhr
Griechenland hat eine Gebühr in Höhe von 50.000 Euro beim EFSF nach Angaben eines Sprechers des Euro-Rettungsfonds fristgerecht gezahlt. Wäre die Zahlung nicht erfolgt, hätte der EFSF - der größte Gläubiger des Landes - einen Zahlungsausfall feststellen müssen.
+++IHS: Grexit hätte keine dramatischen Auswirkungen auf österreichische Konjunktur+++14:33 Uhr
Ein Grexit, also der Ausstieg Griechenlands aus dem Euro-Währungsraum, hätte möglicherweise Auswirkungen auf die österreichische Konjunktur, wenn auch keine dramatischen. Das sagte Helmut Hofer, wirtschaftspolitischer Sprecher des Instituts für Höhere Studien (IHS), am Montag im Gespräch mit der APA. Er befürchtet einen negativen Einfluss auf die Stimmung von Unternehmen und Konsumenten.
"Die Auswirkungen eines Grexit wären für Österreich nicht so dramatisch, wie es noch im Jahr 2012 befürchtet wurde", bekräftigte Hofer. Hätte Österreich gerade einen gefestigten Aufschwung, dann würden die Folgen deutlich weniger zu spüren sein. "Die Zahlen für das erste und zweite Quartal sind aber nicht berauschend. Und wenn das Referendum negativ ausgeht, dann ist nicht zu erwarten, dass sich im weiteren Verlauf des Jahres viel tun wird", formulierte es Hofer. Deutlich schlimmer wäre ein Grexit aber für die Balkanländer. "Die Frage, ob auch andere Länder für einen Ausstieg aus der Währungszone infrage kämen, würde für weitere Unsicherheit sorgen", sagte Hofer.
+++Insider: Tsipras bittet Schulz und Juncker um Hilfe+++14:29 Uhr
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat einem Regierungsvertreter zufolge mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz telefoniert und um Unterstützung für ein verlängertes Hilfsprogramm gebeten. Auch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe Tsipras gesprochen.
+++Cameron hält Rat+++14:08 Uhr
Der britische Premierminister David Cameron trifft sich mit hochrangigen Mitgliedern seines Kabinetts und dem Chef der Notenbank, um über die Krise zu beraten..
+++Athen ist auf Importe angewiesen+++14:02 Uhr
Die österreichischen Exporte nach Griechenland sind in den vergangenen Jahren der Krise um die Hälfte eingebrochen. Im bilateralen Warenaustausch erzielte Österreich 2014 aber immer noch einen Außenhandelsüberschuss von 221,1 Mio. Euro, geht aus den endgültigen Zahlen der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich hervor. Griechenland ist sehr stark importabhängig. "Es ist ein Problem der griechischen Wirtschaft, dass es zu wenig Produkte für den eigenen Inlandsmarkt hat", sagte der Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer in Athen, Gerd Dückelmann-Dublany, am Montag zur APA. Das betreffe auch den landwirtschaftlichen Sektor.
+++Juncker ruft zu "Ja" bei Referendum auf+++13:50 Uhr
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Griechen am Montag in einer emotionalen Rede dazu aufgerufen beim Referendum am kommenden Sonntag mit "Ja" zu stimmen. "Und zwar unabhängig davon, was die Frage sein wird", betonte Juncker. "Denn wenn das griechische Volk mit 'Ja' stimmt, ist die Botschaft, dass sie zusammenbleiben (mit der europäischen Familie, Anm.) wollen."
"Man darf sich nicht Umbringen, weil man Angst vor dem Tod hat", fügte Juncker, wohl an die griechischen Regierung gewandt, hinzu. Er selbst verspreche dem griechischen Volk, es "nie hängen zu lassen", so der Kommissionspräsident. "Griechenland ist Teil der europäischen Familie und ich will, dass diese Familie zusammenbleibt."
Würden die Griechen jedoch mit "Nein" stimmen, wäre dies "verheerend" für die Zukunft, appellierte Juncker. "Jeder würde dies als Zeichen interpretieren, dass sich Griechenland von der Eurozone distanzieren will.
+++Griechischer Versorger: Stromversorgung ist sichergestellt+++13:46 Uhr
Die Stromversorgung in Griechenland ist laut dem staatlichen Energieversorger PPC sichergestellt. Man könne alle finanziellen Verpflichtungen erfüllen, teilt das Unternehmen mit.
+++Neue Drachme oder Hellas-Schuldscheine bräuchten viel Zeit+++13:44 Uhr
Eine Währungsreform in Griechenland wäre nach Angaben aus der Gelddruckbranche rein logistisch nicht kurzfristig zu stemmen. "Im Regelfall dauert es mindestens ein bis anderthalb Jahre, eine Währung ganz neu aufzusetzen", sagte eine Sprecherin des Münchner Banknotendruckers Giesecke Devrient am Montag auf Anfrage von Reuters. Allein der Druckprozess dauere mindestens ein halbes Jahr. Davor müsse nicht nur das Design der Banknoten feststehen, sondern auch das Spezialpapier bereits hergestellt sein.
Auch eine Rückkehr des Landes zur Drachme wird an den Finanzmärkten nicht mehr ausgeschlossen. Die Regierung hat dies bisher zurückgewiesen.
Die Eskalation der griechischen Schuldenkrise hat Spekulationen geschürt, Griechenland könne möglicherweise auf Euro lautende Schuldscheine ausgeben, um zum Beispiel Renten oder die Löhne für Staatsbedienstete auszuzahlen. Das wäre faktisch eine Parallelwährung und ein erster Schritt aus dem Euro.
+++Griechenland: Padoan sieht keine Ansteckungsgefahr für Italien+++13:37 Uhr
Der italienische Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan sieht keine Gefahr, dass es im Schuldendrama um Griechenland zu einer Ansteckungsgefahr für Italien komme. Heute seien die Institutionen und die italienische Wirtschaft solider als 2011. Deshalb mache er sich keine besonderen Sorgen, sagte der Minister der Tageszeitung "Corriere della Sera" am Montag.
+++Wien rechnet weiter mit Zinszahlungen Athens+++13:30 Uhr
Die nächste Zinszahlung des pleitebedrohten Griechenlands an Österreich für ein 1,56 Mrd. Euro schweres bilaterales Darlehen steht erst im September an. Im Finanzministerium geht man davon aus, dass der Zinsdienst wie bisher erfüllt wird. Auch wird nicht davon ausgegangen, dass die 4,3 Mrd. Euro EFSF-Haftungen schlagend werden, hieß es zur APA. Dieser sei schließlich nicht insolvenzgefährdet.
Für den bilateralen Kredit hat Österreich bisher mehr als 100 Mio. Euro Zinsen erhalten, zuletzt pünktlich im laufenden Juni, so das Ministerium. Das Geld hatte Wien Athen vor dem Aufbau des Euro-Rettungsschirms (EFSF) 2010 im Rahmen des ersten Griechenland-Rettungspaket zwischenstaatlich gewährt. Bisher fließen an alle dieser bilateralen Geldgeber nur die Zinsen, eine Kapitaltilgung ist erst ab 2020 vorgesehen - bis 2055.
+++Griechenland: Juncker fühlt sich "verraten", Grexit keine Option+++13:24 Uhr
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker fühlt sich vom griechischen Premier Alexis Tsipar "verraten". Juncker erklärte am Montag in Brüssel, Tsipras habe auf dem Weg zu einer "bestmöglichen Einigung" den "Schwung einseitig durch die Ankündigung des Referendums vom Tisch gefegt". Trotzdem sei er entschieden gegen einen Grexit, "das wird nie eine Option sein".
+++Ex-Krisenland Spanien schließt Ansteckung aus+++13:16 Uhr
Die Zuspitzung der Krise in Griechenland bereitet der Regierung des ebenfalls jahrelang krisengeschüttelten Euro-Landes Spanien nach eigenen Beteuerungen keine Ansteckungssorgen. Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone sei "sehr gut vorbereitet" und vor einer Ansteckung geschützt, versicherte am Montag Wirtschaftsminister Luis de Guindos. Die Situation Spaniens sei im Vergleich zur griechischen "völlig anders", sagte de Guindos im Interview des staatlichen Radiosenders RNE. Vor einer Krisensitzung der Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy betonte er: "Zur Zeit wächst keine Wirtschaft in der Euro-Zone so stark wie unsere. Und die Lage unserer Banken hat mit derjenigen von vor drei Jahren überhaupt nichts mehr zu tun."
Die vergangenen Monate hoben die Griechen Milliardenbeträge von den Banken ab - Aus Sorge vor einem Massenansturm bleiben die Banken bis zum 6. Juli geschlossen
+++Juncker: Griechische Vorschläge oft zu spät und ungelenk+++13:11 Uhr
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker äußert scharfe Kritik an der Regierung in Athen. Deren Vorschläge seien oft zu spät oder heillos ungelenk gewesen, sagt er in Brüssel. Das vorgeschlagene Sparpaket sei nicht dumm, sondern zeige einen klaren Weg voran.
+++Serbien schränkt Transaktionen von Banken in Hellas-Besitz ein+++13:01 Uhr
Die serbische Notenbank hat die Handlungsfähigkeit von Banken in griechischem Besitz eingeschränkt. Es seien Schritte eingeleitet worden, um Transaktionen zwischen griechischen Finanzinstituten und ihren Töchtern in Serbien zu begrenzen, teilte die Zentralbank am Montag mit. Die Maßnahmen sollten verhindern, dass die Griechenland-Krise auf Serbien übergreife. Die Einschränkungen seien vorübergehend. Die Kontoinhaber seien nicht betroffen. Darüber hinaus kündigten die Währungshüter an, die 15 Geldhäuser in Serbien mit griechischen Müttern nun genauer zu kontrollieren. Diese kommen gemeinsam auf einen Marktanteil von 15 Prozent.
+++Russland besorgt über Folgen der Griechenland-Krise für EU+++12:59 Uhr
Russland hat sich beunruhigt geäußert, dass die griechische Schuldenkrise auch die übrigen Staaten der EU in Mitleidenschaft ziehen könnte. "Moskau beobachtet die Entwicklungen in der Europäischen Union sehr genau", sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow am Montag. "Wir sind besorgt über die möglichen negativen Folgen für die EU als Ganzes." Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern am Wochenende droht Griechenland die Staatspleite, die zu einem Ausscheiden aus der Euro-Zone führen könnte.
+++Deutscher Immokonzern Ado sagt IPO wegen HellasKrise ab+++12:52 Uhr
Der deutsche Immobilienkonzern Ado hat wegen der Marktturbulenzen rund um die griechische Schuldenkrise seinen für Dienstag geplanten Börsengang vorerst abgesagt. Die Unsicherheit um die wirtschaftliche Situation des Eurolandes habe das Management dazu veranlasst, die Erstnotiz bis auf Weiteres zu verschieben, teilte das Unternehmen am Montag mit.
+++Chef-Analyst der Erste Group Mostböck: Grexit-Effekte auf Osteuropa gleich Null+++12:47 Uhr
Der Chefanalyst der Erste Group, Fritz Mostböck, schätzt die ökonomischen Auswirkungen eines möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungszone ("Grexit") auf Osteuropa aufgrund der geringen wirtschaftlichen Verflechtungen als "praktisch Null" ein. Es gebe etwas mehr Auswirkungen in Bulgarien und Rumänien, weil griechische Banken dort aktiver sind. Das sei aber auch kein Problem, denn den Krediten stünden dort landeseigene Einlagen gegenüber, so der Ökonom in einem schriftlichen Statement. Es sei volkswirtschaftlich unfundiert zu sagen, dass eine Pleite Griechenlands eine negative Auswirkung auf wesentliche zentral- und osteuropäische Staaten hätte. Was man nicht abschätzen könne, sei aber der psychologische Kollateralschaden.
+++Merkel bekräftigt: "Scheitert Euro, scheitert Europa"+++12:41 Uhr
Kanzlerin Angela Merkel sieht im Euro nach eigenen Worten mehr als nur eine Währung. Er sei ein großartiges Projekt. Scheitere der Euro, scheitere Europa, bekräftigt sie auf einer CDU-Veranstaltung
+++Ex-EZB-Präsident Trichet warnt vor "Grexit"+++12:33 Uhr
Der ehemalige EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat erneut vor einem Ausschluss Griechenlands aus dem Euroraum gewarnt. "Der Grexit ist keine Option. Es wäre eine katastrophale Entscheidung der Griechen selbst", sagte Trichet dem "International Bankers Forum" (Erscheinungstag 30. Juni). Die griechische Regierung müsse einen glaubwürdigen Plan haben. "Ohne einen Plan, der für die Europäer, die internationale Gemeinschaft und die Griechen gleichermaßen glaubwürdig ist, wird es keine Lösung geben", sagte der Franzose, der bis Ende Oktober 2011 an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) stand.
+++EU-Ratspräsident Tusk: Bisher kein weiterer Sondergipfel einberufen+++12:30 Uhr
EU-Ratspräsident Donald Tusk hat bisher keinen weiteren Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone zu Griechenland angesetzt. "Es ist kein Gipfel einberufen worden", teilte ein Sprecher Tusks am Montag mit. Nach Medienberichten gibt es in einigen Mitgliedstaaten Bestrebungen, ein solches Treffen womöglich für Mittwoch einzuberufen. Tusk organisiert die Gipfel von EU und Eurozone.
+++Deutsche Bundesregierung: Eurozone ist stabil und sicher+++12:27 Uhr
Die deutsche Bundesregierung hält die Auswirkungen der Griechenlandkrise auf die Märkte in der Eurozone für gering. Die Ansteckungsrisiken seien "äußerst begrenzt", sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Martin Jäger, am Montag in Berlin. "Die Eurozone ist stabil und sicher", betonte er. Zudem hätten die Finanzminister deutlich gemacht, dass sie alles Erforderliche tun würden, um die Stabilität des Währungsgebiets zu sichern.
+++Landliebe-Konzern stockt Vorräte in Griechenland auf+++12:25 Uhr
Der niederländische Landliebe-Konzern FrieslandCampino hat in Erwartung von Hamsterkäufen seine Vorräte in Griechenland aufgestockt. Die Bestände an Kondensmilch und Babynahrung seien verstärkt worden, teilte der Sprecher eines der größten europäischen Milchkonzerne am Montag mit. FrieslandCampino gehe davon aus, dass die Griechen nun mehr dieser Produkte auf Vorrat kaufen würden.
+++Auch Western Union schließt griechische Filialen+++12:23 Uhr
Auch der Bargeldtransfer-Dienstleister Western Union lässt seine griechischen Filialen mindestens in dieser Woche geschlossen.
+++Tourismus gibt Entwarnung für Österreich-Urlauber+++12:16 Uhr
Die Negativschlagzeilen rund um Griechenland reißen nicht ab und trotzdem lassen sich österreichische Touristen nicht davon abhalten, ihren Urlaub in Hellas zu verbringen. Obwohl die Banken nun sechs Tage geschlossen haben, nehme für Urlauber alles seinen normalen Lauf, sagte der Präsident des Österreichischen Reiseverbandes (ÖRV), Josef Peterleithner, am Montag zur APA. Die Lage sei für Touristen "vollkommen entspannt", beruhigte der Tourismusexperte. Griechenland ist nach einem massiven Einbruch der Buchungen im Jahr 2012 nun wieder das Lieblingsurlaubsland der Österreicher bei Flugreisen.
+++EU-Kommissionspräsident Juncker berät mit Fraktionsführern des EU-Parlaments+++12:06 Uhr
Die Spitzenpolitiker der EU-Institutionen beraten am Montag die bisher unklaren Folgen der Schuldenkrise in Griechenland. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker trifft am Nachmittag mit den Fraktionsführern des Europaparlaments zusammen. Sowohl Juncker als auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz haben Pressekonferenzen über das weitere Vorgehen angekündigt. Die PK von Juncker findet um 12.45 Uhr statt. Jene von Schulz folgt um 15.30 Uhr.
+++Österreichische Raiffeisen-Gruppe sieht Griechen-Krise gelassen+++12:03 Uhr
Die österreichische Raiffeisen -Gruppe sieht durch die Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise keine Ansteckungsgefahr für seine eigene Institute. "Auch unsere Osteuropabanken haben keine wirklichen Griechenland-Exposures", sagte Raiffeisen-Zentralbank-Chef Walter Rothensteiner am Montag. Er ist zugleich Aufsichtsratschef der börsenotierten Osteuropa-Tochter Raiffeisen Bank International (RBI). Den großen Kursverlust der RBI-Aktie von knapp 14 Prozent zu Tagesbeginn könne er sich nicht erklären. "Kann sein, dass einer am falschen Knopf gedrückt hat. Das ist momentan undurchschaubar", sagte er.
+++Merkel weiter zu Gesprächen mit Tsipras bereit+++11:59 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich nach dem Scheitern der Schuldengespräche für weitere Verhandlungen mit der griechischen Regierung offen: Sie sei weiter zu Gesprächen mit Tsipras bereit.
+++Schäuble-Sprecher: Weiterhin gesprächsbereit mit Varoufakis+++11:52 Uhr
Laut einem Sprecher des deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble sei dieser weiterhin für Gespräche mit seinem griechischen Amtskollegen Yanis Varoufakis zu haben.
+++Deutsche Wirtschaft nimmt erhöhte Grexit-Gefahr gelassen+++11:49 Uhr
Die deutsche Wirtschaft befürchtet keine Ansteckungsgefahr durch die Turbulenzen in Griechenland. "Der Grexit wäre ein riesiges Problem für die griechische Wirtschaft, die sehr stark von Importen abhängig ist", sagte der Präsident des Industrieverbandes BDI, Ulrich Grillo, am Montag. "Für die deutsche Industrie wären die unmittelbaren Folgen eines Austritts der Griechen aus der Währungszone aufgrund des vergleichsweise geringen Handelsvolumens beschränkt." Schwer zu kalkulieren seien allerdings die indirekten Folgen - etwa für die anderen Länder der Euro-Zone, die Finanzmärkte und die Konjunkturerwartungen in Europa.
+++Athen-Nahverkehr während Bankenschließung kostenfrei+++11:44 Uhr
Offenbar als Reaktion auf einen jüngsten Ansturm auf die Tankstellen hat die griechische Regierung eine kostenfreie Nutzung des Nahverkehrs in Athen und Umgebung angekündigt. Die Maßnahme solle ab ihrer offiziellen Verkündung - voraussichtlich am Dienstag - bis zur Wiedereröffnung der Banken am 7. Juli gelten, sagte Verkehrsminister Christos Spirtzis am Montag im Fernsehsender Mega. Sie betreffe die U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen in der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Am Wochenende hatte es aus Angst vor Engpässen einen wahren Ansturm auf die Tankstellen in Griechenland gegeben.
+++EU-Kommissar Moscovici: Athen wird wohl nicht an IWF zahlen+++11:34 Uhr
Das pleitebedrohte Griechenland wird nach Einschätzung von EU-Währungskommissar Pierre Moscovici die am Dienstag fällige Rate von rund 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) wohl nicht zahlen. "Es (Griechenland) wird es wahrscheinlich nicht machen", sagte Moscovici am Montag dem französischen Sender RTL. Damit wäre Griechenland gegenüber dem IWF in Zahlungsverzug.
Die Europäische Zentralbank (EZB) friert die Notkredite für griechische Banken auf dem aktuellen Stand von rund 90 Mrd. Euro ein.
+++Schelling: Haftungsrisiko eingeschränkt aber unangenehm+++11:27 Uhr
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hält es für sehr unwahrscheinlich, dass im Zuge der Griechenland-Schuldenkrise für Österreich Verluste in Milliardenhöhe in Aussicht stehen. "Dass Haftungen schlagend werden, ist derzeit sehr unwahrscheinlich", sagte Schelling am Rande einer Konferenz am Montag in Wien.
"Unser Risiko ist durchaus ein eingeschränktes, aber ein unangenehmes", sagte Schelling. Denn alle wollten Griechenland helfen, Griechenland habe diese Hilfe aber nicht angenommen. "Jetzt stehen wir vor dieser sehr schwierigen und dramatischen Situation", so Schelling.
+++Insider: Merkel sieht Griechenland am Zug+++11:22 Uhr
Kanzlerin Angela Merkel sieht Griechenland am Zug, um einen Ausweg aus der Krise zu finden, wie sie nach Aussagen von Teilnehmern im CDU-Präsidium sagt. Man könne in der Krise nur von Tag zu Tag entscheiden.
+++Ratsmitglied Nowotny - EZB entscheidet Mittwoch über ELA-Hilfen für Hellas-Banken+++11:20 Uhr
Außer Betrieb: Ein Bankomat der griechischen Nationalbank in Athen spuckt heute kein Geld mehr aus. Die griechischen Banken bleiben für mindestens eine Woche geschlossen.
+++Serbische Notenbank: Griechische Tochterbanken sind sicher+++11:13 Uhr
Das Funktionieren vierer griechischer Tochterbanken in Serbien - Piraeus, Alpha, Eurobank EFG und National Bank of Greece - ist nach Angaben der serbischen Notenbank nicht gefährdet. Die Geldeinlagen, die nach serbischer Gesetzgebung geregelt seien, seien genauso sicher wie in anderen Geschäftsbanken in dem Land, hieß es in einer Aussendung der Notenbank. Die Notenbank hat der Pressemitteilung zufolge auch keine Überweisungen der griechischen Tochterbanken an die Mutterbanken registriert, heißt es heute, Montag, in Belgrader Medien.
+++Kurs der griechischen Nationalbank bricht vorbörslich in USA ein+++11:08 Uhr
Die Aktien der griechischen Nationalbank brechen im US-Handel vorbörslich um 27 Prozent ein. Der börsennotierte Indexfonds auf griechische Aktien (ETF) fällt im vorbörslichen US-Handel um 14 Prozent.
+++UPDATE: Athener Börse bis mindestens 7. Juli geschlossen+++11:07 Uhr
Angesichts der griechischen Schuldenkrise bleibt neben den Banken des Landes auch die Börse in Athen in den kommenden Tagen geschlossen. Wie am Montag offiziell mitgeteilt wurde, soll der Handelsplatz bis mindestens Dienstag kommender Woche nicht öffnen. Die griechischen Banken sind bis mindestens Montag geschlossen, der Kapitalverkehr wurde stark eingeschränkt.
+++Schelling: Wir haben alle Türen offen gelassen+++11:05 Uhr
"Wir haben alle Türen offen gelassen, die Deadline ist morgen Abend", sagte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) am Montag am Rande einer Konferenz in Wien. Die griechischen Banken vorübergehend zu schließen, sei eine richtige Entscheidung. Das angekündigte Referendum sei dagegen ein Irrweg. "Wir sind verhandlungsbereit, jeden Tag und jede Stunde", sagte Schelling. Griechenland habe aber den Verhandlungstisch verlassen und ein Referendum angekündigt. "Das ist, glaube ich, kein guter Stil", so Schelling.
+++Hollande - Für Griechenland-Deal bleiben nur noch wenige Stunden+++11:00 Uhr
Der französische Präsident Francois Hollande sieht nur noch wenig Zeit für eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland. "Es bleiben nur noch wenige Stunden, bevor die Verhandlungen definitiv beendet werden - besonders für die Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms", sagte Hollande am Montag nach einem Krisentreffen seines Kabinetts. "Frankreich ist immer erreichbar, um den Dialog heute oder morgen fortzusetzen", sagte Hollande. "Heute ist eine Einigung noch möglich, morgen wird das vom Votum der Griechen im Referendum abhängen." Seiner Meinung nach gehöre Griechenland zur Euro-Zone, doch müsse das Land selbst entscheiden.
+++Heta: Lage beeinflusst Verkauf des Balkannetzwerks nicht+++10:57 Uhr
Die zugespitzte Griechenland-Krise wirkt sich nach Ausführungen eines Sprechers der Hypo-Abbaueinheit Heta nicht auf den Verkauf des bereits ausgelagerten Hypo-Balkannetzwerks aus. "Die Verkaufstransaktion mit Advent International und EBRD steht kurz vor dem Abschluss. Die Situation in Griechenland hat keine Auswirkungen auf diese Gespräche", sagte der Heta-Sprecher am Montag.
+++EZB-Mitglied - Griechen wollen wohl mehrheitlich den Euro+++10:56 Uhr
Der österreichische Notenbankchef Ewald Nowotny geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Mehrheit der Griechen in der Euro-Zone bleiben will. Dies könnte eine Basis für weitere Gespräche sein.
+++Oettinger: Verbleib in Eurozone fraglich+++10:54 Uhr
EU-Kommissar Günther Oettinger bezweifelt, dass Griechenland angesichts der dramatischen Zuspitzung der Finanzkrise Mitglied der Eurozone bleiben kann. "Wir wollen alles tun, um möglichst Schaden von der Bevölkerung Griechenlands abzuwenden", sagte Oettinger am Montag vor einer Sitzung des CDU-Präsidiums in Berlin. "Wir wollen, wenn es geht, Griechenland in der Eurozone halten. Ob das gelingt, ist mehr als fraglich." Die Bundesregierung werde als starker Träger der Eurozone, der Europäischen Zentralbank und der Rettungsschirme EFSF und ESM "alles tun, um weiteren Folgeschaden für weitere Eurozonenländer und die europäische Wirtschaft abzuwenden", fügte der deutsche Kommissar hinzu.
+++Stichwort: So wichtig ist Griechenland für die österreichische Wirtschaft+++10:51 Uhr
Griechenland spielt für die heimische Wirtschaft nur eine kleine Rolle: Der Außenhandel mit Krisenland Griechenland entwickelte sich 2014 positiv, das Land ist aber nicht unter den Top-40 Handelspartnern zu finden. Die Einfuhren stiegen um 9,0 Prozent auf 0,19 Mrd. Euro, die Ausfuhren um 6,6 Prozent auf 0,41 Mrd. Euro. Über ein Drittel der Einfuhren aus Griechenland entfielen auf die Produktgruppe "Ernährung" wohingegen fast 30 Prozent der Ausfuhren "Maschinen und Fahrzeugen" waren.
+++Merkel und Gabriel stellen sich am Nachmittag der Presse+++10:43 Uhr
Kanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wollen sich ab etwa 14.30 Uhr in Berlin zur Griechenland-Krise äußern. Dann würden sie die Presse gemeinsam unterrichten, erklärt das Bundeskanzleramt.
+++EZB-Rat berät voraussichtlich am Mittwoch wieder+++10:40 Uhr
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich bei seiner nächsten regulären Sitzung an diesem Mittwoch (1.7.) in Frankfurt wieder ausführlich über Griechenland beraten. Sollte sich die Lage bis dahin zuspitzen, sei das Gremium aber auch sehr kurzfristig handlungsfähig, hieß es am Montag in Notenbankkreisen.
+++Brüssel hält Kapitalkontrollen für gerechtfertigt+++10:35 Uhr
Die EU-Kommission hat keine Einwände gegen die von der griechischen Regierung verhängten Kapitalverkehrskontrollen. Die Einschränkungen seien "dem ersten Anschein nach gerechtfertigt", teilte Finanzkommissar Jonathan Hill am Montag mit. Einschränkungen des Kapitalverkehrs sind in der EU grundsätzlich verboten.
+++Hollande hofft auf weitere Gespräche mit Griechen+++10:34 Uhr
Der französische Präsident François Hollande hofft nach eigenen Worten auf eine Wiederaufnahme der Gespräche mit Griechenland. Eine Einigung sei noch immer möglich. Die Entscheidung liege bei der Regierung in Athen.
Lange Schlangen vor geschlossenen Banken: Eine ältere Frau in Athen hofft darauf, ihre Pension zu bekommen.
+++Handelsverband über Finanzmärkte - "Chaos sieht anders aus"+++10:20 Uhr
Der Präsident des Handelsverbandes BGA, Anton Börner, sieht nach eigenen Worten keinen Anlass zu großer Sorge. Er habe an den Börsen Rückgänge bis zu 15 Prozent befürchtet, sagt er zu Reuters. "Ein Chaos sieht anders aus".
+++Griechenland lässt Börsen abstürzen: Schwarzer Montag auch in Wien+++10:18 Uhr
Die Ratlosigkeit über die aktuelle Lage in der griechischen Schuldenkrise hat an den europäischen Börsen am Montagvormittag für deutliche Kursverluste gesorgt
+++UniCredit und Intesa wegen Kurseinbruch vom Handel ausgesetzt+++10:16 Uhr
Angesichts der Eskalation der griechischen Schuldenkrise ist die Mailänder Börse am Montagvormittag von schweren Kursverlusten belastet worden. Zur Eröffnung meldete die Borsa Italiana einen Rückgang von fast fünf Prozent. Mehrere Aktien, darunter jene der Bank Austria-Mutter UniCredit, mussten wegen Kurseinbrüchen vom Handel ausgesetzt werden.
UniCredit hatte kurz nach Börsenbeginn einen Kursverluste von fast acht Prozent verzeichnet. Bei dem Mitbewerber Intesa Sanpaolo betrug das Minus 5,8 Prozent. Auch die Intesa-Aktie wurde vom Handel ausgesetzt. Vor allem Bankenaktien waren von Kurseinbrüchen belastet.
+++Stichwort: Bankferien und Kapitalverkehrskontrollen+++10:08 Uhr
Geraten Banken in Schwierigkeiten, weil besorgte Bürger ihr Bargeld abheben, ist die einfachste Möglichkeit, sie einfach vorübergehend ganz zu schließen - bis sich die Situation wieder entspannt hat ("Bankferien"). Eine weitere Option sind Kapitalverkehrskontrollen, mit denen zum Beispiel der Betrag, der von Geldautomaten abgehoben oder ins Ausland überwiesen werden kann, für einen längeren Zeitraum beschränkt wird.
+++Britischer Premier Cameron: Nach "Nein" bei Referendum droht Grexit+++10:06 Uhr
Der britische Premierminister David Cameron hält einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone bei einem "Nein" bei der Volksabstimmung für schwierig. Aber dies müssten die griechischen Bürger entscheiden, sagt Cameron.
+++ATX am Vormittag tiefrot+++10:05 Uhr
Die Wiener Börse ist am Montag belastet von der Zuspitzung im griechischen Schuldenstreit tiefrot in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.422,79 Punkten nach 2.509,56 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Minus von 86,77 Punkten bzw. 3,46 Prozent.
+++Banken-Aktien in Euro-Zone sacken rund sechs Prozent ab+++10:01 Uhr
Nach der Einführung von Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland haben die Bankenaktien im Euroraum deutlich Federn gelassen. Der Index für die Kreditinstitute in der Euro-Zone sackte zu Handelsbeginn um bis zu 6,4 Prozent ab. Dies war der größte Kursrutsch seit drei Jahren.
"Die Entwicklungen an diesem Wochenende haben die Risiken für griechische Banken erheblich erhöht", sagte Citi-Analyst Ronit Ghose. Investoren befürchten, dass die Turbulenzen in Griechenland auf andere Länder und Banken der Euro-Zone übergreifen. Wegen eines befürchteten Ansturms auf die Banken nach dem Scheitern der Schuldengespräche bleiben die
griechischen Institute in dieser Woche geschlossen.
+++SPD-Fraktionsvizechef - Grexit würde Deutschland Einiges kosten+++9:57 Uhr
Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone würde nach Einschätzung des stellvertretenden SPD-Fraktionschefs Carsten Schneider Deutschland teuer zu stehen kommen. "Dass das was kostet, ist vollkommen klar", sagte Schneider am Montag der ARD mit Blick auf die nach Expertenschätzung gut 80 Milliarden Euro Forderungen an Griechenland, für die Deutschland in der Haftung steht. "Ganz weg ist es nicht", sagte Schneider zu dieser Summe. Aber er sei sicher, dass Griechenland diese Gesamtsumme nicht zurückzahlen können werde, wenn das Land den Währungsraum verlassen sollte.
+++Athener Börse bleibt bis 6. Juli geschlossen+++9:53 Uhr
Angesichts der griechischen Schuldenkrise bleibt neben den Banken des Landes auch die Börse in Athen bis in die kommende Woche hinein geschlossen. Wie am Montag offiziell mitgeteilt wurde, soll der Handelsplatz frühestens am Dienstag kommender Woche wieder öffnen.
+++Hellas-Krise schickt Schweizer Börse auf Talfahrt+++9:47 Uhr
Die Griechenlandkrise hat am Montag die Schweizer Börse stark unter Druck gesetzt. Wegen der Angst vor einer Pleite des südeuropäischen Landes brachten die Anleger einen Teil ihrer Aktien-Portfolios in Sicherheit, sagten Händler. In den kommenden Tagen dürfte die Volatilität an den Märkten hoch bleiben. "Wir gehen aber davon aus, dass sich die Lage relativ rasch beruhigen wird", kommentierte die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Der SMI fiel zur Eröffnung um drei Prozent. Zuletzt notierte der Index noch 2,1 Prozent niedriger bei 8822 Punkten.
+++Anleiherenditen für Athen explodieren+++9:43 Uhr
Die sich abzeichnende Staatspleite für Griechenland nach den erfolglosen Verhandlungen mit der Eurozone vom Wochenende hat die Anleiherenditen für Athen explodieren lassen. Der 10-Jahreswert stieg seit Öffnung der Märkte am Montag innerhalb weniger Stunden von 10,95 auf 14,547 Prozent. Noch stärker erwischte es den 2-Jahreswert, der von 21,136 auf 33,259 Prozent emporraste. Dies sind in beiden Fällen die Höchstwerte in diesem Jahr. Da ein weiterer Bankrun auf griechische Finanzinstitute erwartet wird, dürfte ein weiteres Steigen bei den Renditen eintreten.
+++Notenbanker: Situation in Griechenland sehr dramatisch+++9:37 Uhr
Nach dem Scheitern der Schuldengespräche ist die Lage in Griechenland nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny dramatisch. "Wenn die Banken und auch die Börse eine Woche geschlossen werden, ist das eine sehr dramatische Situation", sagte Nowotny am Montag am Rande einer Veranstaltung in Wien. "Man kann nur hoffen, dass es nach der Volksabstimmung zu einer vernünftigen Lösung kommt." Sollten die Griechen dabei mit "Nein" stimmen seien "die Möglichkeiten für weitere konstruktive Wege sehr gering."
Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling sagte, die Euro-Finanzminister seien weiter verhandlungsbereit - "jeden Tag und jede Stunde". "Wir sind für jede Lösung zu haben, wir wollen Griechenland im Euro und in der EU halten." Das Mittelmeerland habe jedoch von sich aus den Verhandlungstisch verlassen.