Lateinamerika ist Thema im März

„Dieses Thema hat mir schon seit längerer Zeit unter den Nägeln gebrannt“, erklärte Bürgermeister Michael Thater zu dem Themenmonat Lateinamerika, den die Volkshochschule (VHS) Wehr für den März geplant hat. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe wird Argentinien stehen, in dem sich verschiedene Hilfsprojekte engagieren, die von Wehrern geleitet werden. Neben Vorträgen wird es in der Zeit vom 3. bis zum 27. März auch kulturelles aus dem Land von Evita Peron und Astor Piazzolla geben.

„Freiheit und Gerechtigkeit“ lautet der Titel der Reihe, denn gerade die werden in Argentinien derzeit mal wieder von der Politik mit Füßen getreten. „Freiheit und Gerechtigkeit“ (Libertad y Justicia) lautet auch der Ruf, mit dem immer mehr Argentinier auf die Straße gehen, um gegen Armut und Arbeitslosigkeit in ihrem Land zu protestieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Argentinien zu den reichsten Ländern der Welt. Ständige politische Richtungswechsel – unter anderem herrschte von 1976 bis 83 eine Militärdiktatur – führten das Land mehr und mehr in die Armut.


„Es gibt Menschen, die im Kleinen zeigen, wie es anders geht“, weiß Michael Thater auch von seinen eigenen Besuchen in Argentinien. Dazu gehört Schwester Theresa Eller, die einst ihre Ausbildung bei der Stadt Wehr machte. Nach Jahrzehnten in Chile lebt Schwester Theresa inzwischen seit 1991 in Corzuela in Argentinien und hat dort insgesamt 17 Hilfsprojekte organisiert. Dazu gehören die Vergabe von Kleinstkrediten und eine Kinderspeisung. Unterstützt wird sie dabei vom Missionskreis der St.-Martin-Gemeinde Wehr. Nach Deutschland will die inzwischen 80-Jährige nicht mehr, doch am Freitag, 8. März, ab 19 Uhr werden Mitglieder des Missionskreises in der Stadthalle einen Vortrag mit Bildern über die Arbeit von Theresa Eller halten.

Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe aber bereits am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr mit einer Bilderausstellung in der Galerie des Alten Schlosses. Foto-Gemälde mit Motiven aus Lateinamerika von Klaus Winer und Martina Striebel werden bis zum 7. April jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen sein.

Von der Granja el Ceibo hat jeder in Wehr schon mal gehört. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Wehrers Hans-Gerd Wiesner. 1989 gründete Wiesner im argentinischen Rafaela ein Haus für behinderte Menschen. Derzeit werden dort 20 Jugendliche und Erwachsene betreut. Unterstützt wird Wiesner vom Freundeskreis Ganja el Ceibo in Wehr. Er wird selbst nach Wehr kommen und am Samstag, 16. März, ab 19 Uhr in der Stadthalle einen Vortrag über seine Arbeit, die Veränderungen der vergangenen Jahre und die Auswirkungen der politischen Situation auf seine Arbeit halten.

„Lost in Tango“ lautet der Titel des Konzerts, dass das Trio „Neuklang“ aus Berlin am Sonntag, 17. März, ab 19 Uhr in der Stadthalle geben wird. Beethoven und Mozart go Tango, so der Untertitel. So wird etwa aus der Kleinen Nachtmusik ein feuriger Tango. Der Abschluss der Reihe findet dann am 27. März im Bürgersaal des Alten Schlosses statt. Carlos Micháns, gebürtiger Argentinier, der seit 1982 in den Niederlanden lebt, liest seine Gedichte und wird dabei von der Pianistin Mariken Zandvliet mit Werken von Ginastera, Guastavino, Piazzolla und von Micháns begleitet.

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