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28. Januar 2014
Schwellenländer
In Argentinien schlägt die Inflation zu. Preisschilder verschwinden von Waren oder Geschäfte bleiben geschlossen.
BUENOS AIRES/ISTANBUL. An den Finanzmärkten haben große Schwellenländer auch zu Wochenbeginn unter massivem Druck gestanden. Der am Freitag begonnene Ausverkauf setzte sich am Montag fort. An zahlreichen Börsen gaben die Aktienkurse abermals deutlich nach. Viele Landeswährungen wie der argentinische Peso setzten ihren Sinkflug fort.
In einigen Läden in Argentiniens Hauptstadt haben die Händler schon die Preisschilder für die Waren weggenommen. Die Inflation schlägt zu. "Alle (Geschäfte) erhöhen hier die Preise, einige wollen Montag und Dienstag erst gar nicht aufmachen", sagte ein Geschäftsmann in Once, einem Stadtviertel von Buenos Aires. In anderen Stadtteilen geht es ähnlich zu. Die Begründung ist immer gleich: Angesichts der hohen Inflation und des Peso-Absturzes weiß niemand mehr, wo die Reise hingeht. Die Preise sind schwer zu kalkulieren.
Die Regierung stemmt sich zwar gegen den Negativtrend und gab am Montag die Erlaubnis, die Ersparnisse wieder in Dollar anlegen zu können. Argentinien ist hoch verschuldet, von internationalen Kreditmärkten faktisch ausgeschlossen und sieht sich mit einer Teuerungsrate konfrontiert, die 2013 nach Schätzungen privater Experten bei 28,3 Prozent lag. Offizielle Statistiken beziffern die Inflation in der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas 2013 dagegen auf 10,9 Prozent.
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Der Peso musste am Donnerstag vorübergehend den größten Tagesverlust seit der Staatspleite Ende 2001 verkraften. Zwölf Prozent ging es gegenüber dem US-Dollar bergab. Und dies trotz der Interventionen der argentinischen Zentralbank am Devisenmarkt: 180 Millionen US-Dollar hatte sie verkauft. So schmelzen Argentiniens Devisenreserven dahin. Derzeit sind es nur noch 29,3 Milliarden Dollar. Wirtschaftsminister Axel Kicillof führte den Peso-Absturz auf eine "sehr starke Spekulationsattacke" gegen die argentinische Regierung zurück. Allerdings dementierte er, dass die Peso-Abwertung höhere Preise zur Folge habe. Dies sei ein Lüge.
Trotz aller Versicherungen lassen die Turbulenzen Erinnerungen hochkommen an die existenzielle Krise Argentiniens vor der Staatspleite vor über einem Jahrzehnt. Brasilien, dessen Real-Währung ebenfalls heftig unter Druck steht, sorgt sich bereits um seinen Absatzmarkt in Argentinien. Vorige Woche war Kicillof beim Pariser Club, um die Gespräche über die immer noch ausstehenden Milliardenschulden Argentiniens neu zu beleben. Ohne eine Regelung bleibt Argentinien und Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner der Weg zu den Kreditmärkten weiter verschlossen.
Die türkische Zentralbank will in einer Krisensitzung heute darüber beraten, wie der Kursverfall der Landeswährung Lira gestoppt werden kann. Marktbeobachter erwarten, dass sich die Notenbanker nun endlich zu einer immer wieder aufgeschobenen Leitzinserhöhung durchringen müssen – gegen den Widerstand der Regierung. Die Lira ist auf steiler Talfahrt, seit Mitte Dezember schwere Korruptionsvorwürfe gegen türkische Regierungsmitglieder bekannt wurden. Gegen Abend erholte sich der Wechselkurs allerdings leicht.
Autor: Gerd Höhler, dpa
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