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09. Januar 2016
BEKANNTE LÖRRACHER ERINNERN SICH: Julio Srulijes wuchs in Argentinien auf, seine Geschichte spielt in Rio de Janeiro.
LÖRRACH. Kindheitserlebnisse, besonders solche zur Weihnachtszeit, begleiten Kinder oft ein Leben lang. Solche Geschichten sind für viele Menschen prägend. Sie erzählen auch davon, wie wichtig eine erfüllte Kindheit für das ganze Leben sein kann. In einer Serie für die Badische Zeitung haben die Unicef-Juniorbotschafter bekannte Lörracher nach ihren Kindheits-, Weihnachts- und Adventserlebnissen gefragt. Heute: Julio Srulijes.
Oft erinnere ich mich an eine Begebenheit aus meiner frühen Jugendzeit, die sich zugetragen hat, als ich 15 Jahre alt war. Ich bin in Argentinien geboren und lebte damals in der Hauptstadt Buenos Aires Der Vater meines besten Freundes, Leiter einer Reiseagentur, hat mich zu einer Kreuzfahrt nach Rio de Janeiro eingeladen. Es war meine erste längere Schifffahrt. Das Schiff "Rosa da Fonseca" legte an mehreren interessanten Städten zwischen Buenos Aires und Rio de Janeiro Zwischenstopps ein. Der Karneval in Rio, wo ich meine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte, die Stationen der Reise und ein eindrucksvoller Besuch im Urwald bleiben als wunderschöne Erlebnisse im Gedächtnis. Ein Erlebnis wurde jedoch prägend für mein Leben und machte diese Kreuzfahrt unvergesslich.
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Wir unternahmen mit einem Bus einen Ausflug, um auf dem Gipfel des berühmten Bergs Corcovado die Christus-Statue Cristo Redentor zu besichtigen. Etwa auf halber Höhe der Anfahrt hielt der Bus an einer wunderschönen Stelle an einem kleinen See inmitten einer herrlichen Naturlandschaft. Mit meinem Freund Raúl ging ich über Steine am Ufer an die andere Seite des Sees. Wir mussten sehr vorsichtig sein, um auf den teils mit Moos überzogenen Felsen und Steinen nicht auszurutschen. Carmen, ein ebenfalls an der Kreuzfahrt teilnehmendes Mädchen, folgte uns nach. Plötzlich sah ich, wie es ausrutschte, mit dem Kopf auf einem der Steine aufschlug und ins Wasser fiel. Carmen lag im See und bewegte sich nicht. Ohne lange nachzudenken, sprang ich ins Wasser, fasste Carmen unter den Armen und schwamm mit ihr bis ans Ufer. Dort zogen sie Passanten aus dem Wasser.
Am Kopf hatte sich das Mädchen verletzt. Meine Kleidung und Schuhe waren völlig durchnässt und meine viel geliebte, nicht wasserdichte Uhr tickte nicht mehr. Mit einem Taxi fuhren wir zu unserem Schiff zurück. Carmen wurde sofort in eine Krankenstation gebracht.
Mir aber verpasste ihre ebenfalls in der Reiseagentur arbeitende Schwester eine kräftige Ohrfeige. Sie machte mich offensichtlich für den Unfall ihrer jüngeren Schwester verantwortlich.
Als Carmen jedoch wieder ganz bei Bewusstsein war, schilderte sie ihrer Schwester das Geschehen. Diese erkannte ihren Irrtum, entschuldigte sich nicht nur für ihre unüberlegte Reaktion, sondern dankte mir für die nicht ganz ungefährliche Rettung.
Dieses Erlebnis prägte mein weiteres Leben. Zwei Dinge lernte ich daraus: Erstens dass man bei einer Gefahr nicht lange überlegt, sondern instinktiv richtig handelt und zweitens habe ich nie wieder eine nichtwasserdichte Uhr gekauft.
Julio Srulijes, 68 Jahre alt, ist amtierender Generalsekretär von Kiwanis International Deutschland. Er kam in Argentinien zur Welt, wuchs dort auf und studierte Maschinenbau. An der Universität Karlsruhe promovierte er und erweiterte dann an verschiedenen Hochschulen und Instituten seine Kenntnisse. Bis zum Eintritt in den Ruhestand war er als Forschungsleiter am deutsch-französischen Institut im benachbarten St. Louis tätig. Mehrere Jahre stand er als Vorsitzender an der Spitze des Elternbeirats am Kant-Gymnasiums Weil am Rhein und wirkte im Vorstand des Fördervereins der Weiler Musikschule mit. Seit Jahrzehnten gehört er dem Kiwanisclub Lörrach an, engagierte sich für dessen Ziele als Präsident und war zwei Jahre als Governor für die Region Hochrhein verantwortlich. Seit Oktober 2015 ist er Generalsekretär von Kiwanis International Deutschland.
Hilfe für Kinder: Die Lörracher Unicef-Juniorbotschafter wollen mit dieser Serie auch auf die Arbeit von Unicef in den Flüchtlingslagern in Syrien und den Nachbarländern aufmerksam machen, wo Kindern kaum schöne Erlebnisse haben. Für Unterstützung: Konto: 1030428, BLZ: 68350048
IBAN: DE64 6835 0048 0001 0304 28
Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Autor: bz
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