Keine Sportart kann sich im TV-Interesse mit Fußball messen – saarbruecker


Fußball, Fußball und nochmals Fußball: Selten hat die beliebteste Fernseh-Sportart so dominiert wie in diesem Jahr. Das Weltmeisterschafts-Finale in Brasilien zwischen Deutschland und Argentinien stellte mit 34,57 Millionen Zuschauern einen Allzeit-Rekord auf. Hinter dem WM-Endspiel folgen in der TV-Sport-Hitliste 2014 weitere 48 Fußball-Übertragungen. Erst auf Rang 50 taucht mit dem Boxkampf von Wladimir Klitschko gegen Kubrat Pulev (9,22 Millionen) eine andere Sportart auf.

„Fußball wird immer noch stärker“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky das wachsende Zuschauer-Interesse. Unter den Top Zehn in der TV-Rangliste 2014 befinden sich ausnahmslos WM-Spiele. In den Zuschauer-Zahlen sind die Millionen Fans, die bundesweit beim „Public viewing“ auf Fanmeilen und öffentlichen Plätzen standen oder in Gaststätten mitfieberten, noch nicht einmal berücksichtigt.

Als erstes Nicht-WM-Spiel schaffte es das DFB-Pokalfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund mit 14,25 Millionen Fans vor den Fernsehern auf Rang 15. Die beste Olympia-Quote bei den Winterspielen von Sotschi erzielte der Rodel-Wettbewerb der Herren mit 9,21 Millionen Zuschauern. In der TV-Rangliste reichte das aber nur für Platz 52.

Wie sehr das Interesse am Fußball zugenommen hat, zeigt der Blick auf die WM 2010 in Südafrika. Vor vier Jahren folgte die erste TV-Übertragung einer anderen Sportart bereits auf Ranglisten-Platz 13. Damals sahen 13,34 Millionen Menschen den Boxkampf von Vitali Klitschko gegen Shannon Briggs bei RTL. Dem Privatsender sackten übrigens die Quoten in der Formel 1 weg. 2010 knackten immerhin noch zwei Rennen die Zehn-Millionen-Grenze. 2014 sackte trotz des bis zum letzten Saisonrennen spannenden Duells mit dem Deutschen Nico Rosberg die Durchschnittsquote auf 4,36 Millionen Zuschauer ab – der schlechteste Formel-1-Wert seit 20 Jahren. RTL ist aber mit dem Kauf der TV-Rechte für EM- und WM-Qualifikationsspiele auf den Fußball-Zug aufgesprungen.

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