Gemisch aus Ska, Cumbia, Chamamé, Salsa, Mambo,
Mariachi, Reggae, Rock und Punk
Das heilige Bonbon - so die deutsche Übersetzung des spanischen Idioms - stammt aus Argentinien. Genauer gesagt, aus Mendoza, der heimlichen Kulturhauptstadt im Lande der Gauchos, Rinder und kleiner dicker Fußballgötter.
Mit ihrem zündenden Gemisch aus Ska, Cumbia, Chamamé, Salsa, Mambo, Mariachi, Reggae, Rock und Punk haben sie schon auf etlichen Deutschlandtourneen auch ein hiesiges Publikum weit über die Mestizo-Fanzirkel hinaus begeistert.
Packender Ska-Rock mit den schneidenden Bläsern Alejandro Pozo, Juan Pablo Pelaez und Pablo Clavijo umtobt den Gehörgang, Lucas Villafañes burleskes Akkordeon paart sich mit pustender Posaune, schöne Latinrock-Refrains mit der rockigen Vokalinbrunst des Gesangsmikro-Duo Pedro Rosafa und Gody Corominas wechseln unversehens zur Rap-Schattierung.
Ein Reggae-Interludium mit scheppernder Orgel und dubbigem Tieftöner von Diego Aput flicht nachdenkliche Töne ein, dazwischen wird es fast volksliedhaft zu einem Salsa-Groove in Reinform, den die Argentinier - fernab der Karibik - auch souverän und spielfreudig inszenieren können.
Ein wenig Polka à la Mexicana ist auch im Programm - und wer hätte gedacht, dass Louis Armstrongs "Wonderful World" auch als zünftige Cumbia funktioniert, weit entfernt davon, ridikulös zu werden, eher mit noch glaubhafterer Weltumarm-Laune?
Diesem Bonbon gelingt alles und es klebt nicht - so könnte man eine Lobeshymne auf die Boca-Boys beginnen - die Reise von Rio de la Plata-Rock über Ska, Cumbia, Tex-Mex bis zu Salsa berührt Beine und trifft ins Herz.