05.01.13 - SEGELFLUG - Während bei den Segelfliegern in Europa aktuell Winterruhe eingekehrt ist, finden vom 05.- 19. Januar im Argentinischen „Adolfo Gonzales Chaves" die „32. FAI- World Championship ROLF HOSSINGER" der Standard, Club und Weltklasse ausgetragen. Mit dabei der zweifache Juniorenweltmeister Felipe Levin (Räyskälä 2009 und Musbach 2011) vom LSV Homberg/Ohm. Der Discus 2ax Pilot wird auch in Argentinien zum Favoritenkreis gezählt. Ein Podestplatz ist ihm auch bei den Senioren durchaus zuzutrauen. 24 Teilnehmer darunter die deutschen Mario Kießling und Patrick Puskeiler von der Fliegergruppe Wolf-Hirth fliegen in der Standardklasse mit. Der Flugplatz von Adolfo Gonzales Chaves liegt ca. 400 km südwestlich von Buenos Aires entfernt.
Das Wettbewerbsgebiet ist flach und wird von der Landwirtschaft dominiert. Bei Außenlandungen steht den Piloten sicherlich manches Abenteuer bevor. Viele Wiesen und Äcker sind eingezäunt und die dazugehörenden Tore meist verschlossen. Die Suche nach dem Besitzer blieb bei der letztjährigen Vor-WM oft erfolglos. So musste mancher Flügel und Rumpf mühevoll über die Zäune zu den Transportanhängern der Segelflugzeuge befördert werden. Bei den Trainingsflügen zeigte sich das Wetter den insgesamt 90. WM Piloten von seiner windigen und kühlen Seite. So fegte zu Silvester ein heftiger Sturm über den Flugplatz. Die deutschen Teilnehmer mussten teilweise ihren Campingplatz verlassen, da immer wieder Äste von Bäumen stürzten. Einige Trainingsflüge wurden ebenfalls vom starken Wind und Wolkenabschirmungen beeinträchtigt. So hofft man, dass zum geplanten WM- Start am 06. Januar sich das Wetter endgültig ausgetobt hat und gutes Segelflugwetter vorherrscht. In der Standardklasse gilt der amtierende Weltmeister (Standard- und 15- Meter Klasse) Sebastian Kawa aus Polen derzeit als der Überflieger. Mit Kawa hat sich Kießling bereits bei mehreren Weltmeisterschaften rasante Luftrennen geliefert. Levin will hier selbst kräftig mitmischen. Hier liegt also sehr viel Brisanz in der Luft.
Puskeiler besitzt ebenso Grand Prix und WM-Erfahrung. Wenn es bei ihm gut läuft, ist ebenfalls ein Spitzenplatz drin. Durch die heftigen Regenfälle im Vorfeld ist die Pampa teilweise mit großen Wasserpfützen überflutet. Dies wird der große Unbekannte sein, wie sich schlussendlich die Thermik bei teils heftigen Wind entwickelt. Die Kameraden vom LSV Homberg/Ohm drücken dem 26. Jährigen Maschinenbauingenieur kräftig die Daumen für ein erfolgreiches Abschneiden. Für Levin wird es eine sehr emotionale WM. „ Die Argentinischen Segelflieger der Segelflug-WM große Bedeutung zu und freuen sich so eine Veranstaltung im Lande zu haben" berichtet Levin nach seinen ersten Trainingstagen. Schließlich fand die letzte Segelflug-WM zuletzt 1963 in Junin statt. Der Pilot vom LSV Homberg/Ohm erwartet eine hochklassige WM. Einzig das Wetter wird zur großen Unbekannten wenn die Segelflieger zu Flügen über der Pampa abheben. Offiziell startet die WM am 05. Januar mit einer großen Eröffnungsfeier. Für den 06. Januar wird der erste Wertungsflug angesetzt. Mindestens vier Wertungsflüge müssen für eine gültige Segelflugweltmeisterschaft erzielt werden. Bei ihren Flügen von bis zu 500 km sind die Piloten bis zu sieben Stunden im engen Cockpit unterwegs. Der Deutsche Aeroclub ist weiter mit in der Standardklasse vertreten. In der Clubklasse heben Simon Ruopp vom LSV Münsingen- Eisberg und Marco Barth vom LSG Bietigheim-Löchgau ab. Weltmeister Arndt Hovestadt vom LFV Greven geht die WM ebenso zuversichtlich an. Als Teammeteorologe ist Marc Puskeiler vor Ort.+++
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