Iran soll in Südamerika Terroristennetz aufgebaut haben

Wegen Anschlags auf jüdischen Verband ermittelnder Staatsanwalt: Teheran schleuste Agenten in mehrere Länder

Buenos Aires/Teheran - Die argentinische Justiz hat den Iran beschuldigt, in Südamerika für Terroranschläge ein geheimes Agentennetz aufgebaut zu haben. Es gebe starke Hinweise darauf, dass iranische Geheimagenten unter anderem eingeschleust worden seien nach Brasilien, Paraguay, Kolumbien, Chile und Uruguay, sagte Staatsanwalt Alberto Nisman am Mittwoch.

Nisman untersucht den Anschlag von 1994 gegen das Gebäude des jüdischen Wohlfahrtsverbandes Amia. Er werde der Justiz dieser Länder die Ergebnisse seiner Untersuchung mitteilen, damit sie eingreife, sagte Nisman der Nachrichtenagentur dpa.

Das Netz sei für die Explosion in der Amia mit 85 Toten verantwortlich. Der Iran hat eine Beteiligung an dem Anschlag stets zurückgewiesen. Dem Staatsanwalt zufolge steckte das Netz außerdem hinter einem 2007 gescheiterten Anschlag auf den New Yorker Flughafen John Fitzgerald Kennedy.

Argentinien hatte im Jänner mit dem Iran ein Abkommen unterzeichnet, nach dem fünf Verdächtige des Amia-Anschlags in Teheran von einer internationalen Wahrheitskommission vernommen werden sollen. Einer der mutmaßlichen Beteiligten ist Irans Verteidigungsminister Ahmad Vahidi. Zwei weitere Verdächtige kandidieren für die iranischen Präsidentschaftswahlen am 14. Juni. (APA, 29.5.2013)

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