Im Glauben tief verwurzelt

Vor 25 Jahren empfing Dekan Sigmund Schnzle aus Erbstetten die Priesterweihe, am Sonntag feierte er in der Heimatkirche einen Dankgottesdienst.

Autor: DORIS MOSER | 17.06.2013

Priesterjubilum: Dekan Sigmund Schnzle beim Dankgottesdienst am Altar zusammen mit Alb-Pfarrer Otto Glkler (links). Foto: Doris Moser

Fr die Brger des kleinen Alb-Dorfes Erbstetten war der gestrige Sonntag mit einem festlichen Ereignis verbunden. Dekan Sigmund Schnzle, in Erbstetten mit weiteren fnf Geschwistern aufgewachsen und heute Dekan des Grodekanats Biberach sowie Stadtpfarrer in Ochsenhausen, blickte in der Erbstetter Kirche St. Stephanus dankbar auf seine 25 Priesterjahre zurck. Seit er vom damaligen Weihbischof Franz Josef Kuhnle die Weihe erhielt, fhrte ihn die Wegstrecke im Dienst an Gott und den Menschen auch fr elf Jahre in die Mission nach Argentinien. "Dort lernte ich unseren Papst Franziskus persnlich kennen", berichtete Schnzle in der voll besetzten Kirche seiner Heimatgemeinde. Ihr ist er sehr verbunden, regelmig besucht er seinen Vater und die Geschwister, seine Mutter ist bereits verstorben. "Schn, dass ihr alle da seid", freute sich der Geistliche ber die groe Gemeinde.

25 Jahre nannte Schnzle eine markante Wegstrecke, sie mahne uns, die Zeit sinnvoll zu nutzen und sie nicht zu vergeuden. Beim Nachdenken ber seine Entscheidung fr den Priesterberuf kommen ihm einige Impulse und Erlebnisse in den Sinn, die ihn auf diesen Weg gefhrt haben, erzhlte der Jubilar. Dessen religises Leben begann an dem 1591 geschaffenen Taufstein in der Erbstetter Kirche mit der Taufe. Zu dieser Zeit entdeckte Kolumbus gerade Amerika, da war in dem kleinen Dorf auf der Alb schon der Glaube zuhause. Rund 1000 Jahre zurck reichen andere Spuren in dem kleinen, romanischen Gotteshaus, die bei der Restaurierung zutage traten, als er der heute 47-jhrige Dekan noch ein Junge war. "Wir mssen also den Glauben nicht erst erfinden, aber wir mssen ihn lebendig halten", appellierte der Geistliche. Auch das Wissen um unsere Wurzeln sei wichtig, denn ohne Herkunft gebe es keine Zukunft. Die Menschen knnen immer nur die Gegenwart gestalten, sollten aber die Zeichen der Zeit erkennen und sich im guten Sinne weiter entwickeln. "Als ich nach Sdamerika ging, sagte mir ein Freund, ,bleib wie du bist - und ich antwortete ,hoffentlich nicht", berichtete der Dekan. Er wollte aus den neuen Erfahrungen und den Aufgaben lernen, die in dem fernen Land auf ihn warteten. "Nur Menschen, die auf der Stelle treten, ndern sich nicht", ermunterte er seine Zuhrer, sich dem Wandel nicht zu verschlieen. Auch er selbst wolle in diesem Geist die nchsten 25 Jahre gestalten. Pfarrer Otto Glkler feierte mit Dekan Schnzle Eucharistie, der Kirchenchor umrahmte die Feier musikalisch.

Der anschlieende Stehempfang im Pfarrhaus machte deutlich, dass der Dekan als einstiger "Erbstetter Bub" in seinem Heimatdorf auch heute noch groes Ansehen und hohe Wertschtzung geniet, er aber auch den Menschen gerne nahe ist. Verbunden ist Schnzle dem Raum Ehingen und speziell der Ehinger Alb auch als Vorsitzender der Gemeinschaft zur Frderung des missionarischen Werks des Bruders Johannes Baptista Stiehle, der aus Dchingen stammt.

Weitergefeiert wurde bei der Hockete der Erbstetter Feuerwehr, die sich fr ihr Fest einen sonnigen Sonntag ausgesucht hatte.

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