Die Diagnose kommt zur Unzeit: Mitten im Wahlkampf muss sich Argentiniens Präsidentin Kirchner aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt zurückziehen. Grund ist ein Blutgerinnsel im Gehirn.
Bei einer Routineuntersuchung haben Ärzte eine Hirnblutung bei der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner festgestellt. Die Mediziner verordneten der Staatschefin einen Monat Ruhe, wie Regierungssprecher Alfredo Scoccimarro mitteilte.
Die Regierungsgeschäfte würden in den kommenden vier Wochen von Vizepräsident Amado Boudou geführt. Der stellvertretende Staatschef war zuletzt wegen Korruptionsvorwürfen in die Kritik geraten.
Den Ärzten zufolge leidet Kirchner an einem chronischen Subduralhämatom. Dabei handelt es sich um einen Bluterguss unter der harten Hirnhaut. Er entsteht für gewöhnlich mehrere Wochen nach der ersten Blutung durch Ablagerung von Abbauprodukten.
Schädel-Hirn-Trauma im August
Die Präsidentin hatte Mitte August ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Danach sei bei der 60-Jährigen eine Computertomographie des Gehirns erfolgt, bei der keine Schäden festgestellt wurden, sagte Regierungssprecher Scoccimarro.
Die nun verordnete Ruhephase erwischt Kirchner mitten im Wahlkampf. Am 27. Oktober finden in Argentinien Parlamentswahlen statt. Die Hälfte der Abgeordneten und ein Drittel der Senatoren werden neu gewählt.
Bei den Vorwahlen im August hatte die peronistische Regierungskoalition Frente para la Victoria (FPV - Front für den Sieg) einen starken Stimmenverlust erlitten. Zwar erzielten die FPV-Kandidaten landesweit mit 26,3 Prozent das beste Ergebnis. Kirchner hatte aber vor zwei Jahren ihre Wiederwahl noch mit 54,1 Prozent der Stimmen gewonnen.
Quelle: n-tv.de