Frankreich trauert um seine Sportstars: Am Montagnachmittag kollidierten zwei Helikopter in der argentinischen Provinz La Rioja rund 1200 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires. Mehrere Olympiateilnehmer und die beiden Piloten kamen ums Leben.
Die Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren. Die vier brisantesten Fragen zum tragischen Unglück.
Welche Faktoren können zum Unfall geführt haben?
Die beiden Helikopter sind offenbar nur 400 Meter vom Startpunkt entfernt kollidiert und abgestürzt. Argentinische Medien veröffentlichten am Dienstag ein Video, in dem zu sehen ist, wie einer der Hubschrauber kurz nach dem Start den anderen berührt. Obwohl der Himmel wolkenlos ist, ist auf den Aufnahmen zu sehen, dass es zum Zeitpunkt des Unglücks sehr windig war.
Der französische Pilot Frank Arrestier, der die Region La Rioja gut kennt, wagt im Interview mit «Télé-Loisir» eine These: «Dort ist es gerade Sommer. Bei derart warmen Temperaturen und einer solchen Höhenlage wirkt die Luft weniger tragfähig, die Leistung der Rotorblätter ist reduziert. Bei diesen Konditionen abzuheben, ist kein einfaches Unterfangen. Da muss man die Bestie gut beherrschen», sagt er.
Wer ist schuld am Unglück?
An der Erfahrung der argentinischen Piloten kann es nicht gelegen haben. Beide Männer waren hochrangige Militärs und hatten viele Flugstunden hinter sich.
Die Helikopter vom Typ Eurocopter AS350 -B3, die von örtlichen Stellen zur Verfügung gestellt worden waren, waren «in bestem Zustand», versichert der Gouverneur von La Rioja gegenüber der Zeitung «La Nación». Die Hubschrauber seien erst kürzlich während der Dakar Rallye zum Einsatz gekommen.
Auch waren die Helikopter nicht überladen. Laut Angaben des Herstellers dürfen bis zu sechs Personen transportiert werden. In jedem Heli sassen vier Passagier plus ein Pilot.
Standen die Piloten vielleicht unter Stress?
Experte Frank Arrestier mutmasst: «Bei Dreharbeiten herrscht immer Stress. Man ist immer zu spät und man muss rasch handeln. Zeit ist Geld.» Der Druck der TV-Produzenten könne ein Risikofaktor sein, aber: «Es ist Aufgabe des Piloten, dem Druck zu widerstehen.»
Wer ist für die Ermittlungen zuständig?
Die argentinische Bundespolizei hat am Montag Ermittlungen eingeleitet. Eine Expertengruppe der Luftfahrtbehörde machte sich sofort auf dem Weg in die bergige Region.
Auch in Frankreich wurden Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Wie «Le Parisien» schreibt, sind am Dienstag zwei Ermittler der Untersuchungsbehörde für Flugunfälle und Störungen (BEA) nach Argentinien gereist.
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Hier crashen die zwei Helis zusammen. (Video: Infobae)
(kle)
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