"Hände weg": Auch "Sun" zündelt im Falkland-Konflikt

Das britische Boulevardblatt „The Sun" hat sich in den Falklandinsel-Konflikt eingemischt und eine Anzeige in der argentinischen Zeitung "Buenos Aires Herald" geschaltet. In dem Inserat wird Argentiniens Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner unverblümt aufgefordert, alle Forderungen nach der Inselgruppe aufzugeben: "Im Namen unserer Millionen Leser (...): 'Hände weg'."

Das Boulevardblatt reagiert damit auf ein Inserat von Kirchner vom Donnerstag, das die Präsidentin in den britischen Tageszeitungen „Independent" und "The Guardian" hatte schalten lassen. "Vor genau 180 Jahren, am 3. Jänner, hat Großbritannien in einem unverhohlenen Akt des Kolonialismus des 19. Jahrhunderts Argentinien die Inseln gewaltsam entrissen, die 14.000 Kilometer von London entfernt sind", schrieb Kirchner in dem Offenen Brief an den britischen Premier David Cameron. Die "Kolonialmacht" Großbritannien weigere sich bis heute, sie zurückzugeben und damit die "territoriale Vollständigkeit" Argentiniens zu garantieren, monierte Kirchner in dem Inserat.

In der "Sun"-Anzeige heißt es nun, Selbstbestimmung sei ein fundamentales Menschenrecht und die Bewohner der Falklandinseln hätten sich eben entschieden, Briten zu sein. Ähnlich hatte am Donnerstag auch das britische Außenministerium reagiert. Außerdem seien die Inseln seit 1765 unter Kontrolle der Briten. "Damals existierte Argentinien noch gar nicht", schreibt die Sun.

Die Bewohner der Falklandinseln werden im März darüber abstimmen, ob sie weiterhin zu Großbritannien gehören wollen. Es wird mit einer mehrheitlichen Zustimmung gerechnet.

Der Krieg um die Falklands

Vor 31 Jahren war Argentinien bekanntlich wegen der Inselgruppe in den Krieg gezogen: Die Armee der damaligen argentinischen Militärjunta griff die Inselgruppe an und löste damit den bewaffneten Konflikt mit Großbritannien aus, der mit einer Niederlage für das südamerikanische Land endete. Bei den 74-tägigen bewaffneten Auseinandersetzungen um die dünn besiedelten Inseln starben etwa 650 Argentinier und rund 250 Briten. Großbritannien übernahm anschließend wieder die Kontrolle über die Inseln. Argentinien fordert das rohstoffreiche Archipel für sich.

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