Die Gruppe F könnte kaum gegensätzlicher sein: einerseits ein Duell, dass bereits zur Tradition geworden ist, andererseits alle anderen Paarungen, die es bei einer WM-Endrunde noch nie gegeben hat. Bosnien-Herzegowina nimmt überhaupt zum ersten Mal an einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ teil, und Iran stand seinen Gruppengegnern bis dato nur in Freundschaftsspielen gegenüber. Argentinien und Nigeria, angeführt von Lionel Messi bzw. John Obi Mikel, können hingegen auf ein generationenübergreifendes Duell zurückblicken: Diese beiden Mannschaften bestritten die Endspiele der FIFA U-20-WM Niederlande 2005 sowie der Olympischen Spiele 2008 in Peking und wurden auch bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika in dieselbe Vorrundengruppe gelost. Alle drei Partien endeten mit einem argentinischen Sieg.
Die Mannschaften
Einen zweimaligen Weltmeister wie Argentinien muss man nicht vorstellen, zumal die Südamerikaner Lionel Messi in ihren Reihen haben, der sich seinen großen Traum vom WM-Pokal™ erfüllen möchte. Die Auswahl von Alejandro Sabella gilt als Topfavorit auf den Gruppensieg, aber auch Afrikameister Nigeria, der sich bereits zum fünften Mal für eine WM-Endrunde qualifizieren konnte, ist nicht zu unterschätzen. Bosnien-Herzegowina möchte hingegen mit Offensivfussball begeistern – ein Konzept, das sich bereits in der Europa-Qualifikation bezahlt machte, aus der die Osteuropäer als viertstärkste Offensivmannschaft hervorgingen. Iran möchte mit seinem Trainer Carlos Queiroz sein traditionell gutes technisches Spiel um taktische Disziplin erweitern.
Spieler im Fokus
Lionel Messi, (ARG), Sergio Agüero (ARG), Gonzalo Higuaín (ARG), John Obi Mikel (NGA), Victor Moses (NGA), Victor Obinna (NGA), Edin Dzeko (BIH), Vedad Ibisevic (BIH), Miralem Pjanic (BIH), Reza Ghoochannejhad (IRN), Javad Nekounam (IRN), Karim Ansari (IRN).
Das Topspiel
Bosnien-Herzegowina – Nigeria
Während Argentinien auf dem Papier klarer Favorit auf den Gruppensieg ist, scheint in den anderen Duellen ein erbitterter Kampf um Platz zwei vorprogrammiert zu sein. Die Europäer müssen nun beweisen, dass sie auch mit dem großen Druck dieser für die Spieler ungewohnten Situation umgehen können, die Afrikaner haben hingegen die Möglichkeit, mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale zu machen, das sie zuletzt bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich erreichten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Argentinien – Nigeria 2:1, 25. Juni 1994, Boston
Diese Partie sollte als letztes Länderspiel von Diego Armando Maradona in die Geschichte eingehen. Die Albiceleste, die auf Stars wie Maradona, Claudio Caniggia, Fernando Redondo und Gabriel Batistuta bauen konnte, traf auf eine goldene nigerianische Generation, zu deren herausragendsten Vertretern Rashidi Yekini, Finidi George und Emmanuel Amunike zählten. Die Nigerianer überraschten mit einem Treffer von Samson Siasia schon in den ersten zehn Minuten, doch dann kam der große Auftritt von Caniggia, dem Hijo del viento (Sohn des Windes), der die Partie mit einem Doppelpack drehen konnte. Seine Rufe "Diego, Diego!", mit denen er vor seinem zweiten Treffer von Maradona den Ball forderte, sind für die argentinischen Fans bis heute unvergessen.
Hätten Sie's gewusst?
Nachdem Bosnien-Herzegowina im November 1995 sein erstes offizielles Länderspiel als unabhängige Nation bestritten hatte, war die Mannschaft schon einmal auf dem Weg zu einer WM-Endrunde, verlor jedoch das Playoff-Duell um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2010 gegen Portugal. Von den 26 aktuellen Nationalspielern stehen 24 im Ausland unter Vertrag.
Statistik
36 – So viele Jahre sind seit dem ersten und bis dato einzigen A-Länderspiel zwischen Argentinien und Iran vergangen. Dieses fand anlässlich des 75. Bestandsjubiläums von Real Madrid am 22. März 1977 in Madrid statt und endete mit einem 1:1-Unentschieden. Ein Jahr später, bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Argentinien 1978, holte die Albiceleste erstmals den Titel, während die Westasiaten ihr WM-Debüt gaben.
Tweet des Tages
There's no easy match on the world cup, but effort and hard work always gives rewards! C´mon Argentina!! #Brasil2014
— Sergio Aguero (@aguerosergiokun) diciembre 6, 2013
Ihre Meinung zählt
Wird es dieser nigerianischen Generation gelingen, den Argentinien-Fluch abzulegen?