Griechenland-Krise: „Schmerzhafte Konsequenzen und dauerhafte Auswirkungen“

„Schmerzhafte Konsequenzen und dauerhafte Auswirkungen“

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Doch der Krise hielt kein Staatschef lange stand: Das Präsidentenamt wurde während zwei Wochen von einem Politiker zum nächsten gereicht. Als sich die Unruhen langsam legten, war die Wirtschaft um ein Fünftel geschrumpft, die Inflation in die Höhe geschnellt, der Peso um 70 Prozent abgewertet. Zwar kehrte Argentinien Ende 2002 in einem schmerzhaften Prozess zu Wachstum zurück, doch die Nachwehen währten länger.

2005 und 2010 erzielte das Land Einigungen mit den meisten seiner Gläubiger für eine Umschuldung. Investoren nahmen Abschreibungen von bis zu 70 Prozent des Nennwerts ihrer Anleihen in Kauf. Zwei US-Hedgefonds allerdings, die argentinische Schuldscheine nach der Staatspleite billig aufgekauft hatten, verlangen bis heute den Nennwert.

Auf Anordnung des US-Bundesrichters Thomas Griesa muss Argentinien erst die beiden Hedgefonds ausbezahlen, ehe es die Forderungen der anderen Gläubiger begleichen darf. Durch eine somit blockierte Zahlung an internationale Gläubiger war das Land im Juli vergangenen Jahres erneut in einer Staatspleite gerutscht, die allerdings nicht so schwerwiegend war wie 2001.

Argentinien ist noch immer vom internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossen. „Wir begnügen uns mit den Möglichkeiten, die wir haben“, sagt Aldo Ferrer, der Ökonom hinter dem sogenannten Phönix-Plan zur Ankurbelung der Wirtschaft des Landes. Tatsächlich folgte auf die Krise ein Jahrzehnt mit Wachstumsraten von durchschnittlich acht Prozent jährlich, wobei das Land vor allem von Landwirtschaftsexporten profitierte.

Mit Ausnahme Uruguays, das enge Handelsbeziehungen zu Argentinien unterhält, waren die Auswirkungen des Staatsbankrotts für die Nachbarn Argentiniens relativ überschaubar. Das werde bei einer Griechenland-Pleite anders sein, sagt Juan Pablo Ronderos von der Beraterfirma Abeceb. Ein griechischer Zahlungsausfall werde „schmerzhafte Konsequenzen und dauerhafte Auswirkungen auf die Eurozone haben“.