Goldman Sachs leiht Argentinien wieder Geld

An den Finanzmärkten ist der Deal über eine Milliarde Dollar symbolträchtig. Investoren, die Geld in Argentinen haben und hatten, sind gebrannte Kinder

Buenos Aires - Das immer wieder wegen seiner investorenfeindlichen Politik kritisierte Argentinien soll sich Zeitungsangaben zufolge mit Goldman Sachs über einen Kredit in der Höhe von einer Milliarde Dollar einig sein. Argentinien hörte nach einer schweren Wirtschaftskrise 2002 auf, seine ausstehenden Schulden zu bedienen. Deshalb ist das Geschäft mit dem US-Finanzriesen ein wichtiges Symbol für Finanzmärkte. Der Kredit wird in Dollar ausbezahlt, soll laut Pagina/12 über zwei Jahre laufen und mit 6,5 Prozent verzinst sein.

Argentinien ist vom Kapitalmarkt abgeschnitten und dringend auf der Suche nach Geld, um seine Devisenreserven aufzufüllen und damit eine weitere Abwertung seiner Landeswährung Peso zu verhindern. Die Reserven sind der Agentur Moody's zufolge seit 2011 um knapp die Hälfte auf zuletzt noch 27,5 Milliarden Dollar gesunken. Das weckt Zweifel daran, ob Argentinien seine Schulden an ausländische Gläubiger zurückzahlen kann, zu denen auch Deutschland gehört. Moody's hatte Argentiniens Kreditwürdigkeit deswegen jüngst auf die drittschlechteste Note herabgestuft.

Der Pariser Club - eine informelle Gruppe staatlicher Gläubigern - hat Argentinien Anfang März zu Verhandlungen über noch ausstehende Auslandsschulden von knapp zehn Milliarden Dollar eingeladen. Diese sollen am 26. Mai beginnen. Zuletzt fiel Argentinien unter Investoren positiv auf. Das Land hatte unter anderem angekündigt, die enteignete spanische Repsol zu entschädigen (red/APA, 31.3.2014)

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