Es ist eine schockierende und berührende Geschichte, die Christine Seghezzi in ihrem Film «Histoires de la plaine» – «Geschichten aus der weiten Ebene» – erzählt. Ein kleines Dorf in Argentinien, in dem nur noch ca. 20 Menschen regelmässig verkehren. Ein Mini-Dorf, beispielhaft für viele Orte in Argentinien, in denen die Landwirtschaft vom Mais-, Weizen- und Roggenanbau sowie der Viehzucht völlig auf den Sojaanbau umgestellt wurde.
«Es war, als zöge ich an einem Faden, über den ich immer grössere Katastrophen entdeckte», sagt Christine Seghezzi über ihre Recherchen. Sie stiess auf das Thema Sojaanbau, als sie 2010 den Film «Avenue Rivadavia» in Buenos Aires drehte. Wie in jenem Film, in dem sie die argentinische Gesellschaft entlang der längsten Strasse der Welt porträtierte, soll auch in «Histoires de la plaine» eine universelle Geschichte in einem überschaubaren Rahmen erzählt werden – anhand der Geschichten des Dorfes «Colonia Hansen». Ein Dorf der Widerständler, die sich nicht vertreiben lassen – «sie wissen, dass der Ort verschwindet, wenn sie weggehen», so Seghezzi. (ah)
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