«Genau da beginnt das Schöne in diesem Sport»

Mit leuchtenden Augen sagt Javier Fernandez, Futsalspieler bei Mobulu Futsal UNI Bern: «Und genau da beginnt das Schöne in diesem Sport.» Eine gute Stunde philosophierte der seit Ende Juli in Baden wohnhafte Fernandez über die offizielle Hallenversion des Fussballs, bis er von der «Basis» bis zum «Schönen bei diesem Sport» gelangte. 

Der 29-Jährige hat eine vielfältige, aber auch ungewöhnliche Karriere hinter sich. In den Nachwuchsabteilungen von Boca Juniors kickte er unter anderem mit Carlos Tevez, ehe er sich im Alter von 17 Jahren für den Weg in der Halle entschied. Dieser Schritt ermögliche es  Fernandez, seine Lebenspartnerin Laura Annese bei ihren beruflichen Abenteuern in Europa zu begleiten und sein eigenes Geld als Profi zu verdienen.

Rasencomeback beim FC Wohlen

Zwischen Stationen in Spanien, Tschechien und Italien wagte der Argentinier 2010 ein kurzes Comeback auf den Rasen - beim FC Wohlen. «Der damalige Trainer Livio Bordoli hat mich fast pausenlos verflucht», erinnert sich Fernandez lachend an sein Probetraining im Freiamt zurück. Zu einem Vertragsabschluss kam es aber wegen des «erstaunlich tiefen» Salärs nicht, erzählt er weiter. 

2012 kehrten Fernandez, der im selben Jahr nur aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht an der Futsal-WM für Argentinien teilnehmen konnte, und seine Partnerin für drei Jahren in ihre Heimat zurück, bevor sich das Paar entschloss, endgültig in der Schweiz sesshaft zu werden. «Wir lieben die Natur und die Ordnung hier», sagt Neuzugang des aktuellen Schweizer Meisters.

Korb für die AFM Futsal Maniacs

Grosses Pech für den Aargauer Verein und letztjährigen Finalisten AFM Futsal Maniacs: Über die Webseite der Uni Bern, wo Fernandez ab Mitte September den Master in molekularen Lebenswissenschaften, ist er auf den Futsalverein in Bern, und nicht auf jenen quasi vor der Haustüre, aufmerksam geworden. 

Mobulu Futsal UNI Bern hingegen profitiert nun von der Erfahrung und vor allem der Detailversessenheit des Taktikfanatikers. «Diese Mannschaft hat sehr viel Potenzial. Wenn die Jungs weiter gut arbeiten, können sie mithelfen, die Sportart hier in der Schweiz nachhaltig zu verändern», zeigt er sich enthusiastisch.

Als erstes Highlight steht kommende Woche der Uefa Futsal Pokal in Bern an. Beim Pendant zur Champions League trifft Fernandez mit Mobulu in der Berner Neufeldhalle am Donnerstag auf Göteborg (19:30 Uhr) und Samstag Favorit Sarajevo (19 Uhr).

Zwar werden die Berner spätestens gegen Sarajevo klarer Aussenseiter sein, aber in einer vollen Hütte mit aufgeheizter Stimmung ist ein Futsalwunder sicher nicht ausgeschlossen. Oder um es in Worten des Gauchos auszudrücken: «Genau da beginnt das Schöne in diesem Sport.»

Leave a Reply