Gauchogate-Diskussion: DFB-Boss entschuldigt sich bei Argentinien

Berlin – Der Gaucho-Tanz der deutschen Fußball-Weltmeister erregt weiter die Gemüter im Netz. Unter dem Hashtag „#gauchogate“ verteidigen viele Twitter-Nutzer die Tanzeinlage und regen sich über die öffentliche Entrüstung auf. Mehrere deutsche Medien kritisierten den Scherz der sechs Nationalspieler am Dienstag unter anderem als „Schnapsidee“ (Welt.de) oder „üble Persiflage“ (Faz.net).

Der bekannte argentinische Sportjournalist Victor Hugo Morales nannte die sechs Gaucho-Tänzer in seiner Sendung beim Radiosender Continental de Buenos Aires in ihrem Verhalten und ihrer Denkweise „ekelhafte Nazis“. Die argentinische Sportzeitung „Olé“ kritisierte die Szene als „polemisch“. „Unsportlich aber keine neuer Nationalismus“, meinte hingegen der Grünen-Politiker Jürgen Trittin in dem sozialen Netzwerk.

Miroslav Klose, André Schürrle, Shkodran Mustafi, Mario Götze, Roman Weidenfeller und Toni Kroos liefen am Dienstag tief gebückt auf die Bühne und sangen in Anspielung auf den Finalgegner Argentinien: „So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so.“

DFB-Präsident entschuldigt sich

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bedauerte in einer Mitteilung am Mittwoch die Irritationen. „Sie sind alle absolut anständige und faire Sportsleute, die sich über niemanden lustig machen, sondern einfach nur ausgelassen mit den Fans feiern wollten. Es tut uns leid, wenn dies bei einigen falsch und missverständlich rüber gekommen ist“, verteidigte Niersbach die Nationalspieler.

„Ich weiß von Oliver Bierhoff, dass die Idee der Spieler spontan aus der Emotion und Freude heraus entstanden ist“, erklärte der 63-Jährige. In einem Brief wolle Niersbach dem Präsidenten des argentinischen Fußballverbandes, Julio Grondona, deutlich machen, dass „die Aktion in keinster Weise despektierlich gemeint war. Wir haben größten Respekt vor Argentinien, beste Beziehungen zum dortigen Verband und freuen uns auf das baldige Wiedersehen beim Länderspiel in Düsseldorf.“ (dpa)

Leave a Reply