Fußballnationalmannschaft von Argentinien

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Mit Lionel Messi kann Argentinien zweifelsohne auf den momentan besten Fußballer der Welt zurückgreifen. Tatsächlich gehört die Mannschaft im Vorfeld großer Turniere stets zu den Favoriten. Doch bisher ist der Generation rund um Messi der ganz große Wurf noch verwehrt geblieben. Zuletzt scheiterte die Truppe zunächst im WM-Finale 2014 an Deutschland und ein Jahr später im Finale der Copa América an Chile. Bis heute stammt der letzte Titelgewinn der A-Nationalmannschaft daher aus dem Jahr 1993. Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland dürfte für die Truppe rund um Messi, Agüero und Di Maria dabei die letzte Chance sein, doch noch den begehrten Titel auf globaler Ebene zu erringen.

Argentinien in der der Qualifikation zum FIFA World Cup 2018 gegen Ecuador. AFP PHOTO / JUAN MABROMATA

Argentinien in der der Qualifikation zum FIFA World Cup 2018 gegen Ecuador. AFP PHOTO / JUAN MABROMATA

Anfänge der Mannschaft

Die Anfänge des Fußballs in Argentinien lassen sich bis ins Jahr 1867 zurückverfolgen. Die ersten Länderspiele fanden dann allerdings erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Der exakte Beginn der argentinischen Länderspielgeschichte variiert dann je nach Quelle. Die Fifa datiert das erste Länderspiel auf den 20. Juli 1902. Damals gewannen die Mannen in den argentinischen Trikots in Montevideo gegen Uruguay mit 6:0. Das Duell gegen die uruguayischen Nachbarn ist bis heute das Länderspiel mit den meisten Austragungen. Insgesamt standen sich die beiden Teams in 201 Begegnungen gegenüber – die Fifa erkennt davon allerdings nur 183 Partien an. Eine Premiere gab es dabei am 13.09.1908, als Argentinien auf heimischem Boden in Buenos Aires gegen Uruguay mit 2:1 gewann. Das Besondere dabei waren allerdings die Trikots der Heimmannschaft. Diese lief erstmal in weiß-blauen Trikots auf und bekam schon bald den – bis heute benutzten – Spitznamen La albiceleste, was so viel bedeutet wie: Die Weiß-Himmelblauen.

Argentiniens Kapitn Lionel Messi (L) im wei-blauen Heimtrikot und Hollands Georginio Wijnaldum im orangen Heimtrikot beim WM 2014 Halbfinale am 9.Juli 2014 (AFP PHOTO / GABRIEL BOUYS)

Argentiniens Kapitän Lionel Messi (L) im weiß-blauen Heimtrikot und Hollands Georginio Wijnaldum im orangen Heimtrikot beim WM 2014 Halbfinale am 9.Juli 2014 (AFP PHOTO / GABRIEL BOUYS)

Teilnahmen an Weltmeisterschaften und der Copa América

Argentinien nahm an den ersten beiden Weltmeisterschaften 1930 und 1934 teil und bewarb sich anschließend um die Ausrichtung der WM 1938. In der entscheidenden Abstimmung unterlag das Land allerdings gegen Frankreich und zog daraufhin die Anmeldung des Teams noch vor Beginn der Qualifikation zurück. Auch an der Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien und 1954 in der Schweiz nahm das Land freiwillig nicht teil. Seit Argentinien 1958 auf die Weltmeisterschaftsbühne zurückkehrte ist das Land allerdings ein regelmäßiger Teilnehmer. Nur ein einziges Mal scheiterten die Spieler in den weiß-blauen Trikots bereits in der Qualifikation: Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko scheiterte die Mannschaft an Peru. Ebenfalls extrem knapp war es vor der WM 1994 in den USA, als Argentinien zu zwei Entscheidungsspielen gegen Australien antreten musste und knapp mit 1:1 und 1:0 gewann.

Bei der Copa América hingegen fand nur im Jahr 1967 überhaupt eine Qualifikation statt, an der Argentinien allerdings nicht teilnehmen musste. Ansonsten galt stets: Wer sich anmeldete, konnte auch teilnehmen. Argentinien verzichtete lediglich in den Jahren 1939, 1949, 1953 und 2001 auf eine Teilnahme und liegt mit insgesamt 40 Teilnahmen auf Platz zwei der ewigen Teilnahmeliste. Nur Uruguays Trikot tauchte noch zweimal öfter bei der Südamerikameisterschaft auf.

Erfolge der argentinischen Nationalmannschaft

Auch bei den Titeln der argentinischen Mannschaft variiert die Anzahl je nach Art der Zählung. So gewann das Land 1910 eine inoffizielle Südamerikameisterschaft, die allerdings nicht in die offizielle Titelsammlung der Fifa einfließt. Dort ist der Sieg bei der Copa América 1921 als erster Titelgewinn Argentiniens verzeichnet. Diesem Titel folgten inzwischen dreizehn weitere Triumphe bei den Südamerikameisterschaften. Einige Zeit war man damit sogar der Rekordtitelträger. Seit 1993 wartet das Land allerdings vergeblich auf einen weiteren Erfolg, so dass Uruguay die Gauchos inzwischen wieder überholt hat.

Auch bei den Weltmeisterschaften war Argentinien von Beginn an unter den Topteams vertreten. Bereits bei der ersten Ausgabe 1930 in Uruguay kam das Land bis ins Finale. Zum entscheidenden Spiel reisten dann Schätzungen zufolge bis zu 15.000 Argentinier in das Nachbarland, um ihr Team zu unterstützen. Tatsächlich führte Argentinien bis in die zweite Hälfte mit 2:1. In der 60. Minute vergab die Mannschaft allerdings die Chance zum 3:1 und wurde anschließend bitter bestraft. Im direkten Gegenzug erzielte Uruguay den Ausgleich und gewann später mit 4:2.

Die nächste Finalteilnahme gelang dann erst 1978 im eigenen Land. Die Umstände waren dabei allerdings höchst umstritten. Im letzten Spiel der Zwischenrunde benötigte Argentinien einen Sieg mit vier Toren Unterschied gegen die bereits ausgeschiedene Mannschaft Perus. Tatsächlich gewann Argentinien auch mit 6:0. Später tauchten aber Indizien auf, dass die argentinische Militärjunta mit dem Versprechen von Weizenlieferungen Einfluss auf den Ausgang des Spiels genommen hat. Im Finale setzte sich Argentinien, angeführt durch den Torschützenkönig Mario Kempes, mit 3:1 nach Verlängerung gegen die Niederlande durch.

Acht Jahre später war dann Diego Maradona der Spieler, der das argentinische Trikot erneut zum Weltmeistertitel führte. Auch dabei kam es allerdings zu einem Skandal. Im Viertelfinale gegen England erzielte Maradona beide Tore zum 2:1 Sieg der Argentinier. Wie diese Tore allerdings zustande kamen, war jeweils extrem bemerkenswert. So erzielte der geniale Spielmacher das erste Tor mit der Hand und sprach anschließend von der „Hand Gottes“. Vor dem zweiten Tor wiederum zeigte er seine ganze spielerische Klasse und umkurvte sieben Gegenspieler, bevor er den Ball verwandelte. Dieses Tor gilt als eines der schönsten der WM-Geschichte.

Argentiniens coach Alejandro Sabella und Kapitn Lionel Messi (unten) nach dem verlorenen WM-Finale 2014 im Maracana Stadium in Rio de Janeiro am 13.Juli 2014. AFP PHOTO / NELSON ALMEIDA

Argentiniens coach Alejandro Sabella und Kapitän Lionel Messi (unten) nach dem verlorenen WM-Finale 2014 im Maracana Stadium in Rio de Janeiro am 13.Juli 2014. AFP PHOTO / NELSON ALMEIDA

Im Finale gegen Deutschland führte Argentinien schon scheinbar sicher mit 2:0, musste zehn Minuten vor Schluss aber noch den Ausgleichstreffer hinnehmen. Dann aber bewies Maradona erneut, dass er zu diesem Zeitpunkt unzweifelhaft der beste Spieler der Welt war. Seine Vorlage für Jorge Burruchaga sorgte er in der 84. Minute für den 3:2-Siegtreffer. Die deutsche Mannschaft revanchierte sich allerdings in den Endspielen 1990 in Rom und 2014 in Rio de Janeiro, als man jeweils im Finale gegen Argentinien den Titel holte.

Argentinische Fußballstars früher und heute

Kaum ein Spieler in der Geschichte des Fußballs wurde von seinen Fans so verehrt wie Diego Maradona. Diese Bewunderung war dabei keineswegs auf Argentinien beschränkt. Auch im italienischen Neapel wird Maradona bis heute wie ein Heiliger verehrt. Als es im WM-Halbfinale 1990 ausgerechnet in der süditalienischen Metropole zum Aufeinandertreffen zwischen Italien und Argentinien kam, war die Gunst der Zuschauer jedenfalls klar verteilt: Die italienische Mannschaft wurde ausgepfiffen. Die Fans hatten nicht vergessen, dass Maradona – 1984 für die Rekordablöse von 24 Millionen Mark gekommen – den Mittelfeldklub SSC Neapel 1987 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zur italienischen Meisterschaft und 1989 zum Gewinn des UEFA-Pokals führte. Nach der Finalteilnahme bei der WM 1990 geriet Maradonas Karriere allerdings endgültig auf die schiefe Bahn. Er hatte Drogen- und Dopingprobleme und konnte weder auf Vereinsebene, noch im Nationaltrikot an seine alte Form anknüpfen. Auch seine Zeit als argentinischer Nationaltrainer bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika endete mit einer schmerzlichen Niederlage: Im Viertelfinale unterlag man gegen Deutschland mit 0:4.

Argentina's forward Diego Maradona is carried on the shoulders of fans as he does a victory lap holding the FIFA World Cup after Argentina defeated West Germany 3-2 in the World Cup final on June 29, 1986 in Mexico City.

Argentina’s forward Diego Maradona is carried on the shoulders of fans as he does a victory lap holding the FIFA World Cup after Argentina defeated West Germany 3-2 in the World Cup final on June 29, 1986 in Mexico City.

Lionel Messi ist heute ebenfalls unumstritten der beste Spieler der Welt. Von dem Mythos eines Maradonas ist er allerdings noch ein wenig entfernt. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass ihm ein Triumph im Nationaltrikot bisher verwehrt geblieben ist. Zwar hat Messi im Trikot des FC Barcelona alles gewonnen, was auf Vereinsebene zu gewinnen ist, mit dem argentinischen Nationalteam enttäuschte er allerdings zumeist. So blieb er bei der Weltmeisterschaft 2010 beispielsweise komplett ohne Tor. Vier Jahre später führte er sein Team dann immerhin bis ins Finale, unterlag dort aber der deutschen Mannschaft. Wiederum ein Jahr später im Finale der Copa América scheiterte Argentinien dann erneut und verlor gegen Chile mit 4:1 nach Elfmeterschießen. Bei der WM 2018 in Brasilien dürfte Messi daher letztmals die Chance haben, seine Karriere zu krönen, indem er Argentiniens seit 1993 andauernde Titelflaute beendet.

Argentina's forward Lionel Messi takes part in a training session at the Everton Sport Center in Vina del Mar, Chile, on June 27, 2015. AFP PHOTO / PABLO PORCIUNCULA

Argentina’s forward Lionel Messi takes part in a training session at the Everton Sport Center in Vina del Mar, Chile, on June 27, 2015. AFP PHOTO / PABLO PORCIUNCULA

Das Trikot von Argentinien

Argentinien läuft traditionell mit weiß-blauen Heim und extrem dunkelblauen Auswärtstrikots auf. Bei der Weltmeisterschaft 1958 musste die Mannschaft im Spiel gegen Deutschland allerdings in den Trikots des IFK Malmö auflaufen, weil man kein Ausweichtrikot mitgenommen hatte. Lange Zeit wurden die Rückennummern streng alphabetisch vergeben. Als Maradona dann allerdings stets die 10 beanspruchte, wurde diese Tradition aufgegeben. Ausrüster ist seit dem Jahr 2001 das deutsche Unternehmen Adidas.

 

Das Heimtrikot zur WM 2018

Lionel Messi (C) gegen die Kolumbianer Santiago Arias (R) und James Rodriguez bei der Copa America 2015. AFP PHOTO / PABLO PORCIUNCULA

Lionel Messi (C) gegen die Kolumbianer Santiago Arias (R) und James Rodriguez bei der Copa America 2015. AFP PHOTO / PABLO PORCIUNCULA

Das Auswärtstrikot zur WM 2018

Argentina's forward and captain Lionel Messi reacts after defeat in extra-time in the final football match between Germany and Argentina for the FIFA World Cup at The Maracana Stadium in Rio de Janeiro on July 13, 2014. AFP PHOTO / CHRISTOPHE SIMON

Argentina’s forward and captain Lionel Messi reacts after defeat in extra-time in the final football match between Germany and Argentina for the FIFA World Cup at The Maracana Stadium in Rio de Janeiro on July 13, 2014. AFP PHOTO / CHRISTOPHE SIMON

Argentinien in der WM-Qualifikation 2018

Die südamerikanische WM-Qualifikation startete im Oktober 2015. Der Modus ist dabei denkbar einfach. Alle zehn Teams treffen in Hin- und Rückspiel aufeinander. Anschließend qualifizieren sich die ersten vier Teams direkt für die Endrunde, während der fünftplatzierte in die so genannten interkontinentalen Playoffs muss. Dabei kann es zu einem Aufeinandertreffen mit einem Vertreter aus Ozeanien, Asien oder Nord- und Mittelamerika kommen.

# Sp.S.U.N.ToreDif.Pk.1220005:00562 Ecuador220004:00463Chile220006:03364 Paraguay211001:00145210103:03036Kolumbien210102:03-137Argentinien201100:02-218 Peru200203:06-309 Venezuela200201:04-3010 Bolivien200200:04-40

Daten über die Fußballnationalmannschaft von Argentinien

Spitzname:  La albiceleste

Weltrangliste: 1. (Stand Oktober 2015)

WM-Teilnahmen: 16 Teilnahmen, zuletzt WM 2014

Größte Erfolge: Weltmeister 1978 und 1986, Finale WM 2014

Südamerikanische Erfolge: Copa America 14 Siege, 39 Teilnahmen

letztes Spiel gegen Deutschland: 14.09.2014 Freundschaftsspiel Deutschland – Argentinien 2:4

Bisherige Länderspiele gegen Deutschland

Fotogalerie der  Fußballnationalmannschaft von Argentinien

Alle Fotos Copyright AFP

Argentina’s players pose for pictures before the start of the Russia 2018 FIFA World Cup qualifiers match against Ecuador, at the Monumental stadium in Buenos Aires, on October 8, 2015. (L-R, back row) Midfielder Javier Mascherano, defender Ezequiel Garay, goalkeeper Sergio Romero, defender Nicolas Otamendi, midfielder Javier Pastore and defender Facundo Roncaglia, and (L-R, front row) forward Angel Di Maria, forward Sergio Aguero, midfielder Lucas Biglia, forward Angel Correa and defender Emmanuel Mas. AFP PHOTO / JUAN MABROMATA Argentina’s national team (back L-R) Argentina’s defender Marcos Rojo, Argentina’s defender Martin Demichelis, Argentina’s defender Ezequiel Garay, Argentina’s goalkeeper Sergio Romero and Argentina’s midfielder Javier Mascherano (front L-R) Argentina’s forward Gonzalo Higuain, Argentina’s midfielder Enzo Perez, Argentina’s forward and captain Lionel Messi, Argentina’s midfielder Lucas Biglia, Argentina’s defender Pablo Zabaleta and Argentina’s forward Ezequiel Lavezzi pose for a team prior to the 2014 FIFA World Cup final football match between Germany and Argentina at the Maracana Stadium in Rio de Janeiro, Brazil, on July 13, 2014. AFP PHOTO / JUAN MABROMATA Das neue EM Trikot 2016

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