Fußball – Ein kleiner Junge mit Riesentalent

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Wie aus einem Jungen, der einfach nicht wachsen wollte, schließlich der beste Fußballer der Welt wurde.

Peter Burghardt kam 1966 in München zur Welt und studierte Politikwissenschaften an der dortigen Universität. Nach freier Mitarbeit in der Region und später im Sport wurde er 1994 Redakteur der Sportredaktion und war dort unter anderem für die Tour de France und ihre gedopten Radfahrer zuständig. Kurz vor Weihnachten 1996 fand er sich in Perus Hauptstadt Lima wieder, um über die Geiselnahme in der japanischen Botschaft durch peruanische Rebellen zu berichten. 1997 war er im Rahmen eines Stipendiums drei Monate lang in Mexiko-Stadt tätig. 1999 wechselte Burghardt ins Ressort Außenpolitik und war mehrere Wochen als Kriegsreporter in Mazedonien und Kosovo im Einsatz. Danach wurde er Korrespondent in Madrid, zuständig für Spanien und Portugal sowie gelegentlich Mittelamerika. In der spanischen Hauptstadt erlebte er unter anderem die Attentate auf die Nahverkehrszüge am 11. März 2004. 2006 folgte der Wechsel nach Buenos Aires, von dort Reisen durch Lateinamerika, 2010 beispielsweise zum apokalyptischen Erdbeben in Haiti und zur wundersamen Rettung der Minenarbeiter im Norden Chiles.

In der argentinischen Stadt Rosario lebte mal ein Junge, der nicht richtig wuchs. Er heißt Lionel Andrés Messi und ist heute der beste Fußballspieler der Welt. Geboren wurde das Jahrhunderttalent am 24. Juni 1987, als drittes von vier Kindern eines Fabrikarbeiters und einer Putzfrau. Schon als Knirps in seinem staubigen Viertel dribbelte er auf Bolzplatz und Pausenhof so gut, dass nicht nur seine Lehrer oder seine Oma staunten. Im Alter von vier Jahren begann Messi beim Klub Grandoli in der Nachbarschaft, bald trainierte ihn dort sein Vater Jorge. Mit acht wechselte er zum Nachwuchs des Erstligisten Newell's. Er war unglaublich begabt. Aber schüchtern. Und vor allem zu klein.

"La pulga", der Floh, ist noch immer sein Spitzname. Dahinter verbarg sich eine Krankheit, die Ärzte stellten eine Wachstumsstörung fest. Mit 13 maß Messi nur 1,43 Meter und wog kaum 40 Kilo. Die Medikamente konnten sich seine Eltern nicht leisten, in der argentinischen Wirtschaftskrise wollte ihm die Behandlung auch sonst niemand bezahlen. Die Rettung fand sich im Jahr 2000 in Spanien: beim FC Barcelona.

Jorge Messi stellte seinen Sohn vor, der Verein erkannte seinen Wert sofort. Der erste Vertrag wurde eilig auf einer Serviette aufgesetzt. Der FC Barcelona, auch genannt Barça, brachte das halbwüchsige Genie in seinem Fußball-Internat La Masia unter, Mediziner ließen ihn jahrelang Hormone spritzen.

Mit 16 lief Messi erstmals für die erste Mannschaft von Barça. Mit 17 schoss Messi sein erstes Tor in Spaniens erster Liga, der Primera División. Mit 18 war Messi Nationalspieler und Junioren-Weltmeister, 2005 bekam er zu seiner argentinischen auch die spanische Staatsbürgerschaft.

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In Barcelona wurde der Floh zur Attraktion, inzwischen 1,69 Meter groß und statt Lionel oft Leo gerufen. Meisterschaften, Pokale, Champions League, Klub-WM - mit Barça hat der Südamerikaner mittlerweile alle wichtigen Titel mehrfach gewonnen. Fünfmal wurde er zum Weltfußballer des Jahres gewählt, erst kürzlich wieder vor dem eitlen Portugiesen Cristiano Ronaldo von Real Madrid. Wer ihn dem FC Barcelona abkaufen will, der müsste 120 Millionen Euro Ablösesumme bezahlen. Pro Saison verdient Messi inklusive Prämien und Werbung ungefähr 65 Millionen Euro, mehr als jeder andere Fußballprofi. Er wurde zum Nachfolger des früheren Superstars Diego Maradona, der wie er Argentinier ist und die Nummer 10 auf dem Trikot trug.

Nur richtiger Weltmeister wurde Messi anders als Maradona noch nicht. Das verhinderte zuletzt 2014 im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro wieder die deutsche Elf. Sie gewann das WM-Finale 1:0 - Argentiniens trauriger Kapitän Messi musste sich mit der Wahl zum Spieler des Turniers begnügen. Reich und berühmt ist der stille Leo trotzdem, und zwei Söhne hat er auch schon. Wann immer es geht, reist die Familie nach Rosario, wo alles begann. Und Messis bester Freund bleibt der Ball, der ihm half zu wachsen.

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