28.02.2013
Furcht vor neuer Argentinien-Pleite wächst
Argentiniens Regierungschefin Cristina Fernandez Fernandez Kirchner: Bei einer Niederlage vor Gericht muss das Land den Umschuldungsverweigerern rund 1,3 Milliarden Dollar zahlen
Die Furcht vor der zweiten Staatspleite innerhalb von elf Jahren hat die Preise für argentinische Credit Default Swaps (CDS) in die Höhe getrieben. Als Auslöser nannten Börsianer den Auftakt der Anhörungen vor einem US-Berufungsgericht.
London - Die Absicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets argentinischer Bonds für ein Jahr verteuerte sich im Vergleich zum Vortag um 862.000 auf 6,04 Millionen Dollar, wie der Datenanbieter Markit mitteilte.
Als Auslöser nannten Börsianer den Auftakt der Anhörungen vor einem US-Berufungsgericht. In dem Verfahren will Argentinien gegen ein Urteil vorgehen, das das Land dazu verpflichtet, zehn Jahre nach seiner Staatspleite einige Investoren trotz eines Schuldenschnitts doch noch voll auszahlen zu müssen.
Die Berufungsrichter betonten allerdings, ihr Job sei es "Verträge durchzusetzen, nicht sie umzuschreiben". Das deute darauf hin, dass die Richter die Klage abweisen werden, sagte Portfolio-Manager Kevin Daly von Aberdeen Asset Management. Damit steuere Argentinien auf die Zahlungsunfähigkeit zu. Im Falle einer Klage-Abweisung müsste das Land den Umschuldungsverweigerern 1,3 Milliarden Dollar zahlen.
Vor diesem Hintergrund stiegen die Risiko-Aufschläge (Spreads) für argentinische Staatsanleihen zu den vergleichbaren US-Papieren. Mit 73 Basispunkten lagen die Spreads nur knapp unter ihrem Drei-Jahres-Hoch vom vergangenen Oktober.
Die Rendite der 2017 auslaufenden argentinischen Dollar-Anleihe stieg um fast zwei volle Prozentpunkte auf 17,217 Prozent. Der argentinische Aktienmarkt fiel um 3,2 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Tief von 2169,96 Punkten. Parallel dazu fiel der Währung auf ein Rekordtief. Ein Dollar verteuerte sich auf 5,045 Peso.
la/reuters
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