Forscherin entwickelt PC-Spiele gegen Lerndefizite

Die Neurowissenschaftlerin Andrea Goldin von der Universität Buenos Aires hat mit einem kleinen Team einfache PC-Spiele entwickelt um herauszufinden, ob sich damit Fehlzeiten in der Schule ausgleichen lassen und Schulleistungen im Allgemeinen verbessert werden können.

Mate Marote

PC Spiele gegen Lerndefizite

Goldin betont, dass bereits die Kindheit maßgeblich den weiteren Lebensweg beeinflusst. Wie weit man letztlich kommt, hängt der Forscherin nach davon ab, wo man beginnt. Das Wirkungsfeld der Forscherin ist zunächst in Argentinien angesiedelt. In dem Land kommt es häufig vor, dass Kinder aus sozial schwächeren Haushalten in der Schule fehlen und somit Lerndefizite im Vergleich zu den regelmäßig in die Schule gehenden Kindern aufweisen. Mit der Hilfe einfacher aber dennoch vermittelnder Computerspiele, sollen die Fehlzeiten ausgeglichen und die Schulleistungen der Kinder verbessert werden.

Die Spiele entfalten ihre Wirkung

“Mate Marote” wurde das von Goldin und Kollegen entwickelte Softwarepaket getauft. Es setzt sich bisher aus drei PC-Spielen zusammen. Die Spiele fördern dabei das räumliche Denken, das Gedächtnis, sowie die Fähigkeit zu entsprechenden Situationen jeweils passende Entscheidungen zu treffen. In der Fachzeitschrift “PNAS” hat die Neurowissenschaftlerin die Ergebnisse der Studie niedergeschrieben. Insgesamt absolvierten 111 Erstklässler aus sozial schwachen Familien drei Mal pro Woche jeweils eine Sitzung mit einer Dauer von 15 Minuten. 73 der Kinder spielten Mate Marote. Die restlichen 38 Kinder spielten ähnlich aufgebaute aber nicht von Goldin programmierte PC-Spiele. Das Ergebnis ist verblüffend. Trotz höherer Fehlzeiten, erbrachten die Kinder, die regelmäßig Mate Marote spielten, die gleichen Leistungen in der Mathematik und in der Muttersprache Spanisch, wie die Kinder die öfters zum Unterricht gingen.

Spielablauf

Bei einem Spiel mussten die Kinder einfach Spielkarten ordnen. Beim zweiten Spiel ging es dann darum Menschen und Tiere ihrem Wohnort zuzuordnen. Beim dritten Spiel waren die Kinder am meisten gefragt, hier galt es die Bewegungsrichtung eines Flugzeugs zu bestimmen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Kinder sich nicht von in die Irre führenden Hinweisen ablenken lassen durften.

Förderung der Forscher

Nach den ersten Erfolgen erhielt Goldin samt beteiligtem Team Unterstützung von der argentinischen Forschungsstiftung Sadosky. Mit der Hilfe des Geldes möchte Goldin weitere PC-Spiele für die Kinder entwickeln und auch die Online-Plattform weiter ausbauen. Mit dem Ausbau sollen noch mehr Kinder gleichzeitig spielen können. Geplant ist, die Spiele in Zukunft auch in weiteren Sprachen anzubieten.

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