FIFA-Weltrangliste: Österreich bleibt #Top10derWöd

Wien (APA) – Österreichs Fußball-Nationalteam ist im Aufwind. Nach der souverän geschafften Qualifikation für die EM-Endrunde in Frankreich wird der Truppe von Teamchef Marcel Koller beim Turnier im Sommer nicht nur von den heimischen Fans viel zugetraut. Wie eine Umfrage der APA – Austria Presse Agentur ergab, rechnen die Coaches der zehn Bundesligisten zumindest mit einem Achtelfinaleinzug der ÖFB-Auswahl.

„Gruppe nicht zu unterschätzen“

Kapitän Christian Fuchs und Co. bekommen es bei der am 10. Juni beginnenden EM in Gruppe F mit Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo sowie Island und Ungarn zu tun. „Die Gruppe ist sehr interessant und ausgeglichen, man darf sie nicht unterschätzen, denn es gibt kein Fallobst mehr in Europa“, analysierte Sturm-Graz-Trainer Franco Foda.

Deshalb dürfe man die Erwartungshaltung nicht zu hoch schrauben. „Ich bin aber guten Mutes, dass sich Österreich gut präsentieren wird. Die Mannschaft ist spielfreudig, hungrig, eine Einheit und im Kollektiv, in dem jeder einzelne Spieler seine Kreativität ausleben kann, gut“, sagte Foda.

Gludovatz: „Wunschziel Viertel- und Halbfinale“

Die Koller-Truppe blieb in der Qualifikation ungeschlagen und gewann nur beim Heim-1:1 gegen Schweden nicht. Mit 28 Punkten aus zehn Partien wurden Russland (20) und Schweden (18) deutlich distanziert. „Es ist nicht toll, dass wir uns qualifiziert haben, sondern die Art und Weise. Deshalb liegt die Latte hoch. Meine Erwartungen sind das Achtelfinale als Normalziel und als Wunschziel Viertel- und Halbfinale“, lautete die Einschätzung von Ried-Trainer Paul Gludovatz.

Der 69-Jährige hatte als Ex-ÖFB-Nachwuchscoach zahlreiche aktuelle Teamspieler in der Vergangenheit unter seinen Fittichen. „Man denkt anders mit, reminisziert, wie war der oder der. Und wenn ich dann den ein oder anderen treffe und die umarmen dich, dann weiß man, dass man nicht alles falsch gemacht hat“, sagte der Burgenländer.

Schöttel: „Semifinale möglich“

Heimo Pfeifenberger traut dem ÖFB-Team ähnlich viel zu. „Wenn sie den Elan mitnehmen, den sie gehabt haben, und die Euphorie und Begeisterung und auch alle fit bleiben, dann glaube ich, dass das Viertelfinale auf alle Fälle drinnen ist, wenn alles passt, vielleicht sogar das Halbfinale“, meinte der WAC-Coach.

Grödigs Peter Schöttel konnte sich da nur anschließen: „Bei günstigem Turnierverlauf glaube ich, dass das Semifinale möglich ist. Ich weiß auch gar nicht, ob es so eine Überraschung wäre, wenn wir weit kommen, da die Spieler allesamt dominante Spieler in ihren Vereinen sind.“

„Gruppe machbar“

Österreich startet am 14. Juni in Bordeaux gegen Ungarn in die EM. „Bei einem Turnier ist es immer schwierig. Ich war selber schon bei zwei Turnieren dabei, da ist immer der Start wichtig. Wenn sie die Leistung, die sie in den vergangenen zwei Jahren gebracht haben, bestätigen können, bin ich aber sicher, dass sie die Gruppenphase überstehen werden, und dann ist alles möglich“, sagte Admira-Wacker-Mödling-Trainer Ernst Baumeister.

Am 18. Juni folgt in Paris die Partie gegen Portugal, zum Abschluss wartet in St. Denis am 22. Juni Island. „Das Team hat riesiges Potenzial, kann die Gruppenphase überstehen und weit kommen, wenn alles passt“, ist auch Altachs Damir Canadi guter Dinge. Auch Ivica Vastic schätzt die Gruppe F als „machbar“ ein.

Im Achtelfinale könnten bereits Top-Gegner wie England oder Italien auf die ÖFB-Auswahl warten. In der Qualifikations-Form müssen sich David Alaba und Co. aber auch vor solchen Nationen nicht fürchten. „Ich denke, dass Österreich eines der Überraschungsteams bei der EURO werden kann“, trauen mit Salzburgs Oscar Garcia und Austrias Thorsten Fink auch zwei Trainer-Legionäre dem ÖFB-Team viel zu.

„Noch moderner machen“

Ein erfolgreiches Abschneiden hätte viele positive Auswirkungen. Das steht für Rapids Zoran Barisic fest. „Es würde uns Österreicher in Fußball-Europa noch moderner machen“, erklärte der Wiener. Festlegen, wie weit es für die Koller-Truppe gehen wird, wollte er sich nicht. „Sie können befreit aufspielen. Wenn alles passt und sie das Glück auf ihrer Seite haben, können sie auch Europameister werden, wie es Griechenland damals geschafft hat, aber so weit will ich noch nicht denken“, sagte Barisic.

Offen ist, wie sich die fehlende Erfahrung bei einem großen Turnier auswirken wird. Vom jetzigen erweiterten Kader haben nur Ramazan Özcan, György Garics, Sebastian Prödl, Christian Fuchs, Christoph Leitgeb und Martin Harnik eine EM-Teilnahme (2008) vorzuweisen. „Ich weiß nicht, ob ich erfahrener war, weil ich zwei Weltmeisterschaften gespielt habe, als ein anderer, der etwa jahrelang in Deutschland gespielt hat. Das kann man so oder so sehen“, sieht Schöttel darin kein Problem. „Ich glaube, dass im Moment niemand gerne gegen uns spielt.“

Bild: GEPA

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