Die FIFA bestätigt, dass gegen mehrere Fussballverbände wegen unsportlichen Betragens von Fans in Form beleidigender und diskriminierender Gesänge bei Vorrundenspielen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ Sanktionen verhängt wurden.
Auf der Grundlage der Spielberichte und weiterer Beweise, die durch das für die Vorrunde geschaffene Antidiskriminierungs-Beobachtungssystem erhoben wurden, eröffnete die FIFA gegen die Verbände von Argentinien, Chile, Honduras, Mexiko, Peru und Uruguay Verfahren.
Argentinien, Mexiko, Peru und Uruguay wurden wegen einzelner Fälle mit einer Geldstrafe von je CHF 20 000 belegt, während Chile für vier Fälle in verschiedenen Spielen, die alle ähnliches unsportliches Betragen von Fans betreffen, zur Zahlung einer Geldstrafe von CHF 70 000 verurteilt wurde.
Alle Verfahren betreffen homophobe Gesänge der Fans der jeweiligen Teams, die die FIFA-Disziplinarkommission als Verstoß gegen Art. 67 des FIFA-Disziplinarreglements wertete. Die Disziplinarkommission erließ die Entscheide nach Würdigung aller Umstände der einzelnen Fälle, insbesondere der Stellungnahme des Verbands (sofern gegeben), des Berichts des Spielbeobachters für Antidiskriminierung und der vorliegenden Beweise.
Die Kommission kann die Beweise nach freiem Ermessen würdigen (vgl. Art. 97 Abs. 1 des FIFA-Disziplinarreglements). Die Entscheide wurden den betroffenen Parteien mitgeteilt. Das Verfahren gegen den honduranischen Fussballverband wegen offensichtlich homophober Fangesänge ist noch nicht abgeschlossen.
Das Antidiskriminierungs-Beobachtungssystem wird von der FIFA koordiniert und zusammen mit dem Fare network umgesetzt, das bei der Bekämpfung von Diskriminierung im Fussball und beim Einsatz neutraler Spielbeobachter über langjährige Erfahrung verfügt. Das System kommt bei allen Konföderationen zur Anwendung. Bei allen Hochrisikospielen werden somit Beobachter eingesetzt.
"Die FIFA bekämpft Diskriminierung im Fussball seit vielen Jahren, unter anderem durch Sanktionen", erklärt Claudio Sulser, Vorsitzender der FIFA-Disziplinarkommission. "Mit dem neuen umfassenden Beobachtungssystem für die Vorrunde der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft hat die Disziplinarkommission dank den detaillierten Berichten der Spielbeobachter für Antidiskriminierung ein zusätzliches Hilfsmittel. Disziplinarverfahren allein können das Verhalten bestimmter Fangruppen, das leider die Kernwerte unseres Sports angreift, aber nicht ändern. Die FIFA und die gesamte Fussballgemeinschaft müssen auf allen Ebenen des Fussballs aktiv für Gleichstellung und Respekt werben und einstehen."
Laut Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Nachhaltigkeitsabteilung, bekämpft die FIFA Diskriminierung mit verschiedenen Mitteln. "Beobachter und Sanktionen sind nur zwei Instrumente und Teil der Strategie, zu der der FIFA Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung, Schulungen, Aufklärung und die Unterstützung der Mitgliedsverbände bei der Entwicklung wirkungsvoller Schulungs- und Präventionsmaßnahmen gehören", sagt Addiechi.
Weitere Einzelheiten zu den Fällen finden Sie in der Disziplinarübersicht zur Vorrunde der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™.
Der FIFA Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung wurde letzten Oktober an alle 209 Mitgliedsverbände verschickt. Gemäß Beschluss des FIFA-Kongresses 2013 müssen die Mitgliedsverbände bis zum 31. März 2016 konkrete Aktionspläne einreichen. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden.
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