Falklandinseln oder Islas Malvinas?

Die Frage ist klar, aber leicht zu beantworten ist sie nicht: "Wünschen Sie, dass die Falklandinseln ihren bisherigen politischen Status als ein Überseegebiet des Vereinigten Königreichs behalten? – Ja oder Nein?" Sowohl ein klares Ja als auch ein deutliches Nein der rund 3000 Bewohner in einem Referendum am 10. und 11. März könnte einen Krieg auslösen.

Es wäre nicht der erste zwischen Argentinien, wo die Falklands "Islas Malvinas" genannt werden, und Großbritannien um das karge Archipel von rund 200 Inseln, 395 Kilometer vor der südargentinischen Küste und Feuerland gelegen. Die Falklandinseln sind ein britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. London entscheidet über Verteidigung und Außenpolitik – das ist seit 1833, als Argentinien die Inselgruppe erstmals für sich beanspruchte, umstritten und führte im April 1982 zum Krieg. Vor fast 30 Jahren besetzte die damalige argentinische Militärjunta die Inseln, London schickte Truppen und eroberte in einem mehrmonatigen Krieg mit etwa 900 Toten (davon 649 Argentinier) die Inseln zurück. Rund 1500 auf den Inseln stationierte britische Soldaten sollen Buenos Aires abschrecken, einen neuen Eroberungsversuch zu unternehmen. Denn britische Unternehmen wollen die im Meeresgrund vermuteten 60 Milliarden Barrel Öl ausbeuten, seit 2010 steht in den Küstengewässern die erste Bohrplattform. Bei einem Nein soll es ein zweites Referendum über Alternativen geben. Aber damit rechnet kaum jemand. Die Inseln, 1592 vom englischen Seefahrer John Davis entdeckt, werden wohl endgültig britisch bleiben.

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