Fr die erste ffentliche Erklrung zu seinem Karriereende brauchte Torsten Frings nicht mal eine Minute. Knapp fnf Monate nach seinem Kumpel Michael Ballack erklrte auch der langjhrige Werder-Profi seinen Rcktritt.
Autor: Von David Kluthe, dpa | 26.02.2013
Torsten Frings beendete seine Spieler-Karriere. Foto: Carmen Jaspersen
"Es ist ein emotionaler Tag fr mich", sagte der ehemalige Fuball-Nationalspieler am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Toronto, machte dabei aber einen gefassten Eindruck. Mit ruhiger Stimme beantwortete der 36-Jhrige die Fragen der Journalisten.
Nach einer Hftoperation habe der Heilungsprozess lnger gedauert als erwartet, erluterte der Kapitn des FC Toronto aus der nordamerikanischen Fuball-Profiliga MLS seinen Entschluss. Nun wrde er zu viel Zeit brauchen, um wieder hundertprozentig fit zu werden. Besonders traurig klangen seine Worte dabei jedoch nicht.
"Ich bin glcklich mit dieser Entscheidung", sagte Frings. Sie sei ihm zwar nicht leicht gefallen. "Doch ich denke, dass es das Beste fr das Team und den Club ist, wenn ich den Weg frei mache", sagte der Mittelfeldspieler, der zuletzt immer hufiger mit Verletzungsproblemen zu kmpfen hatte. Damit kann Toronto einen Ersatz fr Frings unter Vertrag nehmen, dessen Gehalt die Obergrenze von 350 000 US-Dollar berschreiten darf.
Nach seiner Karriere werde er versuchen, eine Trainerlizenz zu machen und als Coach zu arbeiten, kndigte Frings an. In seiner aktiven Zeit hatte er neben 402 Bundesliga-Einstzen auch 79 Lnderspiele, darunter das WM-Finale 2002 und das EM-Endspiel 2008, bestritten. Insgesamt gelangen ihm zehn Treffer im deutschen Trikot. Bei der Heim-WM 2006 wurde der Mittelfeldspieler zur tragischen Figur: Unmittelbar nach dem Viertelfinal-Krimi gegen Argentinien war er in ein Handgemenge verwickelt, wurde deshalb frs Halbfinale gegen Italien gesperrt und musste zuschauen, wie seine Kollegen den Finaleinzug verpassten.
Vor Frings hatten bereits sieben Protagonisten des Sommermrchens aufgehrt. Aus der DFB-Auswahl war Frings - hnlich wie sein kongenialer Partner Ballack - im Unfrieden geschieden. Das 0:1 gegen Norwegen am 11. Februar 2009 war sein letztes Lnderspiel. Danach wurde er von Bundestrainer Joachim Lw nicht mehr nominiert und erhielt nach fast einjhriger Wartezeit Ende Januar 2010 endgltig den Laufpass. Frings spiele in seinen Zukunftsplnen keine Rolle mehr und werde nicht mit zur WM 2010 nach Sdafrika fahren, hatte Lw erklrt.
Frings reagierte verrgert. "Damit musste ich ja rechnen, wenn man alle Vorzeichen gesehen hat. Mir bleibt nichts anderes brig als das zu akzeptieren, auch wenn ich vllig anderer Meinung bin als Joachim Lw", so der Ausgebootete damals.
Die lngste Zeit seiner Bundesliga-Karriere verbrachte der Mittelfeld-Arbeiter in Bremen, wo er 1999 und 2009 den DFB-Pokal gewinnen konnte. Nach einem zweijhrigen Intermezzo bei Borussia Dortmund wechselte er 2004 zum deutschen Rekordmeister FC Bayern Mnchen, mit dem er 2005 das Double holte. Anschlieend zog es ihn wieder zurck an die Weser.
Der Schritt 2011 nach Toronto sollte das letzte Abenteuer seiner illustren Laufbahn sein. In 46 Spielen fr den kanadischen Club kam er nach Angaben des Vereins auf zwei Tore. "Ich habe die Zeit in Toronto sehr genossen und wnsche meinem Team alles erdenklich Gute fr die kommende Saison", sagte Frings.
Torontos Vereinsprsident Kevin Payne bedauerte die Entscheidung. "Es ist schade, dass Torsten unser Team nicht weiter fhren kann, doch die Heilung seiner Verletzung bentigt eine lngere Zeit als gedacht", sagte Payne. "Wir gehen im Guten auseinander und wnschen Torsten fr die Zukunft alles Gute."