Europa trifft auf Amerika

Mit Argentiniens Lionel Messi und Belgiens Eden Hazard stehen am letzten Achtelfinal-Spieltag in Brasilien zwei Ballkünstler im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zum Abschluss der Runde stehen zwei europäisch-amerikanische Duelle zwischen der Schweiz und Argentinien sowie Belgien und den USA auf dem Programm.

Messi, der zuletzt mit dem FC Barcelona eine eher durchwachsene Saison hatte, scheint fest entschlossen, dieser Weltmeisterschaft seinen Stempel aufzudrücken und sich damit die Herzen der argentinischen Fans ebenso zu erobern wie einst Diego Maradona. Mit seinen bislang vier Toren, davon ein Doppelpack, hat er bei den drei bisherigen Siegen der Albiceleste, die als Mannschaft noch nicht in allen Belangen überzeugen konnte, eine entscheidende Rolle gespielt. Die Schweiz setzte sich bei großer Hitze gegen Honduras und Ecuador durch, geriet aber im zweiten Gruppenspiel gegen Frankreich mit 2:5 heftig unter die Räder. Da die Eidgenossen bislang noch nie gegen Argentinien gewinnen konnten (vier Niederlagen und zwei Unentschieden), müssen sie schon alles aus sich herausholen, um diese Negativserie zu durchbrechen.

Was die vielversprechende belgische Auswahl anbelangt, so scheint diese seit dem Beginn dieser FIFA WM regelrecht Spaß daran zu haben, ihre Fans jeweils bis in die Schlussphase zittern zu lassen, um in den letzten Minuten doch noch zuzuschlagen und die Partie für sich zu entscheiden. Denn am Ende konnte Belgien seine drei Gruppenspiele alle gewinnen. Und auch wenn Eden Hazard noch keinen Treffer bejubeln konnte, so erweckte er bisher stets den Eindruck, dass er in seiner Mannschaft das Tempo vorgibt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass er für längere Zeit gar nicht in Erscheinung tritt, dann aber urplötzlich explodiert und mit einer einzigen Aktion die gegnerischen Verteidiger in Verlegenheit bringt. Die USA wiederum schafften es aus einer insgesamt schwierigeren Gruppe heraus, sich aufgrund der besseren Tordifferenz vor Portugal für die zweite Runde zu qualifizieren. Die U.S.-Amerikaner praktizieren einen lebendigen und engagierten Fussball, der eindeutig die Handschrift ihres Trainers Jürgen Klinsmann trägt.

Die Spiele (alle Zeiten in Ortszeit)
Argentinien – Schweiz, Arena de São Paulo, São Paulo, 13:00 Uhr
Belgien – USA, Arena Fonte Nova, Salvador, 17:00 Uhr

Hätten sie es gewusst?
Messi und die Schweiz
Über mehrere Jahre hinweg trug Lionel Messi eine bittere Erinnerung an die Schweiz mit sich herum. Denn in diesem Land gab er am 17. August 2005 anlässlich eines Freundschaftsspiels gegen Ungarn sein Debüt im argentinischen A-Nationalteam. Das Tragische für ihn daran war, dass er gerade einmal 47 Sekunden nach seiner Einwechslung wegen eines Fouls, das seiner übergroßen Nervosität geschuldet war, vom Platz gestellt wurde. Sieben Jahre später, am 29. Februar 2012, spielte er erneut im argentinischen Auswahltrikot in Bern, diesmal allerdings gegen die Schweiz. Und bei dieser Gelegenheit (3:1) gelang ihm dann der erste Hattrick seiner Karriere.

Drei am Stück
Belgien ist bisher noch nie so gut in eine FIFA WM gestartet wie 2014 in Brasilien. Denn dort konnten die Roten Teufel zum ersten Mal überhaupt bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ drei Spiele in Folge gewinnen.

50 x 3
Mit seinem Hattrick gegen Honduras avancierte der Schweizer Xherdan Shaqiri zum 50. Spieler, dem bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ein Dreierpack gelang. Vor ihm hatte dies mit Sepp Hügi, der 1954 gegen Österreich drei Mal traf, nur ein einziger Schweizer geschafft.

Argentinische Serie
Bei seinen ersten drei Einsätzen in Brasilien erzielte Lionel Messi jeweils mindestens einen Treffer. Das Gleiche war zuvor auch seinem Landsmann Gabriel Batistuta (1994 und 1998) gelungen.

Positive Erinnerung
Die Bilanz der letzten acht WM-Spiele der USA gegen europäische Mannschaften fällt mit vier Unentschieden und vier Niederlagen negativ aus. Ihren vorerst letzten Sieg über einen Vertreter der UEFA landeten die U.S.-Amerikaner 2002 in Korea/Japan gegen Portugal. Dennoch wissen auch die Schützlinge von Jürgen Klinsmann, dass die USA am 29. Juni 1950 bei der ersten FIFA WM in Brasilien mit einem 1:0-Erfolg gegen England in Belo Horizonte (Torschütze war Joe Gaetjens) für die zweitgrößte Sensation dieses Turniers gesorgt hatten.

Gesperrte Spieler
Steven Defour (BEL)

Mit Gelber Karte vorbelastet
Marcos Rojo (ARG)
Johan Djourou (SUI)
Toby Alderweireld, Axel Witsel, Jan Vertonghen, Moussa Dembélé (BEL)
Omar Gonzalez, Kyle Beckerman, Jermaine Jones (USA)

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Die "offene Rechnung" zwischen der Schweiz und Messi ließe sich auch auf Argentinien selbst ausdehnen. Tatsächlich haben sich die Nati und die Albiceleste vor 48 Jahren schon einmal beim weltweit größten Fussballturnier gegenüber gestanden: Damals behielten die Südamerikaner mit 2:0 die Oberhand. FIFA.com empfiehlt Ihnen, sich das Video dieser Partie aus der Gruppenphase von England 1966 anzusehen.

Wenige Stunden vor der Begegnung zwischen Belgien und den USA unterhielt sich die FIFA mit den Routiniers beider Teams: mit dem 35-jährigen U.S.-amerikanischen Torhüter Tim Howard und dem 36-jährigen belgischen Verteidiger Daniel van Buyten. Beide sprachen über das bevorstehende Duell und ihre jeweiligen Stärken, die ihnen das Weiterkommen sichern sollen.

Ein Blick in die Historie
Am 1. Juli 2006 setzte sich Portugal im Viertelfinale der FIFA WM Deutschland 2006™ in Gelsenkirchen mit 3:1 nach Elfmeterschießen gegen England durch, nachdem es nach der regulären Spielzeit und der anschließenden Verlängerung 0:0 gestanden hatte. Diese Partie war vor allem durch den Platzverweis von Wayne Rooney in der 62. Spielminute geprägt, nach dem die Engländer fast eine Stunde in Unterzahl spielen mussten, sowie durch die Gala-Vorstellung des portugiesischen Schlussmanns Ricardo, der im entscheidenden Elfmeterschießen gleich drei Schüsse parierte. Portugals Coach Luiz Felipe Scolari hingegen avancierte seinerzeit offiziell zum Schwarzen Peter der Engländer. Schließlich hatte er England damit bereits zum dritten Mal bei einer großen Wettbewerb aus dem Turnier geworfen: im Viertelfinale von Korea/Japan 2002 durch ein 2:1 (damals betreute er schon einmal Brasilien) und als Trainer von Portugal im Viertelfinale der UEFA EURO 2004, wo seine Mannschaft das Elfmeterschießen mit 6:5 gewann, nachdem die Partie mit einem 2:2-Unentschieden geendet hatte. Demnach könnte es sich um eine Spezialität des brasilianischen Trainerfuchses handeln, die er perfekt zu beherrschen scheint.

Spielen und gewinnen!
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Netzgeflüster

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