Ein am Montag (2. September) veröffentlichter Bericht der EU-Kommission zu weltweitem Handelsprotektionismus zählt etwa 150 neu eingeführte Handelsschranken, während lediglich 180 aufgehoben wurden.
Dem "Bericht der EU über potenziell handelsbeschränkende Maßnahmen" zufolge haben im vergangenen Jahr besonders die Einfuhrzollerhöhungen zum Beispiel in Brasilien, Argentinien, Russland und der Ukraine stark zugenommen.
Ebenfalls gestiegen ist in Brasilien, Argentinien und Indien der Zwang zur Verwendung inländischer Waren und zur Unternehmensverlagerung, besonders bei der öffentlichen Beschaffung. Zudem wurden wettbewerbsverzerrende Konjunkturanreize, zum Beispiel durch Exportförderung, und ein Abschirmen der Industrie gegen ausländische Konkurrenz betrieben.
"Wir müssen alle unsere Zusage erfüllen, den Protektionismus zu bekämpfen", sagte EU-Handelskommissar Karel De Gucht. Handelsprotektionismus gilt als langfristig schädlich für die Erholung der Weltwirtschaft und wird auch auf dem kommenden G20-Treffen am 5. und 6. September 2013 in St. Petersburg ein wichtiges Thema sein.
kagl
Links
EU-Kommission: Handelsprotektionismus nimmt weltweit immer noch zu (2. September 2013)
EU-Kommission: Tenth Report on potentially trade-restrictive measures