Die erste Auslandsreise führt den Papst aus Argentinien in den südamerikanischen Nachbarstaat Brasilien. In Rio de Janeiro begrüßen hunderttausende Pilger Franziskus zum 18. Weltjugendtag. Aber auch Demonstrationen wurden angekündigt.
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"Geht doch in die Messe"
Jubel und Prügel beim Papst-Besuch
Franziskus unter dem Zuckerhut: Vier Monate nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Weltkirche ist der Papst für einen knapp einwöchigen Besuch Brasiliens in Rio de Janeiro eingetroffen. Präsidentin Dilma Rousseff empfing den argentinischen Papst am Flughafen. Franziskus ist zum katholischen Weltjugendtag nach Rio gekommen. Zu dem Jugendtreffen mit Franziskus werden bis zu zwei Millionen Pilger erwartet. Es endet am Sonntag mit einer großen Messe weit vor den Toren Rios.
Am Rande des Besuches ist es in Rio de Janeiro kurzzeitig zu Konfrontationen zwischen Randalierern und der Polizei gekommen. Dabei wurde ein Polizist nach offiziellen Angaben durch einen Molotow-Cocktail verletzt. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Palácio Guanabara, dem Sitz von Rios Gouverneurs, wo der Papst kurz zuvor seine erste Ansprache gehalten und Präsidentin Dilma Rousseff getroffen hatte.
Nach Angaben der Fernsehsenders Globo wurde auch ein Journalist durch einen Brandsatz verletzt. Die Polizei setzte den Angaben zufolge Gummigeschosse ein. Die Polizei meldete fünf Festnahmen. Zuvor hatten einige hundert Menschen von verschiedenen Organisationen gegen den Papst-Besuch und den Einfluss der Kirche protestiert.
Für den Argentinier Jorge Mario Bergoglio ist es die erste Auslandsreise in seinem Pontifikat. In der Stadt am Zuckerhut ist in diesen Tagen ein massives Polizei- und Militäraufgebot im Einsatz. Schon am Montag waren kleinere Proteste erwartet worden, die sich aber nicht gegen den Kirchenführer aus Rom richten sollten, sondern vielmehr gegen die Korruption in dem südamerikanischen Land.
Junge Generation dürfe nicht Opfer der Wirtschaftskrise sein
Während des Flugs twitterte der 76-jährige Papst: "Ich komme in einigen Stunden in Brasilien an und mein Herz ist bereits voll Freude, weil ich bald bei Euch bin, um den 28. Weltjugendtag zu feiern." Vor den etwa 70 mitreisenden Journalisten, die er einzeln begrüßte, gab er gleich ein soziales Thema für seine Tage in Rio vor: Es dürfe nicht sein, dass durch die Wirtschaftskrise eine ganze junge Generation ins Abseits gestellt werde. Sie brauche Zukunft, Arbeit zu haben sei wichtig für die Würde einer Person, sagte er.
Franziskus hatte vorige Woche die Agenda in Rio kurzfristig geändert. Anders als geplant flog er nach seiner Ankunft am Internationalen Flughafen von Rio nicht direkt weiter zum Palácio Guanabara, dem Sitz des Gouverneurs. Stattdessen fuhr er zunächst im offenen und ungepanzerten Geländewagen durch einige Straßen im Zentrum Rios, um dort die Menschen zu begrüßen.
Anti-Korruptionsproteste geplant
Das Zentrum der Sechs-Millionen-Stadt war im Juni Schauplatz von Anti-Korruptions-Protesten, an denen bis zu 300.000 Menschen teilnahmen. Dabei war es nachts auch zu massiven Straßenschlachten mit der Polizei gekommen.
Die Internet-Hackergruppe Anonymous rief für Montag und Freitag zu Demonstrationen auf - unter dem Motto "Große Papst-Aktion: Sieh, wie sie uns behandeln." Die Gruppe betonte aber, dass sich die Proteste nicht gegen den Papst oder die Kirche, sondern gegen die Verschwendung öffentlicher Gelder in Brasilien richteten. "Die Idee ist, die Anwesenheit des Papstes, der Touristen und der Weltpresse während der Feier im Stadtteil Copacabana zu nutzen", erklärten die Organisatoren.
Während des Papst-Besuches sind fast 30.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, darunter mehr als 10.000 Soldaten. Am Dienstag will sich Franziskus zunächst in seiner Residenz ausruhen, tags darauf den entfernt gelegenen Marienwallfahrtsort Aparecida besuchen.
Der Pontifex wird am Donnerstag an der Copacabana die Teilnehmer des Weltjugendtags begrüßen. Dazu werden 1,5 Millionen Menschen am Strand erwartet. Am gleichen Tag will er Tausende aus seinem Heimatland Argentinien angereiste Pilger auf einem Platz im Zentrum von Rio treffen.
Sprengsatz entschärft
Nahe einem Schrein, den Papst Franziskus während seines Besuchs in Brasilien besuchen will, ist ein Sprengsatz entschärft worden. Dies teilte die Armee des Landes mit. Der selbstgebaute Sprengsatz sei in den Sanitäranlagen eines Parkhauses in dem Wallfahrtsort Aparecida im Bundesstaat São Paulo entdeckt und bereits am Sonntag entschärft worden.
Der Wallfahrtsort liegt zwischen den Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo. Papst Franziskus will die dortige Gottesmutterstatue "Unsere liebe Frau von Aparecida" am Mittwoch besuchen.
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Katholiken feiern ihren neuen Papst
Franziskus erhält den Fischerring
Quelle: n-tv.de
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