Erinnerung und Wahrheit Argentinien 30 Jahre nach Militärdiktatur


00:23:34



Heute | 14:35 Uhr

B5 aktuell




Argentinien nach Diktatur:
B5 Reportage vom 07.12.2013 nachhören





Die Juntageneräle Videla und Massera

Es war blanker Staatsterror: Zwischen 1976 und 1983 verschwanden in Argentinien rund 30.000 Menschen. Sie wurden Opfer der Militärdiktatur, die das Land 7 Jahre lang im Würgegriff hielt. Die rechtsgerichtete und autoritäre Militärjunta entführte linksgerichtete Bürger und Regimegegner, folterte und tötete sie. Viele von ihnen wurden bei den berüchtigten Todesflügen über den Rio de la Plata lebend aus Flugzeugen geworfen.


Die Forensikerin Patricia Bernardi bei der Arbeit.

Die Forensikerin Patricia Bernardi bei der Arbeit in einem Massengrab, in dem Verschwundene verscharrt wurden.

Bis heute weiß man nichts über das Schicksal von Zehntausenden.




Ruth Weisz hat zwei Kinder verloren

Sie sind bis heute verschwunden. Am 10. Dezember 1983, vor genau 30 Jahren, unterschrieb der letzte Junta-Präsident, General Reynaldo Bignone, die Auflösungsurkunde der Militärjunta, noch an diesem Tag begann mit dem Amtsantritt von Präsident Raúl Alfonsín und der Demokratie ein neuer Zeitabschnitt in Argentinien.

Inzwischen sitzen die früheren Schergen der Diktatur im Gefängnis, darunter die noch lebenden Generäle der Militärjunta. Noch immer laufen zahlreiche Prozesse, in denen die Verbrechen der Diktatur aufgearbeitet werden. Die ehemaligen Folterstätten sind als Museen nationale Erinnerungsstätten. Angehörige und Forensiker haben die Suche nach verschwunden Opfern bis heute nicht aufgegeben.

Julio Segador hat sich für seine B5 Reportage mit Opfern und Tätern getroffen, er hat die Folterstätten besucht, die bis heute eine offene Wunde im argentinischen Bewusstsein sind, und er kommt zu dem Schluss, dass Argentinien die Zeit der blutigen Diktatur beispiellos aufarbeitet.

Open all references in tabs: [1 - 7]

Leave a Reply