Einen Traumstart in die Fußball-WM hatte Deutschland beim Spiel gegen Portugal zu verzeichnen – mit einem 4:0 (3:0)-Erfolg führt das DFB-Team die Tabelle der Gruppe G an und hat einen neuen Star: Für den dreifachen Weltmeister erzielte Thomas Müller gleich drei Tore.
Aus dem Spiel gegen Ghana gingen mit ebenfalls drei Punkten nach einem 2:1-(1:0)-Erfolg die USA als Zweiter hervor. Weniger geglückt war die Begegnung zwischen Iran und Nigeria in Gruppe F – beide lieferten die bisher schlechteste Leistung bei dieser Endrunde überhaupt ab und sorgten mit dem 0:0 für das erste Unentschieden.
Portugal chancenlos – Deutschland mit Müller im Glück
Deutschland gegen Portugal lautete das Auftaktspiel der Gruppe G. Für den dreifachen Weltmeister erzielte Thomas Müller gleich drei Tore (12./Foul-Elfmeter, 45.+1, 78.), einen Treffer steuerte vor 48.500 Zuschauern in Salvador Mats Hummels (33.) bei. Im Gegensatz zu den kombinations- und treffsicheren Deutschen vergaben die Portugiesen mit dem zunehmend frustrierter wirkenden Cristiano Ronaldo ihre guten Chancen in der Anfangsphase. Spätestens ab der Roten Karte für Pepe (37.) wegen einer Tätlichkeit gegen Müller war die Partie entschieden.
Verlauf des WM-Spiels
Die Elf von Trainer Löw begann druckvoll. Nach zehn Minuten ging Götze nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden – der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, was sicher zumindest diskussionswürdig ist. Müller verwandelte sicher mit einem Flachschuss. Auf der anderen Seite wurden Ronaldo Co. kaum einmal gefährlich. Nach 32 Minuten erhöhte Hummels nach einer Ecke per Kopf auf 2:0.
Als der für seine Aussetzer bekannte Pepe nach einem Duell mit Müller zu energisch reagierte und nicht ganz zu unrecht Rot sah, war das Spiel wohl entschieden. Der ein oder andere Schiedsrichter hätte sich vielleicht mit Gelb begnügt. Kurz darauf erhöhte Müller dann mit einem Schuss aus elf Metern auf 3:0.
Möglicher Elfmeter verwehrt
In der zweiten Halbzeit schienen sich die Deutschen Stars schon etwas schonen zu wollen und kontrollierten die Partie. Dennoch hatte Özil in der 51. Minute die große Chance auf das 4:0. In weiterer Folge war beiden Teams anzumerken, dass man bei den hohen Temperaturen und diesem Spielstand nicht mehr zu viel Kraft vergeuden wollte. Nach knapp 70 Minuten hatte dann Götze nach einem schönen Konter die Möglichkeit zum vierten Tor – sein Schuss wurde jedoch im letzten Moment abgeblockt.
Nach 75 Minuten stand dann wieder der Schiedsrichter im Mittelpunkt, als Portugal nach einem Foul von Höwedes an Eder ein möglicher Elfmeter verwehrt wurde. Wenn man die Situation mit der Elfmeter-Situation der Deutschen in Halbzeit eins vergleicht, wäre auch hier sicher ein Pfiff möglich gewesen. Nur kurz danach staubte Müller nach einer kurzen Abwehr des Torhüters sogar noch zum 4:0 ab. Portugal-Star Ronaldo blieb heute bis auf ein, zwei Schüsse weitestgehend unauffällig.
Knapper US-Erfolg gegen Ghana
Das US-Team von Teamchef Jürgen Klinsmann und dessen österreichischem Assistenten Andreas Herzog setzte sich in Natal in einer spannenden Partie knapp durch. Clint Dempsey erzielte schon nach 30 Sekunden den frühesten Turniertreffer (fünftschnellstes Tor in der WM-Geschichte), John Brooks (86.) machte spät den Sack zu. Ghana war über weite Strecken spielbestimmend und auch gefährlicher, wurde aber auch aufgrund der fehlenden Effizienz nicht belohnt. Einzige Ausbeute war der zwischenzeitliche Ausgleich von Andre Ayew (82.). Deutschland trifft am Samstag auf Ghana, die USA am Sonntag auf Portugal.
Erstes WM-Remis bei Iran vs. Nigeria
Der Iran und Nigeria sorgten im 13. Spiel der Brasilien-WM für das erste Remis. Der Afrika-Meister hatte mehr Ballbesitz, ihm fehlten aber die spielerischen Mittel, um den Abwehrriegel der defensiv gut organisierten Iraner zu knacken. In der Tabelle liegen die beiden Mannschaften mit einem Zähler hinter Argentinien (drei) an zweiter Stelle, Bosnien-Herzegowina ist nach dem 1:2 gegen die Südamerikaner Letzter.
Nigeria muss damit weiterhin seit 1998 auf einen WM-Sieg warten. Für die Iraner geht es am Samstag mit dem Duell gegen den Gruppen-Führenden Argentinien weiter, Nigeria trifft auf Bosnien-Herzegowina.
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(apa/red)