Kommentar zu Kommunalwahl RLP/Feminismus
Kampf Feminismus
Zunächst sei eine demütige Ent-schuldigung an Frauenministerin Irene Alt gerichtet, weil hier ein Mann kommentiert und somit die Ministe-rin vermutlich argwöhnt, dass “der Blickwinkel der Hälfte der Menschheit” nicht einfließt, wie Alt gerne betont, wenn Frauen nach ihrem Empfinden bei Entscheidungen nicht angemessen beteiligt sind. Das Verfassungsgericht hat es glücklicherweise sehr deutlich gesagt: Was die Landesregierung – durchaus mit eini-gem Wohlwollen der CDU-Opposition – vor-hatte, wäre ein Stück aus dem Tollhaus. Das An-liegen, Frauen in die Kommunalpoli-tik zu bringen, ist ehrenwert, wird aber durch die geplante Methode diskreditiert. Die heißt offenbar: Legal? Illegal? Sch…egal! Darauf deutet zumindest die Grünen-Erklärung hin, schon wegen der langen Wahlzettel-Debatte habe sich der Frauenanteil auf den Wahllisten erhöht. Motto: Radau machen hilft, hinterher können die Ver-fassungsrichter die Scherben ja wieder kitten. Das ist jene Art von grünem Kampffeminismus, der in den 80er Jahren schon Joschka Fischer fast in den Wahn-sinn trieb. Gottlob behielt er die Ner-ven.
- Allgemeine Zeitung