Dienstag, 25.03.2014
Die Dresdner Polizei hat eine Skimming-Bande in Argentinien überführt. Ein erster Verdächtiger wurde jetzt in Frankreich gefasst und ausgeliefert.
Von Alexander Schneider
Es ist wohl einer der spektakulärsten Skimming-Fälle der Dresdner Polizei. Der Schaden ist gewaltig, doch als die Beamten im Herbst 2011 von dem Spähangriff auf den Geldautomaten der Postbank in der Großenhainer Straße Wind bekamen, gab es für sie nichts mehr zu ermitteln. Die Täter hatten soeben 167.000 Euro innerhalb einer Woche an Geldautomaten am anderen Ende der Welt abgehoben: in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.
Nach monatelanger Kleinarbeit ist es den Ermittlern dennoch gelungen, vier Tätern auf die Schliche zu kommen, die mit gefälschten EC-Karten und ausgespähten Pin-Nummern über 240 Konten geplündert hatten. Seit dem Wochenende befindet sich der Erste von ihnen in Untersuchungshaft in Sachsen. Der 30-jährige Rumäne wurde Anfang März in der französischen Stadt Calais verhaftet, als er nach Großbritannien ausreisen wollte. Die Dresdner Staatsanwaltschaft bereitet nun die Anklage gegen den Beschuldigten vor, sagte Behördensprecher Lorenz Haase gestern.
Es war ein kriminalistisches Husarenstück, wie der zuständige Hauptkommissar Steffen Schmieder und seine Leute den Verdächtigen auf die Schliche kamen. Als im Herbst 2011 klar war, dass es wieder einen Skimming-Fall in Dresden gegeben hatte, konnten die Beamten kaum noch Spuren sichern. Der Geldautomat der Postbank-Filiale war bereits vom 29. Juli bis zum 7. August 2011 ausgespäht worden. Die Polizei fand nur Hinweise in der Deckenverkleidung. Eine Videokamera muss an der Beleuchtung angebracht gewesen sein, die von dort auch mit Strom versorgt wurde. Mehr gab es nicht. „Keine DNA, keine Fingerabdrücke, nichts“, so ein Staatsanwalt.
Überführt am Geldautomaten
Doch dann ließen sich die Dresdner Beamten die Videobilder von den argentinischen Geldautomaten kommen. Es handelt sich dabei angeblich um Aufnahmen in bester Qualität mit gestochen scharfen Bildern und Ton. Darauf waren bis zu vier Männer zu erkennen, die zwischen dem 21. und dem 28. September 2011 nachts mit großen Taschen an Automaten standen und mit immer neuen Geldkarten. Irgendwann sprachen sie miteinander – auf Rumänisch. Das war die Stunde von Hauptkommissar Schmieder. Dank der Sprachfetzen wusste er nun, wo er nach den Männern zu suchen hatte. Im Sommer vergangenen Jahres identifizierte die rumänische Polizei drei der vier Verdächtigen. Zwei von ihnen waren bereits einschlägig bekannt. Die Staatsanwaltschaft fahndete nun mit internationalen Haftbefehlen gegen das Quartett im Alter von 29 bis 33 Jahren.
Den ersten Treffer gab es nun nach etwa einem halben Jahr: Anfang März wollte Claudiu B. von Calais im Zug nach Großbritannien reisen, als ihn die französische Polizei dort bei einer Kontrolle erkannte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Verdächtige, wie seine Komplizen eine bedeutende Rolle in der Skimming-Bande spielen. Immerhin haben die Täter viel Geld in der Hand gehabt, das heißt, sie genossen eine Vertrauensstellung. Unklar ist, ob die Verdächtigen auch die Dresdner Bankfiliale ausgespäht hatten oder ob das andere Komplizen erledigt hatten.
Empfehlung - Ein Schaden von 167.000 Euro
Es ist wohl einer der spektakulärsten Skimming-Fälle der Dresdner Polizei. Der Schaden ist gewaltig, doch als die Beamten im Herbst 2011 von dem Spähangriff auf den Geldautomaten der Postbank in der Großenhainer Straße Wind bekamen, gab es für sie nichts mehr zu ermitteln. Die Täter hatten soeben 167.000 Euro innerhalb einer Woche an Geldautomaten am anderen Ende der Welt abgehoben: in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.(...)
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http://www.sz-online.de/nachrichten/ein-schaden-von-167000-euro-2803485.html
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